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Pachrichten aus den deulschen Schuhgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Plfafrika.
über dle in Deutsch- Ostafrita ausgebrochenen Unruben
llegt folgendes Telegramm vor:
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4. Februar.
Der Gouverneur Graf v. Götzen telegraphiert
aus Daressalam: »
Major Johannes meldet ein erfolgreiches Ge-
secht des Leutnants Sibberus ohne diesseitige Ver-
luste bei Mohamaklro im Norden des Bezirkes
Ssongea und Fortschreiten der Unterwerfung.
Hauptmann Seyfried meldet, daß der Aufstand
im Aundi-Bezirk völlig gebrochen sei. «
DieNeu-Guiaea-Leutesindam81.Januarein-
getroffen.
Kamerun.
Bericht über die Tätigteit der Candtommission für den
Verwaltungsbezirt Bunea in der Zeit vom 24. Jannar
bis So. Juni 7905.
Über die Reservate der Landkommission Buea
war bezüglich der Lage und Größe in der Sitzung
vom 18. November 1908 und 14. Dezember 1908
Anter dem Vorsitz des Stationsleiters Leuschner und
dom 23. März 1904 unter Gerichtsassessor Wolff
als Vorsitzenden Beschluß gefaßt worden. In der
itzung der vereinigten Landkommissionen Viktoria
und Buea vom 17. Dezember 1904 unter dem
Vorsitz des stellvertretenden Gouverneurs Geheimrat
eim wurden nähere Anwelsungen gegeben, in
welcher Weise die Landkommhsion in Zukunft bei
er Ubertragung der Reservate in die Ortlichkeit
7 verfahren habe. In dieser Sitzung wurde bezüg-
4ch des Vorgehens bei der Feststellung der be-
chlossenen Reservate in natura folgendes vereinbart:
„Sobald ein Reservot von dem Landmesser ver-
Wi aber noch nicht versteint ist, hat sich die
stemmisfion an Ort und Stelle zu begeben, festzu-
r en, ob das Reservat allen Ansprüchen genügt,
Lentnell Abänderungen zu treffen und über die
## bandlung eln Protokoll, dem eine Skizze beizu-
HSaen ist, aufzunehmen und allseitig zu unterzeichnen.
Jurcht über die Angemessenhelt des Reservats kein
eisel, so ist das Reservat zu versteinen und so-
ann einzufenzen.=
i Llee Bestimmungen waren maßgebend und gaben
die Richsschnur urt alle
rfen f weiteren Beschlüsse der
im voraus sei bemerkt, daß die Wünsche der
Siochorenen berücksichtigt wurden, soweit 6 keine
geb digung der Pflanzungen bedeutete. Die Ein-
orenen haben soviel Lond erhalten, als es sich
unter den gegebenen Verhältnissen ermöglichen ließ.
Ein Grund zu weiteren Klagen dürfte nicht mehr
vorhanden sein. Sowelt es sich beurteilen läßt,
waren die Leute zufrieden.
Anderseits war bei jeder Veränderung oder Ver-
größerung der Reservate das Augenmerk der Kom-
mission darauf gerichtet, daß in keinem Falle die
Pflanzungen geschädigt wurden.
Nunmehr soll über die einzelnen Reservate und
deren Veränderungen ein kurzer Überblick gegeben
werden.
I. Das Reservat für Molyko, Bakoko, Botolo
und Wokoko war in der Sitzung vom 18. November
1903 festgesetzt worden.
Nachdem die Grenzen von den Vermessungs-
beamten in die Ortlichkeit übertragen waren, wurde
die Kommission an Ort und Stelle zusammenberufen.
Die Kommission unterzog das Gelände einer
eingehenden Besichtigung, der sich die Häuptlinge und
Dorfältesten anschlossen. »
Die Kommission war der Ansicht, daß die
Bodenbeschaffenhelt ausreicht und Wasser zur Genüge
vorhanden ist.
Laut Statistik bestehen Molyko, Bakoko, Botolo
und Wokoko aus 202 Familien, 276 Männern,
342 Frauen und 455 Kindern. Die Reservate
haben die Größe von 407 ha. Mithin kommen auf
die Familie rund 2 ha Land.
Die Reservate Molyko und Bakoko wurden nach
Osten und Westen vergrößert. «
Die Vergrößerungen betragen 72 ha. Das Re-
servat hat also eine Größe von 407 + 72= 479 ha
bei 202 Familien mit 1100 Köpfen. Das macht
pro Familie nicht ganz 2,4 ha.
II. Sodann wurde über das Refervat Mangai,
Bonanka, Ober-Bolifamba beraten.
Das Reservat hat nach der Vermessung der fest-
gesetzten Grenzen eine Größe von 172 ha.
Nach Statistik hat:
Mangai 53 Familien, 301 Seelen
Bonankka 8 - 46 -
Ober-Bolifamba 31 - 163 -
Zus. 92 Familien, 500 Seelen,
das macht pro Familie nur 1,9 ha.
Bel der Besfichtigung des Geländes wurde von
der Kommission konstatiert, daß ein Tell der Hürten
von Ober-Bolifamba sowohl im Osten wie im
Norden außerhalb des Reservats lag.
Es wurde von der Kommission die Vergrößerung
des Reservats beschlossen, so doß die Größe jetzt
238 ha, also pro Familie 2,6 ha Land, beträgt.
Die in den Sitzungen beschlossenen Vergröße-
rungen wurden vom Landmesser Hahn sofort in die
Ortlichkeit übertragen und die Verstemung vor-
genommen. Es sei noch bemerkt, daß durch die
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