von Bekom, Bamuku und und Bansso übergeht, und
nach etwa ostündigem Marsch das erste Farmdorf
von Oku, am nächsten Morgen das Häuptlingsdorf
selbst erreicht. Der Häuptling von Oku (oder
Bamuku) kam uns mit einem Korb auf dem Rücken
und einer Erdhacke entgegen, als Zeichen, daß er
nicht kämpfen, sondern für den Weißen arbeiten
wolle. Oku ist eine schöne, fruchtbare, wie Bekom
hoch in den Bergen gelegene Landschaft. Eisen
scheint hier viel gefunden zu werden. Man sieht
hier zahlreiche Eisenschmelzhütten. In den großen
Wäldern gibt es wahrscheinlich Kautschuk. Oku liegt
zwischen Bekom und Bansso und steht mit diesen
beiden Ländern, die es an Größe weit übertreffen,
in freundschaftlichem Verkehr. Die Bauart der
Häuser entspricht der der übrigen Graslandstämme.
Die nächsten Tage wurden auf die Erkundung des
2300 m hoch in den Bergen gelegenen Mauwes-
Sees verwendet. Da die Führer, wahrscheinlich um
den Besuch des Sees zu verhindern, behaupteten,
den Weg verloren zu haben, so wurde ein Pfad
durch die dichten Busch= und Bambuswälder ge-
schlagen und der See schließlich unter großen
Schwierigkeiten ausgefunden. Dieser höchste See
Kameruns ist ein Kratersee von etwa 4 bis 5 km
Länge und 2½ bis 3 km Breite. Er ist sehr tief,
hat schön bewaldete Ufer, einen Abfluß (Okun-
wandene), aber keinen sichtbaren Zufluß. Die Ein-
geborenen besuchen den See einmal im Jahr, um
der Gottheit, die in dem See nach ihrem Glauben
wohnt, Palmwein, Planten usw. zu opfern. Dicht
am See fanden wir auch mitten im Walde das
Lager, in dem sich der Bekomhäuptling während
des Krieges versteckt gehalten hat. Vor Antritt des
Weitermarsches war ich genötigt, 4 an Pocken er-
krankte Soldaten unter Führung eines Gefreiten zur
Station zurückzusenden. Auch im weiteren Verlauf
der Expedition traten noch verschiedene Pockenfälle
auf, die aber leicht verliefen. Eine weitere Über-
tragung der Krankheit auf die von der Expedition
passierten Landschaften hat nicht stattgefunden. Die
welterhin durchzogenen Landschaften Dioti, Ide,
Nko, Bebem gehören sämtlich zu Bansso.
Sie liegen in einer Höhe von 1200 bis 1400 m
am Fuß des eigentlichen Bansso-Plateaus, das
sich wie ein mächtiger Wall, wenige km entfernt bis
800 und 1000 m Höhe erhebt. Von Diotl soll
es bis Kumbo 1 Tagemarsch, von Nko 2 Tage-
märsche sein. Von letzterem Ort passiert man unter-
wegs die große, zu Bansso gehörige Landschaft
Banlen. Die Expedition stieß infolge ihres über-
raschenden Erscheinens nirgends auf direkte Feind-
sellgkeit, doch waren sämtliche Ortschaften verlassen.
Später hat der Häuptling von Banfso die Land-
schaft Nko schwer bestraft, weil die dortigen Einge-
borenen uns den Durchzug durch ihr Land nicht
wverwehrt hatten. .
Am 4. September traf ich in Metscho (das die
Haussas Sundey nennen) ein. Es liegt malerisch
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inmitten von Hlpalmen und Buschwald am Hang
der 400 bis 500 m hohen Abeng-Berge. Uber Bissa
##67 m über dem Meeresspiegel) und Assa, die
elde auf hohem, sich nach dem Hochland von Kambo
zu fortsetzenden Bergplatean liegen, gelangten wir
in die Tukum-Felsgebirge, die den Ubergang von
den Hochländern zur Tiefebene bilden. Die Wande-
rungen über diese schroffen Gebirge und durch die
engen fast nirgends ebene Flächen aufweisenden
schwül-heißen Täler waren überaus anstrengend.
Das Maultier hatte ich mit Rücksicht auf das
schwierige Gelönde in Dumbo zurückgelassen. Uber
Kanko gelangte die Expedition am nächsten Tage
nach Mandi, das auf schrofsem Felsrücken gelegen
ist. Wir fanden den Ort, der weltaus die schmutzigste
von sämtlichen nicht allzu sauberen Tukum-Ort-
schaften ist, verlassen. Da die Eingeborenen, die,
mit Speer und Schild bewaffnet, die angrenzenden
Höhen besetzt hatten, sich auf keine Verhandlungen
einließen, sondern die Träger und Boys beim Wasser-
holen zu überfallen versuchten und rings um das
Lager ihr Kriegsgeheul ertönen ließen, so war es
nötig, ihnen einen Denkzettel zu geben. Sie wichen
vor den Patrounillen zurück, setzten sich aber mit
starken Kräften an einem Fluß fest und suchten hier
den Übergang der Truppe zu verhindern; doch
wurde dieser erzwungen und die Mandileute zurück-
geschlagen und weithin verfolgt. Am 15. September
wurde der Weitermarsch nach dem 3¾/ Stunden ent-
fernten Tschaefi angetreten. Der Mandihäöuptling
hatte inzwischen seine Unterwerfung angezeigt und
einstweilen 2 kleine Elfenbelnzähne überbracht. Elnen
größeren Zahn wollte er in Kambo kaufen. In
Tschaefi wurde die Expedition freundlich aufgenommen,
ebenso am nächsten Tag in Berabe, das auf einem
Hügel etwa 200 bis 300 m über der Talsohle ge-
legen ist. Das ganze Gelände ist ungeheuer zer-
klüstet. Tiefe. Täler und Schluchten wechseln mit
schroffen Hügeln und Bergen. Berabe ist in letzter
Zeit ohne jeden Grund besonders viel genannt
worden. Gold ist dort noch nicht gefunden, obwohl
bei den zahlreichen dort vorkommenden Quarzriffen
die Möglichkeit seines Vorkommens vorhanden ist.
Gummt soll sich in geringen Mengen in den Wäldern
nden. .
Von Berabe aus marschierten wir durch stark
coupiertes Gelände nach dem Gebirgsort Ko. Hier
sah ich viele Quarzriffe. In den Wäldern gibt es
Gummi, auch soll die Gegend reich an Elefanten
seln. über die kleinen Orte Eta und Amba. ge-
langten wir am 19. September nach dem am Hang
der Mambila-Berge gelegenen Dorfe Kodja, das reich
an Gummi und Elfenbein ist.
Da die Nebenflüsse des Dongaflusses in der
Regenzeit sehr tief und ohne Kanoes nicht zu über-
schreiten sind, gaben wir die Absicht, im Tale dieses
Flusses direkt nach Nama zu marschieren, auf, und
besuchten zunächst Bogu, das in den Bergen 817 m
hoch am Rande der Ebene gelegen ist. Der dortige