rale deuten an, daß das Gestein von Mulorup
elnem Lherzolith oder Pikrit oder besser noch einem
Pikritporphyrkt entspricht.
Nur die Häufigkeit des sonst im Blue ground
spärlichen Spinells und Apatits fallen für Mukorup
auf. Aber ein wesentlicher, bestimmender Unterschied
des Blue ground von Mukorup gegenüber dem von
Kimberley liegt nach unserer petrographlschen Er-
kenntnis hierin nicht.
Die von Gibeon bekannt gewordenen Funde
zeigen größere äußere Mannigfaltigkeit, als die von
Mukorup. Die serpentinartige milde Masse, die all
diese Gesteine umschließt, sieht in den oberen Teilen
gelb, in der Tiefe dunkelgrüngrau aus. Letztere
gleicht äußerlich auffallend dem Blue ground von
Kimberley. Gleich diesem enthält sie in der Art
von Einsprenglingen kleine und größere, manchmal
haselnußgroße Körner von serpentinisiertem Olivin
und Bieotit, spärlich auch von Granat, grasgrünem
lauch= und ölgrünem Dialag, blaßgrünem bis gelbem
Enstatit, Tilomelsenerz und Magneteisenerz.
Der Mangel von kristallographischer Begrenzung
und die auffällige Rundung der wesentlichen Bestand=
teile, daneben regellose Trümmerform derselben, dle
kaum angedeutete Einwirkung des Gesteins auf die
Schiefertoneinschlüsse, die Umwandlungserscheinungen
alles sahen wir so, wie beim echten Diamant führenden
Blue ground.
Wie dem auch sei, gerade das Vorkommen von
Gibeon stimmt in so typischer Welse mit dem Blue
ground der Gegend von Kimberley überein, daß es
unzweifelhaft solcher im petrographischen Sinne ist.
Auch das geologische Vorkommen stimmt im deutschen
und englischen Gebiet Südafrikas überein.
Teilen aber die Vorkommnisse von Blue ground
auf der Farm von Mukorup und in der Umgebung
von Gibeon mit denen des englischen Südafrikas
die petrographisch wichtigen Kennzeichen, so ist es
auch nicht ausgeschlossen, daß jene Diamanten führen.
Es folgt daraus für uns die Aufgabe, den Blue
ground unserer Kolonie soweit zu untersuchen, bis
das Fehlen von Diamanten praktisch anzunehmen ist.
Der DPerero= und Dottentotten- Ausstand.
268.
11. Mat.
Amtlich wird gemeldet:
in Jene Hottentottenbande, die von unseren Truppen,
versten kleinen Karasbergen eingeschlossen war, hat
Die 44, nach dem unteren Löwenfluß auszubrechen.
regiment Gawachab stehende 7. Kompagnie des Feld-
an. Am gr. 1 griff den Gegner am 4. und 5. Mal
gelände 365. Mal kam es in schwierigem Gebirgs-
der Ge einem ernsten Gefecht, in dessen Verlauf
gner seine Stellung räumte. Alle in der
Nähe befindlichen T
folgung aufgenomms ruppen haben die weitere Ver-
313
von der Tüberitzbucht-Eisenbahn in Deutsch-
Südwestafrika.
Der Bau der Lüderitbucht-Eisenbahn ist schon
sowelt fortgeschritten, daß nach einem telegraphischen
Bericht des Eisenbahnkommissars die erste Strecke
von Lüderitzbucht bis Kolmannskopp (Kilometer 16)
für die Beförderung von Militärfrachten benutzt
werden kann.
Deutsch-Meu-Guinea.
Raisev-Wilbelmsland und Bismarck-Archipel.
Baining, Land und Leute.
II.
Waldreichtum Bainings. — Sägewerke. —
Enkalyptus. — Verwendung der Hölzer
durch die Eingebornen. — Holzfeinde. —
Mißhandlung der Fruchtbäume durch die
Eingeborenen. — Nutzpflanzen.
Wenn man von Herbertshöhe kommend die Küste.
entlang nach Westen fährt, so wird man nach Um-
segelung des Kap Liwuan eine Veränderung in der
Farbe des Bergkleides gewahr werden. Wechseln
in der Blanche= und Talelebucht und ihrem Hinter-
lande Kokosbestände, Bananenpflanzungen und weite
baumlose Grasflächen mitelnander ab, so verschwindet,
sobald wir Baininger Gebiet vor uns haben, auf
einmal das helle Grün und geht ins Dunkle über.
Alle Gebirgszüge, alle Täler und Schluchten starren
von Wald.
Der Waldreichtum Bainings, wie überhaupt
von ganz Neu-Pommern und den übrigen Inseln
der deutschen Besitzungen in der Südsee ist bis jetzt
noch gar nicht ausgenutzt worden, und doch dürften
manche Holzarten, die sich durch ihre Härte und
Schönheit auszeichnen, ein prachtvolles Holz zu
Möbel= und Bauarbeiten liefern und die Ausfuhr
nach Europa wert sein. Aber auch abgesehen von
einem teuren und gewagten Export nach Europa
war es in Anbetracht des stets steigenden Holzbe-
darfes in der Kolonie selbst — alle Häuser sind ja
aus Holz gebaut — und der hohen Prelse des bisher
aus Australien bezogenen Holzes wohl zu erwarten,
daß über kurz oder lang durch Anlegung von Säge-
werken unser fast unerschöpflicher Holzreichtum einmal
ausgenutzt werden würde. Die Neu-Guinea-Kom-
panie hat zuerst, und zwar schon vor einigen Jahren
ein Sögewerk am Warongot errichtet, mit dem sie
jedoch ihren eigenen Holzbedarf bislang kaum zu
decken imstande war. Das zwelte und jüngste Säge-
werk der Kolonie ist das der Mission am Torin.
Es ist bedeutend größer und leistungsfähiger als
ersteres. Der Reichtum an gutem Holz ist außerdem
am Toriu größer als am Warongol. Für uns war
es bei der großen Ausdehnung der Mission und
den hohen australischen Holzpreisen schon längst ein
(Fortsetzung Seile 316.)