Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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Im StSen des Schutzgebietes ist Anfang Mai der Bandenführer Morenga nach einem auf 
britischem Boden stattgefundenen Gefecht über die Grenze getrieben und von der Kappolizei gefangen- 
gesetz worden. Der gefährlichste Gegner ist mit ihm beseitigt, aber noch stehen namhafte Führer, 
wie Christan, Morris und Vielding mit ihrem Anhang im Felb. Die militärischen Operationen 
müssen daher im Süben noch fortgeführt werden. Indessen wird es möglich sein, in absehbarer 
Zeit einen Teil der Truppe zurückzuziehen; weitere regelmäßige Ergänzungstransporte werden vorläufig 
nicht mehr entsandt. » -.·-« » 
Bezüglich des Verlaufs des Aufstandes und der militärischen Operationen wird auf die vom 
Oroßen Generalstabe bearbeiteten, dem Reichstag zugegangenen Denkschriften sowie auf die neuerdings 
erbolgten Veröffentlichungen des Großen Generalstabes verwiesen. 
« Wie die schweren Verluste der letzten Gefechte zeigen, kann die Wiederstandskraft des Gegners 
im Süden des Schutzgebietes noch keineswegs als völlig gebrochen bezeichnet werden. 
Gefallen: Verwundet: 
  
  
  
  
. Diskr- Mann ½: Mann 
Diese Verluste betrugen: 
1. 8 Cefechte vom 4. bis 21. MWalnl .. .. 19 4 
2. Gefecht w. Springpuetz und bei Dakaib am 23. Mu 5½ 
3. Gefecht bei Tsamab am 24. MaMn 1 6.- 
4—GefechtbeiNukaisam25.Mai.»»» — 1 4 
SEaumme 20 16 25 
  
  
  
  
Was im übrigen die von der Schutztruppe für Südwestafrika in den Kämpfen gegen die auf- 
ständischen Eingeborenen erlittenen Verluste anlangt, — vgl. Anlage 3 — so sind sie seit der letzten 
Tagung des Kolonlalrats — Juni 1905 — um das Doppelte gesttegen. Im genannten Monat 
betrug der Gesamtverlust der aktiven Schutztruppe 1070 Köpfe, davon tot 694 Köpfe. Jetzt beziffert 
sich der Gesamtverlust der aktiven Truppe auf 2 063 Köpfe, davon tot 1 265 Köpfe. Der Verlust an 
Führern (Offizieren und Unterofflzieren) hat sich im Verhältnig zu den Mannschaftsverlusten etwas 
vrrringer. .,. . 
Es kommen von dem Gesamtverlust der Truppe: 
a) Auf Offiziere usw. zirka 7,58 %% (im Vorjahre 8%), 
b) . Unteroffiziere zirka 18,12% (27 : 19%). 
Von den Verlusten an Toten: —- 
I)AufOfsizieteufmzicka5,880,o(im-Borjahre70-»), 
b)-unterofstziekezikkq16,900-»(-»p«170,·,). 
Deutsch-Ostafrika. . .- 
wurde i* d aus Gesundheitsrücksichten ausscheidenden Gouverneurs Grafen von Götzen 
erige Kaiserliche Generalkonsul in Warschau Freiherr von Rechenberg zum Gouverneur 
von Deutsch.Ostafrika ernannt. k'i dreih · » ¾ " 
us, 5 * Juli 1905 brach in den Matumbibergen unerwarteterweise ein Eingeborenenaufstand 
auß, der alshald den ganzen Süben des Schutgebiets in Mttleidenschaft zog und zeitwelse, insbesondere 
nach dem Jall der Station Liwale einen fast bedrohlichen Charakter annahm. Da indessen alle 
übrigen Stationen gehalten werden konnten, und es durch Besetzung, der Küstenplätze mit Matrosen- 
abteilungen gelang, nicht nur die Aufständischen von Angrisfen auf diese alluhalten, sondem auch
	        
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