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Der Kolabaum ist sehr häufig. Möglicherweise
gehört er einer anderen Art an wie der Kolabaum
des Südbezirks, denn während der letztere eine
volle dichte ovale Baumkrone besitzt, zeigt der in
Bansso vorkommende Kolabaum bei höherem Wuchs
eine unregelmäßige und spärliche Laubkrone.
Raphiapalmen finden sich fast überall an den
Flußläufen.
Sowohl der Gummibaum als die Landolphia
kommen vor. Doch scheint sich Gummi in größerer
Menge nur in den Wöldern der Domdomberge bei
Nko zu finden.
Hühner, Schafe und Ziegen find überall häufig.
Rinder, der kleinen, höckerlosen, halbwilden Rasse
angehörlg, besitzt nur der Häuptling. Bienenzucht
wird eifrig betrieben.
Die bis zum Dach etwa 5 bis 6 m hohen
Häuser der Banssos sind nach Graslandart geräumig
und sauber gebaut. Der Fußboden ist mit kleinen
Steinchen gepflastert. Jedes Dorf besitzt wenigstens
eine Versammlungs= und Trinkhalle mit geschnitzten
Türpfosten. An den beiden Frontseiten der beiden Ver-
sammlungshäuser in Kumbo waren etwa 900 Schädel
von getöteten Bamum= und Ndsungle-Kriegern auf-
gehängt. Zum Aufbewahren von Korn dienen
zylindrische Gefäße aus Bambu, die horizontal auf
einem Holzgestell lagern und mit einem Grasdach
überdeckt sind.
Fast alle Dörfer liegen im Grünen zwischen
Kolabäumen und Busch und machen einen freund-
lichen Eindruck. Der Banssohäuptling Tschimbum
entstammt demselben Tikargeschlecht wie der Bamum-
häuptling. Seine Vorgänger unterwarfen zunächst
die ureingesessenen, die Landschaften Nko und Nserum
bewohnenden Einwohner. Durch Zuzug von zahl-
reichen Eingeborenen aus den benachbarten Nsungle-
ländern und durch Unterwerfung von Nko, Dioti,
Bebem entstand das heutige Banssoreich. Die
Feindschaft mit Bamum ist so alt wie die belden
Reiche und scheint ihren Ursprung in Familien-=
streiligkeiten zu haben. Von dem Häuptling geht,
wie übrigens von vielen Graslandshäuptlingen, die
Sage, daß er sich in eine Schlange, einen Vogel
oder einen Stein verwandeln und sich so unsichtbar
machen kann. Die Bevölkerungszahl schätze ich
nach meiner nunmehrigen Kenntnis des Landes auf
20 000 Seelen.
Die Banssos sind im allgemeinen von Mittel-
größe mit unschönen Gesichtszügen. Auffallend ist
die große Zahl der Geisteskranken.
Die Handfertigkeit der Eingeborenen erstreckt
sich auf Holzschnitzerei, Eisenarbeiten, Töpferei,
Anfertigung von Baumwollenstoffen und Matten-
flechterel.
Die Banssos stehen in Handelsbeziehungen zu
den östlichen und nördlichen Nachbarländern Ntem,
Rdsungle, Nko, Bafumbum und nach Süden zu
den Ortschaften Babessi, Baba, Bamunka und Bam-
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bala. In den ersteren Ländern, die durch Haussa-
Zwischenhändler im Handelsverkehr mit Banyo und
dem britischen Grenzgebiet (Nigerkompagnie) stehen,
tauschen sie Gummi, Kola, Erdhacken, Ziegen gegen
Haussazeuge, Perlen, Palmöl, Salz; nach den süd-
lichen Orten verkaufen sie Tabak, Honig, Ziegen,
Erdhacken gegen Kaurimuscheln, Tontöpfe usw. Wo-
hin das Elfenbein verkauft wird, konnte nicht er-
mittelt werden.
Gewehre kauften sie aus Baba und Babessi,
diese sollen sämtlich aus Jabassi stammen.
Bei Herstellung besserer Verkehrswege zur Küste
würden an Produkten außer Gummi, Kola, Elfen-
bein für eine spätere Ausfuhr auch Baumwolle,
Tabak, Wachs, Ziegenfelle und Mais, der massenhaft
angebaut wird, in Betracht kommen.
Entsprechend seiner Höhenlage und seinem Klima,
sowie dem für Ackerbau und Viehzucht geeigneten
Boden wird sich das Land auch für eine Besiedelung
durch europäische Ansiedler eignen.
Falls einmal eine Fortsetzung der projektierten
Manenguba-Eisenbahn von Bamum nach Bansso in
Frage kommen sollte, würde sie voraussichtlich ohne
allzugroße Schwierigkeiten von Babessi aus auf das
Plateau geführt werden können.
Bericht des Leiters des Botanischen Gartens in
Dittoria, prof. Dr. Weberbauer, über eine Reise nach
Fernando Poo.
Aus einem Bericht des Leiters des Botanischen
Gartens in Voikorla, Professor Dr. Weberbauer,
über eine Reise nach Fernando Poo im Juni d. Js.
wird folgendes entnommen:
Obgleich, abgesehen von einem Ausfluge nach
Basilé und einigen Fahrten längs der Küste, nur
die nähere Umgebung von Santa Isabel besichtigt
werden konnte, bot sich doch Gelegenbeit zu einer
Reihe von interessanten Beobachtungen über Nutz-
pflanzen.
Kakao. Die Anwerbung von Arbeitern stößt
auf weit größere Schwierigkeiten als in Kamerun,
und dieser Umstand beeinflußt in hohem Grade die
Methode der Kakaokultur. Man läßt vielfach die
Bestände hoch und dicht wachsen, beschneidet also nur
wenig und hindert durch die hierbel hervorgerufene
Beschattung des Bodens die Entwicklung der Un-
kräuter. Derartige halbverwilderte Kakaogehölze
bringen gleichwohl Erträge, und diese fallen umso-
mehr ins Gewicht, als ihnen nur geringe Ausgaben
gegenüberstehen. Durchschnittlich dürften die Kakao-
bäume älter werden und länger fruchtbar bleiben
als in Kamerun. Während sie im Botanischen Garten
zu Viktorla im Alter von 20 Jahren absterben, kennt
man auf Fernando Poo 40 jährige Bäume, von
welchen noch geerntet wird. Vielleicht erklärt sich