er ebenso reich tragen wie die reichen Zucker-,
Kaffee- und Tabalplantagen Javas und Borneos,
aber das Gebüsch, das ihn bedeckt, erschwert sehr
die Urbarmachung. Unter den Inseln des Archipels
sind einige von großer ökonomischer Wichtigkeit,
andere sind kahler Fels.
Neu-Guinea bietet
entzückende
bilder dar.
Landschafts-
Arbeiterverhältnisse.
Der Papua hat vor Besitznahme des Landes
durch die Europäer keine regelmäßige, dauernde
Arbeit gekannt. Doch gibt es unter der jüngeren
Generatlon eine Anzahl Leute, die Arbeitsver-
träge eingehen.
Die Eingeborenenarbeit ist von großer Wichtigkeit
in einem Lande, wo Europer nicht imstande sind,
schwere körperliche Arbeit zu verrichten. Es ist des-
halb erfreulich, daß beim Papua viele Vorbedingungen
eines guten Arbeiters vorhanden sind. Er ist ge-
lehrig, ein ausgezeichneter Schiffer, er arbeitet mit
Eifer und Ausdauer in den Goldfeldern und ver-
spricht auch, bei hinreichender Anleitung ein leidlich
geschickter Plantagenarbeiter zu werden.
Für die Anwerbung der Eingeborenen zu Ar-
beitern bestehen besondere gesetzliche Vorschriften. In
der Zeit von 1903 bis 1904 gab es 4300 solcher
Arbei#skontrakte. Die hauptsächlich von den Ein-
geborenen geleisteten Arbeiten sind Tragen von Lasten,
Arbeit in den Goldfeldern und in der Perlenmuschel-
fischerei. Häufig beklagt man sich, daß die kontralt-
lich Verpflichteten so oft ohne anscheinenden Grund
ihre Herren verlassen. Heimweh nach der Geburts-
stätte ist gewöhnlich die Ursache.
Mineralien.
Nach verschiedenen Berichten sollen Blei, Eisen,
Schwefel, Zinnober, Jaspis, Chalcedon, weißer
Marmor, Ton, Steinkohle, Silber, Kupfer, Os-
mium vorkommen, aber das allein bisher aus-
gebeutete Mineral ist Gold.
Zu Anfang wurde Gold nur im Alluvpialboden
gegraben. Seit einigen Jahren gewinnen australische
Gesellschaften goldhaltigen Quarz anf der Insel
Woodlark, im Gebiet der Flüsse Alkroa, Gira und
Yodda. Auf der Hauptinsel haben Goldgräber be-
gonnen, die Abhänge der Hügel aufzugraben, um
auf den Fels zu kommen und so die Quelle des
Goldes, das man schon in den Anschwemmungen
der Flüsse gesunden hat, direkt auszubeuten. Dle
Gewinnung von Gold ist auf dem besten Wege, sich
zu einer ständigen Industrie zu entwickeln. Fast
alle Handarbeit in den Lagern wird im Dienst der
weißen Goldgräbern von den eingeborenen „Boys“
verrichtet, die 12 bis 15 Fr. monatlich und die
Nahrung erhalten. Die Gesundheilt der Weißen ist
in der Region von Vodda sehr bedroht, nicht allein
durch die klimatischen Bedingungen, sondern auch durch
die mangelhafte Beschaffenheit der Ernährung. Die
Goldgräber haben zur Nahrung außer Konserven nur
717
süße Bataten, Ignamen, Taro. Auch ist der Lebens-
unterhalt sehr kostspielig.
Die Hauptzentren der Produktion sind die nörd-
lichen Gebiete der Kolonie, die Insel Woodlark und
die Loutsiade-Inseln.
Auf dem ersten dieser Zentren, welches die
Plätze von Aikora, Gira, Yodda und Unter-Tamata
umfaßt, sind etwa 100 weiße Mineure tätig, von
denen jeder zu seiner Bedienung durchschnittlich fünf
Boys (Papuaner) hat. Ungefähr 573 kg Gold
werden jährlich dort gewonnen. Das Gebiet des
Oberlaufs der genannten Flüsse sowie das ihrer
noch fast ganz unbekannten Nebenflüsse dürfte
wahrscheinlich große Lager des kostbaren Metalls
enthalten, doch ist vorläufig noch sehr schwer, dorthin
zu gelangen. Eine australische Gesellschaft plant,
mit Drainagen im Bett des Tamara zwecks
Gewinnung von Gold vorzugehen.
Das Tal des Yodda verbindet ein direkter Weg
von 100 km Länge mit der Küste.
Die Insel Woodlark llefert jährlich ungefähr
302 ks Gold aus Alluvialerde und Quarz
im Werte von 795 000 Franken. Dieser Gold-
distrikt hat den Vorteil einer leichten Verbindung
mit dem Meere. Es beschäftigte im Jahre 1905
ungefähr 120 weiße Goldgräber und 233 Eingeborene.
Zwei australische Gesellschaften beuten die Lager des
Kulumadau aus. die Woodlark Island Proprietary
Gold Mining Company, No Liability mit einem
Kapital von 2 500 000 Fr. und die Kulumadau
Woodland Island Gold Mining Company, Limited,
mit einem Kapital von 1 250 000 Fr. Man hat
kürzlich zu Karavakoum, einem anderen Goldzentrum
der fraglichen Insel, Quarz mit einem Ergebnis von
282 g pro Tonne entdeckt.
Die Funde auf der Südostinsel im Loutsiade-
Archipel riefen das erste Goldfieber hervor. Seit
mehreren Jahren hat indes die Goldproduktion hier
an Wichtigkelt verloren. Dagegen hat die Firma
Bewiok Moreign & Co. infolge neuer Funde auf
der Insel St. Aignan daselbst begonnen, Unter-
suchungen anzustellen.
Pflanzliche Erzeugnisse.
Die User der Flüsse, hauptsächlich nach den
Mündungen hin, sind niedrig und häufigen Uber-
schwemmungen ausgesetzt. Sie scheinen nur der
Kultur derjenigen Pflanzen dienen zu können, die
große Feuchtigkeit ertragen. Die hoch gelegenen
Ländereien, die Täler und Ebenen eignen sich viel-
fach für tropische Kulturen. Die natürliche Be-
schaffenheit des Bodens gestattet aber keineswegs
eine intensive Kultur. Nur mit großen Kapitalten
kann er wertvoll gemacht werden.
Von wild wachsenden Pflanzen Papuasiens gibt
es besonders Sandelholz, Kautschukpflanzen, Kokos-
nuß, Tabak, vegetabillsches Elfenbein, Sago. An
einigen Stellen wuchern die Orchideen.
Man hat die verschledensten Kulturen versucht,