mitunter mit Erfolg. Zu erwähnen sind Kaffee,
Kalao, Mais, Rami, Limonen, Tabak. Man nimmt
an, daß die einzigen Pflanzen, die kaufmännischen
Nutzen erzielen könnten, so lange der Arbeitermangel
forkbesteht, Kautschuk, Kokosnuß, Faserstoffe sind, da
deren Kultur nur eine verhältnismäßige geringe
Summe von Arbeit erfordert.
Die Kautschukbäume und Kautschuklianen gedeihen
in der Kolonie in wildem Zustande. Man sagt,
daß das Produkt des Ficus rigo, eines einheimischen
Baumes, gleich, wenn nicht besser als das des Ficus
elastica ist und nur von der Para übertroffen wird.
In der Kolonie gibt es verschledene Plantagen, auf
denen man Versuche mit eingeführten und einheimischen
Arten macht. Eine große Zahl Pflanzen ist infolge
nachlässigen Schneldens ausgegangen. Versuche der
Reproduktion durch Stecklinge sind vollständig auf
der Regierungsplantage zu Rigo gelungen.
Das ganze Küstengebiet eignet sich vorzüglich
zum Anbau der Kokosnuß. Bisher hatte der Ertrag
der Kokosnüsse gerade den Bedarf der Eingeborenen
gedeckt, aber der Anbau wird sich in Zukunft
beträchtlich vermehren. Die Regierung hat Maß-
regeln ergriffen, um die Anpflanzung dieser Bäume
durch die Eingeborenen allgemein zu machen, und
durch Privatunternehmungen sind Pflanzungen an
verschiedenen Punkten der Kolonie gegründet. Bisher
wurde die Kultur der Kokospalme hauptsächlich
zwecks Ernährung der Eingeborenen betrieben, aber
sie steigt mehr und mehr, da man schon mit der
Kopragewinnung begonnen hat.
Verschiedene einheimische Faserstoffgewächse, die
zur Fabrikation von Seilen und Bindfäden geeignet
sind, gedeihen im natürlichen Zustande, aber syste-
matische Kultur scheint bisher wenig versucht zu sein.
Wurzeln einer Pandanusart liefern eine Faser von
großer Feinheit und hohem kaufmännischen Wert.
Die Regierung versucht jetzt in Rigo in großer Aus-
dehnung auf armem und felsigem Boden die Kultur
von Sisalhanf, und der Erfolg hat den Erwartungen
vollständig entsprochen. Unter günstigen Bedingungen
scheint die Kultur des Manilahanfes ebenfalls
möglich.
Ein Pflanzer, M. John Clunn, hat, wie es
scheint, erfolgreiche Versuche mit dem Anbau ver-
schiedener Baumwollarten in der Gegend der Bai
von Milne an der äußersten östlichen Spitze der
Hauptinsel gemacht. Die Meinungen über den
finanziellen Erfolg der Baumwollkultur in der
Kolonie sind indes noch sehr verschieden.
Auch der Kaffeekultur hat man die größte Auf-
merksamkeit zugewendet. Versuche in den Astrolabe=
bergen, nicht weit von Port-Moresby, zeigen, daß
die arabischen und liberianischen Sorten Früchte mit
ausgezeichnetem Aroma hervorbringen.
Sandelholz wird seit mehreren Jahren in be-
trächtlichen Quantitäten ausgeführt. Im Innern
sind trotzdem große Mengen vorhanden, aber die der
Küste benachbarten Wälder beginnen, sich zu er-
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schöpfen. Das Sandelholz wächst sehr langsam, und
wenn der Prels dafür nicht eine ganz anormale
Steigerung erfährt, der die Ausbeutung entfernterer
Wälder gestattet, wird die Produktion für einige
Jahre stille stehen.
Unter den häufigsten Waldbäumen kann man den
Eankalyptus, die Zeder, den Ebenholzbaum, den Teak-
baum nennen. Kaufmännische Ausfuhr von Bau-
hölzern dürfte sich in naheliegender Zeit des teuren
Transportes wegen nicht ermöglichen lassen.
Sago dürfte wichtiges Ausfuhrprodukt werden.
Man glaubt, daß Tausende von Tonnen in der Kolonie
geerntet werden können.
Einheimisch sind auch verschiedene Zuckerrohrarten.
Die reichen vom Fly bewässerten Ländereien im
Westen bieten welte Strecken, die für die Zucker-
rohrkultur günstig sind.
Die Hall Sound Company hat mehrere Arten
von Tabak der Eingeborenen sowie kubanische und
andere Sorten angepflanzt. lber die Resultate ist
bisher nicht viel bekannt geworden.
Produkte der See.
Als Produkte des Meeres, das die Kolonie be-
spült, sind vor allem Perlmutter und Perlen, ferner
Trepang und Schildkröten zu nennen. Auch sind die
Gewässer Neu-Guineas fischreich.
Den Hauptgegenstand der Perlenausterfischerei
bilden nicht die Perlen, sondern die Perlmutterschale,
die nur zufällig die Perle enthält. Letztere ist be-
kanntlich ein anormales pathologisches Produkt der
Auster und kommt selten vor. Zuweilen öffnet man
3000 bis 4000 Schalen, ohne eine einzige wertvolle
Perle zu finden. Die Austerfischerei mittels Taucher
ohne Apparat beginnt zu schwinden und der Ge-
brauch des Skaphander wird allmählich allgemein.
Dank diesem kann auch der tiefer gelegene Meeres-
boden ausgebeutet werden.
Eine Flottille für den Perlmutterfang besteht
gewöhnlich aus einem Schoner von 150 Tonnen
oder weniger und aus mehreren Luggerschiffen, von
denen jedes ein Dutzend Tonnen hält. Sie bleibt
so lange auf See, als das Wetter es erlaubt. Jeder
Lugger hat einen Taucher bei sich, der das Fahrzeug
leitet, einen Hilfstoucher und vier Mann für die
Arbeit an der Pumpe. Gewöhnlich sind dies
Papuas, Malaien oder Japaner. Täglich werden
die Muscheln von den Luggers auf den Schoner
gebracht, wo sie geöffnet, gereinigt und verpackt und
dann auf den Tender gebracht werden, der sie
an das Land führt. Man sammelt zwei bestimmte
Perlmuschelarten; die eine, die Meleagrina Mar-
garitifera, ist die größere und von weißer Farbe,
die k-einere, Meleagrina Rudiata, ist schwarz ge-
randet. Die weiße Varietät hat höheren Wert.
Da die bisherigen Taucherapparate nicht sehr
leistungsfähig sind, ist der Fang regelmäßig auf Ge-
wässer von nicht mehr als ungefähr 36 m Tlefe
beschränkt. Manche Taucher wagen sich allerdings