Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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1907 1906 
Nach Ibs iIbs. 
England 145 6066 110 333 
Amerika 80 062 34 067 
Deutschland. 13 069 8 817. 
Die Erzeugung ist ganz beträchtlich gewachsen 
und zeigt am 15. Juli eine Zunahme von 
87 306 lbs gegen die gleiche Zeit im vorher- 
gehenden Jahre. 
(Bericht des Kais. gseralonsulat in Calentta 
vom 2. August 
Juteernte Britisch-Indlens 1906/07 und RKussichten 
für 1907 os. 
Die letztjährigen Berschiffungen von Jute aus 
Britisch-Föndien sind den gehegten Erwartungen 
in bezug auf Quantität in jeder Weise gerecht ge- 
worden. 
Es wurde allgemein angenommen, daß das 
Ergebnis der letztjährigen Ernte (1. Juli 1906 
bis 30. Juni 1907) der beiden Provinzen Ben- 
galen und Ostbengalen und Assam, welche be- 
kanntlich für den Anbau von Jute in erster Linie 
in Betracht kommen, sich auf rund 90000000 Ballen 
von je 400 Pfund engl. stellen würde. Diese 
Annahme ist, wie aus den nachstehend angeführten 
Zahlen ersichtlich, voll und ganz in Erfüllung ge- 
gangen. 
Es wurden von Caleutta und 
Chittagong ausgeführt 4 560 020 Ballen, 
Käufe indischer Fabriken 3 878 687 
Vermutlicher Verbrauch im 
Inlande neben demienigen 
der Fabriken 500 000 
Angeblicher Vorrat im Basar 
usw. . . 100000- 
9 038 707 Ballen. 
Um jedoch ein vollständiges Bild der gesamten 
Juteausfuhr Indiens zu bekommen, ist ferner noch 
diejenige der Provinz Madras hinzuzufügen, 
welche sich im gleichen Zeitraum auf 72 036 Ballen 
belief. Das Endresultat für das ganze Indien 
stellt sich demnach auf 9 110 743 Ballen. 
Die in Europa liegenden Fabriken dürften 
ihren Bedarf vorerst gedeckt haben, und es dürfte 
voraussichtlich ein Mangel an dieser eine so viel- 
fache Verwendung findenden Faser so bald nicht 
eintreten, zumal da nach dem am 15. Juli d. J. 
veröffentlichten Bericht der Regierung der dies- 
jährige Anbau die Fläche des letztjährigen um 
9,5 v. H. übertreffen soll. Im vergangenen Jahre 
betrug das besäte Areal 3 523 200 Acres gegen 
3 859 500 in dieser Saison. Es ist somit eine 
Zunahme um 336 200 Acres, eine nicht unbe- 
dentende Fläche, zu verzeichnen. 
  
In allgemeinen dürften die diesjährigen Ernte- 
aussichten soweit als günstig bezeichnet werden. 
Hier und dort wird zwar berichtet, daß der Stand 
der Faser im Rückstande ist. Auch hört man in 
Calcutta von der Ankunft kurzer, unreifer Inte, 
welche, um wenigstens einen Teil der Ernte zu 
retten, infolge unerwartet schnellen Anschwellens 
von Flüssen geschnitten werden mußte. 
Für die Provinzen Bengalen und Ostbengalen 
und Assam dürfte der diesjährige Ernteertag, falls 
nicht unerwartete Ereignisse eintreten sollten, mit 
rund 10 000 000 Ballen anzunehmen sein. Nach 
den Berechnungen gut unterrichteter Kreise wird 
der Weltkonsum für 1907/08 mit 8 600 000 Ballen 
angegeben, so daß gegen Ende der Saison — 
Juni 1908 — aller Wahrscheinlichkeit nach ein 
nicht unbedeutender Vorrat übrig bleiben dürfte. 
Die hohen Preise der letzten Saison dürften sich 
daher kaum wiederholen, und es dürfte wohl in 
der Hand der Käufer liegen, solche zu vermeiden. 
(Bericht des Handelssachverständigen bei dem Baiserl. 
Generalkonsulat in Calcutta vom 27. Juli d. J.) 
Aussichten der indischen Baumwollernte 1907/08. 
Das erste Memorandum über die indische 
Baumwollernte für die Saison 1907/08, welches 
die Berichte aus den einzelnen Provinzen Britisch- 
Indiens als Unterlage hat, ist am 15. August 
d. Is. veröffentlicht worden. Die Gebiete, die in 
diesem Gesamtberichte behandelt werden, hatten 
im Durchschnitt der fünf mit 1905/06 abschließen- 
den Jahre eine Baumwollanbaufläche von 
13 844 000 Acres und machten 76,6 v. H. der 
gesamten in Britisch-Indien mit Baumwolle be- 
stellten Fläche aus. Das Memorandum bezieht 
sich indessen in der Hauptsache auf die Frühernte 
und enthält nur Angaben über die Anbaufläche. 
Ein Teil des Baumwollanbaugebiets, welches 
für gewöhnlich ein Areal von etwa 1 901, 000 
Acres oder 10,5 v. H. der gesamten Baumwoll-= 
fläche umfaßt, hat im Jahre 1907/08 eine Zu- 
nahme der Anbaufläche von 32 000 Aeres 
aufzuweisen. Am meisten hat zu dieser Anbau- 
steigerung Madras beigetragen. Der übrige Teil, 
auf den sonst etwa 12 028 000 Acres oder 
der gesamten Baumwollfläche entfallen, hat einen 
Rückgang im Anbau zu verzeichnen, der sich auf 
2 134 000 Acres beläuft. 
Aus Ostbengalen und Assam, welche für ge- 
wöhnlich etwa 53 000 Aeres oder 0,3 v. H. der 
Gesamtfläche mit Baumwolle bepflanzen, sind die 
Berichte für die Aufstellung des Memorandums 
nicht rechtzeitig eingegangen. 
Als Netto-Ergebnis wurde eine Fläche von 
11 041 000 Acres gemeldet gegen 13 143 000
	        
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