Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

W 1015 20 
Zollsäe für 
Gegenstand kr 2 
n 
Näh-, Strick- und Fältel. (kilting-) 
maschinen . frei 
Maschinen- ereibriemen, außer den 
ledernen, und nicht in Tauen oder 
Seilen bestehend. frei 
Maschinen, wie solche zum Mahlen 
von Mehl, zum Gefrieren, Baggern, 
für Wollfabriken, Papierfabriken, 
zur Tau= und Bindfadenfabrikation, 
zum Reinigen und Bohren von 
Ol, zum Konservieren von Fleisch 
und zum Spalten von Leder 
v. Wert 5 v. H. 
Ausfuhrverbot der Kopholonie für Strauße 
und Straußeneier.) 
Die Cape of Gocd Hope Government Ga- 
2ette vom 20. August d. Is. enthält als Nr. 10 
von diesem Jahre ein Gesetz, nach welchem die 
Ausfuhr von Straußen und Straußeneiern aus 
der Kapkolonie verboten wird. Als Strafe für 
den Ubertretungsfall ist Gefängnis oder Zuchthaus 
von ein bis zwei Jahren vorgesehen. 
Die Ausfuhr ist gestattet nach solchen Nachbar- 
kolonien und Staaten, welche ein gleiches Ausfuhr-= 
verbot mit denselben Strafbestimmungen erlassen. 
Dies ist seitens des Transvaal bereits unter 
dem 10. August geschehen. 
Die Hakaoprodukhtion auf den Inseln S. Thomé und 
Drincipe und der Lissaboner Kakaomarkt. 
Statistische und amtliche Angaben über die 
Kakaoproduktion auf den Inseln S. Thomé und 
Principe fehlen vollständig. Nach Angabe der 
Pflanzer hat sich die diesjährige Ernte etwas ver- 
spätet, so daß die gewöhnlich schon im Juli be- 
ginnenden größeren Zufuhren erst vom September 
an in Lissabon ankommen dürften. Trotzdem 
erwartet man eine gute Durchschnittsernte, die 
an Quantität nicht geringer sein soll, als die 
vorjährige. 
Da die amtliche Handelsstatistik für die Jahre 
1906 und 1907 noch nicht veröffentlicht ist, so 
ist auf Grund von Notizen die nachfolgende 
Statistik zusammengestellt worden, die auf Ge- 
nauigkeit keinen Anspruch machen kann, aber doch 
ein ungefähres Bild der Handelsbewegung des 
Lissaboner Kakaodepots gibt. 
*) Vgl. Kolonialblatt Nr. 18 1907, S. 905. 
  
1906 
Voräz . .. 
an# ot Zufuhr Verschifft Preis 
Monats Sack Tack Reis 
Januar. 75307 61 116 34803 
Februnr 101 620 29 168 39295 3000315 
März 91 493 11 188 34 825 
April 67 856 5 175 31122 3300 
Mai 41 909 14356 20 092 1. 4 
Juni 27 173 15010 19 391 3300/3100 
Juli ¾ 52 822 40 506 21 388 
August 71940 20996 35 132 3500 4000 
September 57 804 25 032 10 782 1 
Oktober 42 05.7 37926 24052 4200 
November. 55 928 54 395 33 008 4500 
Dezember 77315 66598 53 303 4800, 5000 
411 106 396 193 
1907 
Vorräte -...- ..— 
am v r. Zufuhr Verschifft Preis 
Monats Sack Sack Reis 
Januar 90 610 62 627 35319 
Februar 117918 37221 35 025 5100 
März 120 114 1750 14541 
April 123023 6588 24 113 1 
Mai 105 408 6241 60112 5100/5300 
Juni 42 300 28 811 39209 5100 
Juli 31 902 42 766 52 031 5450/5500 
August. 22 637 23 941 *)r 421 s 
September 9 160 — 
Die Preise verstehen sich pro Arroba von 
15 kg für feine Qualität. 
Die Preise sind seit Anfang 1906 in stetem 
Steigen begriffen. 
Zu jener Zeit waren sie auf 38000 Reis für 
15 kg gesunken, welcher Preis nach Aussage der 
Pflanzer die Produktionskosten nicht mehr deckte. 
Die Pflanzer, die infolge ihrer Uneinigkeit bisher 
stets von den Händlern abhängig waren, die 
natürlich immer versuchten, die Preise herab- 
zudrücken, sahen schließlich ein, daß sie sich von 
dieser Abhängigkeit befreien müßten, wenn sie 
überhaupt noch einen Gewinn aus ihren Pflan- 
zungen erzielen wollten. Sie bildeten darauf 
einen Ring, und es gelang ihnen bald, durch 
Zurückhalten ihrer Vorräte ein allmähliches Steigen 
der Preise herbeizuführen. Ende 1906 stand der 
Preis auf 58000 Reis, womit die Pflanzer auch 
zufrieden waren. Wider Erwarten und trotz des 
Widerstandes der Fabrikanten blieb aber die Preis- 
bewegung im Steigen, wohl infolge der allgemeinen 
Lage des Weltmarktes. Augenblicklich werden 
für Kakao 78000 Reis pro 15 kg, also volle 
133 v. H. mehr als im Jannar 1906 bezahlt, 
und trotz dieses hohen Preises läßt die Nachfrage 
nach S. Thomé-Kakao nicht nach. Es muß daher 
angenommen werden, daß die Produktion für den 
Konsum nicht ausreicht. Ein weiteres Steigen ist 
deshalb nach Ansicht der Händler in Lissabon 
nicht ausgeschlossen. 
(Bericht des Lais. Konsulats in Lissabon vom 
5. September d. Is.)
	        
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