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von Durchschnittsberechnungen aus den fünf mit
dem Jahre 1905/06 abschließenden Jahren be-
rechnet ist. Innerhalb dieser Periode belief sich
die durchschnittliche unter Indigokultur stehende
Fläche auf 617 000 Acres; im Jahre 1906/07
sank sie auf 335 400 Acres, und für das Jahr
1907/08 wird sie auf 328 500 Acres geschätzt,
sie hat also gegen das Vorjahr wiederum um
2 v. H. abgenommen.
Der Stand der Indigofelder wird im allge-
meinen als ziemlich gut bis gut gemeldet; in
einigen Teilen Bengalens haben aber Insekten
und unregelmäßiger Regen etwas Schaden ver-
ursacht, und in Madras macht sich teilweise Regen-
mangel fühlbar.
Die Schätzung für Oktober d. Is. ergibt für
die einzelnen Anbaugegenden folgende Flächen:
1907/08 1906/07 190 5/06
Provinzen Flächen in Acres
Bengalen 153 000 137 800 170 700
Madras 756 600 94 900 51 500
Vereinigte Pro-
vinzen 55 000 40 400 40 700
Punjab. 43 900 62 300 67500
Zusammen. 328 500 335 400 330 400
Im einzelnen enthalten die Berichte aus den
Provinzen, denen der Prozentsatz, mit dem sie
an der gesamten Indigofläche Britisch--Indiens be-
teiligt sind, in Klammern beigefügt ist, über die
Größe und den Stand der Felder noch folgende
Angaben:
In Bengalen (37,6 v. H.) hat das mit In-
digo bestellte Areal gegen das Vorjahr um
1 v. H. zugenommen. Die Witterungsverhält-
nisse sind in den Hauptanbaubezirken von Nord-
bihar im allgemeinen günstig gewesen. In Saran
haben indes zu Beginn der Saison die Raupen
etwas Schaden angerichtet, und in Purnea haben
die Felder im Mai und Juni durch Regenmangel
und im Juli durch allzuviel Regen gelitten; auch
Heuschrecken haben Beschädigungen verursacht.
Im Durchschnitt wird der Ertrag pro Acre auf
76 v. H. einer Normalernte geschätzt gegen 79 v. H.
im Vorjahre.
In Madras (31 v. H.) hat die in den
Raiyatwaridörfern bebaute Indigofläche gegen das
Vorjahr um 19 v. H. abgenommen. Geringere
Nachfrage nach Indigo und Mangel an recht-
zeitigem Regen in Nellore und Cuddapah haben
diesen Ansfall verursacht. Der Stand der Felder
wird als ziemlich gut bis gut gemeldet, doch
macht sich an manchen Stellen Mangel an Regen
fühlbar.
In den Vereinigten Provinzen (19,6 . H.)
hat sich die Indigofläche wegen der im Vorjahre
erzielten hohen Preise um 36 v. H. vergrößert.
Die Saat ging gut auf, und für die Bewässerung
war reichlich Wasser vorhanden. Außer aus
einigen östlichen Bezirken sind Klagen über In-
sekten oder heiße Winde nicht laut geworden.
Wenn der Regen auch ungewöhnlich spät einsetzte,
so ist er doch für die Indigofelder günstig ge-
wesen, und die Aussichten sind im allgemeinen gut.
Im Punjab (9,8 v. H.) hat die Indigofläche
wegen des späten Ansteigens der Bewässerungs-
kanäle in den Bezirken von Muzaffargarh und
Dea Ghazi Khan um 29 v. H. abgenommen. Der
Stand der Felder ist normal.
Der Gambirhandel über Singapore 1906.
Die Aupflanzung von Gambir (Uncaria
Gambir, Roxb.) geht auf der Halbinsel Malakka
immer mehr zurück. Auch im Rhio-Archipel und
den benachbarten Gebieten von Niederländisch-
Indien mit Ausnahme von Sumatra wird diese
Pflanze von gewinnbringenderen Kulturen ver-
drängt.
Auf der Halbinsel Malakka hat sich nur der
Chinese mit ihrer Kultur befaßt, der damit meist
noch eine kleine Pfefferpflanzung oder eine
Schweinezucht verbindet. Europäische Gambir-=
plantagen soll es nur in Sumatra geben.
Die Pflanze stellt erfahrungsgemäß große An-
sprüche an den Boden und macht ihn nach einer
sechs= bis zehnjährigen Kultur so gut wie wertlos.
Er kann erst nach einer längeren Ruhezeit wieder
bepflanzt werden.
Soll sich die Kultur gewinnbringend gestalten,
so muß das aufzunehmende Land fruchtbar und
billig sein und in der Nähe eines großen Tropen-
waldes liegen, von dem das Brennholz zum
Auskochen des Gerbstoffes aus den Blättern der
Pflanze womöglich kostenlos beschafft werden kann.
Dabei erfordert ein rationeller Betrieb das beste
Brennmaterial.
Die Nachfrage nach Gambir auf dem Welt-
markte hat seit Jahren immer mehr nachgelassen.
Mit dem Rückgange des Verbrauchs fielen not-
wendigerweise auch die Preise, und heute wird
als höchster Preis 6,77 8 pro Pikul = 0,60 dz
für gewöhnlichen Gambir und 9,60 bis 10, 30 6
für Würfelgambir bezahlt.
Von der Gesamtausfuhr von 654 746 Pikul
(390 704 dz) gingen 575 504 Pikul (342 561 da)
nach europäischen Industrieländern und nach Nord-
amerika, der Rest von 79 242 Pikul (47 167 d)
nach Java, Celebes, Bali, Kelantan und den um-
liegenden kleineren Plätzen des malayischen Archi-
pels. Diese beziehen ausschließlich Würfelgambir,
der mit Betel zusammen von Malayen und In-
diern gekaut wird.