Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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einen spärlichen Ertrag bringen. In Süddekkan 
und Karnatak, wo die jüngsten Regen die Saaten 
gebessert haben, stehen die Sesamfelder ziemlich 
gut. In Konkan und West-Karnatak wird der 
Saatenstand als gut gemeldet. 
Im Punjab (4 v. H.) haben die Sesam- 
felder ihrer Größe nach gegen das Vorjahr um 
19,3 v. H. abgenommen. Der Stand der be- 
wässerten Felder ist ziemlich gut bis unter dem 
Durchschnittt: auf den unbewässerten Feldern 
stehen die Saaten schlecht, und man erwartet 
von ihnen wegen des Ausbleibens der Nieder- 
schläge nur einen geringen Ertrag. 
In Sind (2 v. H.) ist die mit Sesam be- 
stellte Flüche um etwa 17 v. H. kleiner als im 
Vorjahre. Der Rückgang wird dem niedrigen 
Wasserstande zugeschrieben. Der Stand der 
Saaten war bisher ziemlich gut. 
Aussichten der Suckerrohrernte 
1907/08. 
Britisch--Indiens 
Das zweite Memorandum über die Zucker- 
rohrernte Britisch-Indiens während der Saison 
1907/08 ist unter dem 17. Oktober d. Is. ver- 
öffentlicht worden. Die in diesem Schätzungs- 
berichte berücksichtigten Provinzen umfassen 96,2 
v. H. von der gesamten in Britisch-Indien unter 
Zuckerrohrkultur gehaltenen Fläche, wie sie auf 
Grund von Durchschnittsberechnungen aus den 
fünf mit 1905/06 abschließenden Jahren er- 
mittelt ist. Bei den Vereinigten Provinzen, 
Bengalen, Ostbengalen und Assam sowie bei der 
nordwestlichen Grenzprovinz haben sich gegen die 
Schätzungen im August, Veränderungen nicht 
ergeben. Nur im Punjab hat sich eine leichte 
Zunahme im Anban bemerkbar gemacht. Die 
gesamte Zuckerrohrfläche wird auf 2 439 500 Aeres 
geschätzt gegen eine auf 2 327 000 Aecres richtig 
gestellte Anbaufläche zu der entsprechenden Zeit 
im Vorjahre, woraus sich eine Zunahme um 
4,8 v. H. ergibt. Die Aussichten der Ernte 
haben sich wegen der anhaltenden Dürre in den 
Vereinigten Provinzen und im Punjab erheblich 
verschlechtert. In den ersteren sind die Zucker- 
rohrpflanzen im Wachstum verkümmert, und im 
letzteren wird das auf den unbewässerten Feldern 
angebaute Zuckerrohr stellenweise als Futter ver- 
wendet. In anderen Provinzen sind die Aus- 
sichten gut, in einigen Gegenden von Madras 
fehlt es aber an Regen. 
Nach der Oktoberschätzung stellt sich die gesamte 
mit Zuckerrohr bebaute Fläche im Vergleich mit 
den beiden Vorjahren, wie folgt: 
  
1907/08 1906/07 1905/06 
Provinzen Flächen in Aecres 
Vereinigte Pro- 
vinzen 1 450 000 1 360 000 1229 000 
Bengalen 431 700 424 500 420 600 
Punjab . 303 100 277 700 172 800 
Ostbengalen u. 
Assam 186 600 193 300 224 800 
Madras . 39 400 43 800 52 100 
Nordwestliche 
Grenzprovinz 28 700 28 600 25 600 
  
zusammen 2 439 500 2 327 900 2 124 900 
Im einzelnen enthalten die Berichte aus den 
Provinzen über die Größe und den Stand 
der Zuckerrohrfelder noch folgende Angaben, 
wobei den Namen der Provinzen der Prozent- 
satz, mit dem sie an der gesamten Anbaufläche von 
Zuckerrohr in Britisch-Indien beteiligt sind, in 
Klammern beigesetzt ist: 
In den Vereinigten Provinzen (50,2 v. H.) 
ist gegen die Augustschätzung keine Veränderung 
eingetreten. Der Regen setzte gegen Ende Juli 
ein und dauerte bis zur letzten Augustwoche an, 
um alsdann völlig aufzuhören. Der Monat 
September fiel so ganz regenlos aus mit trockenen 
westlichen Winden. Die Zuckerrohrfelder, die bis 
Ende August eine außerordentlich gute Ernte ver- 
sprachen, verschlechterten sich von da ab erheblich, 
da die Pflanzen verkümmerten und der Saftgehalt 
zurückging. Der Ertrag wird jetzt auf 65 bis 
75 v. H. einer Normalernte und die Ausbeute 
pro Acre auf drei Viertel der vorjährigen ge- 
schätzt. Da die Wirkungen der Dürre noch nicht 
völlig bekannt sind, so werden diese Schätzungen 
noch der Kontrolle bedürfen. 
Aus Bengalen (18,9 v. H.) sowie aus Ost- 
bengalen und Assam (10,7 v. H.) sind die Ok- 
toberberichte noch nicht eingegangen; es sind 
daher für diese beiden Provinzen die August- 
schätzungen eingestellt worden. 
Im Punjab (12,6 v. H.) hat der Zucker- 
rohranbau um 25 400 Acres oder um 9 v. H. 
zugenommen. Der Stand der bewässerten Felder 
war im großen ganzen ziemlich gut; in der 
Gegend von Delhi haben indes trockene Winde 
Schaden angerichtet. Die unbewässerten Felder 
standen schlecht; ihr Zuckerrohr wurde in manchen 
Gegenden als Futter verwendet. Im großen 
ganzen sind die Ernteaussichten nur mäßig. 
In Madras (2,7 v. H.) hat die in den 
Raiyatwaridörfern mit Zuckerrohr bebaute Fläche 
um 10 v. H. gegen das Vorjahr abgenommen. 
Diese Einschränkung wird im Godaveribezirk dem 
Vorherrschen der Pest und im Trichinopolybezirk 
dem Mangel an rechtzeitigem Regen zugeschrieben. 
Im allgemeinen wird der Stand der Felder als
	        
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