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Verlustliste Nr. 78
der sKaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika bei den Kämpfen gegen die
aufständischen Eingeborenen.
An Krankheiten gestorben:
Im Garnison-Lazarett 1 Berlin:
früher im Infanterie-Regiment Alt-Württemberg (3. Württem-
an Herzschwäche infolge Brustfell= und Herzbeutel-
Im Feldlazarett Lüderitzbucht:
im Füsilier-Regiment von Steiunmetz (Westpreußischen)
Nr. 37, am 1. Februar an Atemlähmung infolge Gehirnleidens nach Typhus.
Im Lazarett Keetmanshoop:
1. Unterzahlmeister Adolf Reich,
bergischen) Nr. 121, am 22. Jannar
entgündung.
2. Oberarzt Arthur Strahler, früher
3
3. Februar an Herzschwäche nach Typhus.
Gefreiter Wilhelm Fitz, früher im 2. Ober-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 171, am
4. Reiter Emil Zschiesche, früher im Königlich Sächsischen 3. Infanterie-Regiment Nr. 102 Prinz-
Regent Luitpold von Bayern, am 3. Februar an Typhns.
EEEEEEEEEmIchtamtlicher Teil i νν
Dersonal-Nachrichten.
General v. Dalézieu f.
Aus Weimar kommt die Trauerkunde, daß
dort am Sonntag, den 10. d. Mts., das Mitglied
des Kolonialrats, Oberhofmarschall und Flügel-
adjutant des Großherzogs von Sachsen, General=
leutnant v. Palkzieux, genannt v. Falkonnet,
verstorben ist. Aimé v. Palczienx war am 10. Sep-
kember 1843 zu Vevey geboren; seine Mutter
war eine Deutsche. Zuerst widmete er sich dem
Kaufmannsstande, studierte in Darmstadt Chemie
und trat dann in die preußische Armee ein. Als
Leutnant im 4. Fußartillerie-Regiment besuchte er
die Artillerieschule in Berlin, wo er die Auf-
merksamkeit Kaiser Wilhelms I. und der Kaiserin
Augusta auf sich zog. Nach kurzer diplomatischer
Tätigkeit in Paris und London 1869 nahm Premier=
lentnant v. Palézienr als Adjutant des Groß-
berzogs Karl Alexander von Sachsen an dem
Feldzuge 1870/71 teil, wurde mit dem Eisernen
Arenz dekoriert und blieb dann im weimarischen
Adjutantendienste bis zu seinem Ende. Im
ahre 1885 wurde er zum Major, 1890 zum
Oberstleutnant, 1893 zum Oberst, 1897 zum
eneralmajor und 1900 zum Generalleutnant
efördert. Generaladjutant war er seit 1897.
Nach dem Regierungsantritt des jetzigen Groß-
berzogs übernahm v. Palézieux im Frühjahr 1901
# das Amt eines Oberhofmarschalls. Die
eisetzung erfolgte in Weimar am Mittwoch, den
13. d. Mts.
Mit Herrn v. Palczieux ist einer der ältesten
und bewährtesten Kolonialfreunde dahingegangen.
Dem Kolonialrat gehörte er seit 1892 an und
beteiligte sich stets mit regem Eifer und be-
sonderem Verständnis an den Berhandlungen.
Sein Hinscheiden bedeutet einen schmerzlichen Ver-
lust für die koloniale Sache. Die Mitglieder des
Kolonialrats und die Kolonialverwaltung werden
das Andenken dieses liebenswürdigen und verdienst-
vollen Mannes stets in hohen Ehren halten.
Deutsch -Ostafrika:.
Professor Dr. Bosseler ist am 19. Oktober
v. Is. im Schutzgebiet wiedereingetroffen. Er
wird zunächst als Entomologe bei der Versuchs-
station Amani Verwendung finden.
Techniker Grafe hat am 4. Februar 1907
die Wiederausreise nach Ostafrika angetreten.
In Ostafrika neu eingetroffen: Am 13. De-
zember 1906 Materialienverwalter Liebelt und
am 2. Januar 1907 Kolonialeleve Haun.
Vom Heimatsurlaub in Ostafrika wieder ein-
getroffen: Am 15. Novbr. 1906: die Gouverne=
mentssekretäre Altmann und Hemmerling;
am 5. Dezbr. 1906: die Bureangehilfen Thor-
wart, Weinberger und Borchers; am 12.
bzw. 13. Dezbr. 1906: Geheimer Regierungsrat
Dr. Stuhlmann, kommiss. Sekretär Nagel und
Kesselschmied Gräfe.
Mit Heimatsurlaub aus Ostafrika sind einge-
troffen: Oberrichter Regierungsrat Vortisch und
Maschinist Rohleder.