Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

W 224 20 
Die Berichte aus Madras schildern die 
Lage nach dem Stande am Ende des Monats 
Dezember. Sie beziehen sich nur auf die 
Raiyatwaridörfer, in welchen sich das Land in 
den Händen der Regierung befindet und etwa 
zwei Drittel des Umfanges der Provinz ausmacht. 
Hier ergibt sich eine Zunahme der Anbaufläche 
um 29 v. H. im Vergleiche zum Vorjahre. Die 
auf 507 600 Aeres geschätzte Gesamtfläche über- 
steigt die Durchschnittsflächen in den vorauf- 
gegangenen fünf und zehn Jahren um 40 bzw. 
91 v. H. Die Zunahme wird teils den recht- 
zeitig eingetretenen Niederschlägen, teils der ge- 
steigerten Nachfrage zugeschrieben. Der Stand 
der Pflauzungen wird als ziemlich gut und als 
gut bezeichnet, so daß man auf einen Ertrag 
von 74 v. H. einer Normalernte rechnet. Hier- 
nach würde sich eine Ausbente an Erdnüssen in 
der Schale in Höhe von 225 400 Tons ergeben 
gegen 174 500 Tons im Vorjahre, was eine Zu- 
nahme im Ertrage von 29 v. H. bedeutet. 
In den britischen Bezirken der Präsidentschaft 
Bombay wird die besäte Fläche auf 74 000 Acres 
geschätzt gegen 77 400 Acres im Vorjahre. Hier- 
aus ergibt sich eine Abnahme von 4½ v. O. im 
Vergleich mit dem Vorjahre, immerhin aber noch 
eine Zunahme von 1 v. H., wenn man die in 
den voraufgegangenen zehn Jahren mit Erd- 
nüssen besäte Fläche zum Vergleiche heranzieht. 
In Khandesch haben sich die Pflanzen gut ent- 
wickelt, während anderswo das Fehlen des 
Regens am Ende des Monats September und 
der Wassermangel in den Brunnen und Kanälen 
den Ertrag stellenweise beeinträchtigt haben. In 
den Eingeborenenstaaten wird die Anbaufläche 
zu 19 800 Acres angegeben; hiervon entfallen 
13 800 Acres auf Kolhapur, wo die Pflanzen 
sich gut entwickelt hatten. Der Gesamtertrag be- 
läuft sich auf 73 600 Tons, wovon 52 300 Tons 
auf die britischen Bezirke und 21 300 Tons auf 
die staatenentfallen, gegen 36700 Tons 
im Vorjahre, in welchem die britischen Bezirke 
mit 31 200 Tons und die Eingeborenenstaaten 
mit 5500 Tons an der Ernte beteiligt waren. 
Die in den 9 Monaten von April bis De- 
  
zember 1906 ausgeführten Erdnußmengen ver- 
gleichen sich mit den Gesamtergebnissen in den 
vorausgegangenen 5 Jahren, wie folgt: 
Auofuhr .· anderen *# 
aus Madrar Bomban Provinzen Insgesamt 
Menge in ewt. 
1901/02 987 048 98208 159 1 085 415 
190203 982 680 52 766 213 1085 659 
1903/04 1 827243 91 439 3300 1921 982 
1900106 1567430 42 408 67 5838 1 6771421 
1905/06 1 117037 149 5509 107 618 1374217 
1906.07 808 084 20 567 129 982 958 633 
(9 Monalc) 
  
Einen Überblick über die Erduußproduktion 
Britisch-Indiens, wie sie für die Saison 1906/07 
geschätzt ist, geben die folgenden Tabellen: 
  
Areal. 
Laufende Vorjähr. Fünfjähr. Zehnjähr. 
Ernte Durchschnittsfläche 
in Acres in Acres 
Madras 507 600 393 100 361 900 266 000 
Bombau mit 
Eingeboren.= 
Staaten. 93 800 92 800 82 800 88 500“") 
Insgesamt 601 400 485 900 44 700 354 500 
Ertrag an Erdnüssen in Schalen. 
Menge in Tons 
  
  
Madras 225 400 174 500 nicht erhältlich 
Bombay mit 
Eingeboren.= 
Staaten 73 600 36 700 62 3000 57000“) 
JInsgesamt 299 000 211200 — — 
  
Baumwollhandel Alexandriens. 
1. Septbr. 19006 bis Dieselbe Zeir 
1. Febr. 1907 im Vorjahr 
Menge im Kantar 
Ankünfte . .5805045 4742 484 
Ausf. nach Großbritannien 2181 404 1 881 447 
" dem Kontinent. 1 339 93.1 1343 422 
- den Vereinigten 
Staaten 520 671 368 912 
  
insgesamt . 12T#7009 3 593 781 
Bestände am 1. Sept. 1906 
bezw. 1905 . 220 400 316 000 
Vorräte am 1. Februar 1 77836 1494 703. 
(Alexandria 6 l’'rolucce Associntion vom 
Februar 19007.) 
Das Baumwollfabrikationsgeschäft Manchesters 
im Jahre 1906. 
Das verflossene Jahr ist im ganzen für die 
Baumwollindustrie Manchesters wohl noch günstiger 
gewesen als das Jahr 1905. Vor zwölf Mo- 
naten dachte man nicht, daß die damaligen sehr 
guten Zeiten noch viel länger anhalten könnten. 
In der Tat wurden gerade damals gewichtige 
Stimmen lant, welche Anzeichen eines baldigen 
Rückschlages zu bemerken glaubten. Statt dessen 
ist 1906 vielleicht das beste Jahr gewesen, dessen 
sich die dortige Industrie je zu erfreuen gehabt 
hat. Der Verdienst war groß, und wo vor 
zwei oder drei Jahren Unterbilanzen waren, sind 
diese ausgeglichen und Reservefonds geschaffen 
worden. Die Oldham limited Companies haben 
10⅝% Dividende verteilt, manche haben ihren 
Durchschnitt aus den voraufgegangenen acht 
Jahren.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.