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Kultur auch auf dem trockenen Boden des Misa-
höhebezirkes schöne Früchte zu erzielen sind. Der
Kakao der Agupflanzung konnte als erstklassig be-
zeichnet werden.
Unter den von Eingeborenen ausgestellten
Proben finden sich verschiedene minderwertige, die
außen eine graue, innen fast violette Farbe
zeigten; es scheint, als ob dieser Kakao weniger
als vier Tage fermentiert war, einige Proben
waren gar nicht fermentiert; weiterhin zeigten
die Ausstellungen von Kete-Kratschi und der Ver-
suchspflanzung Misahöhe schöne Erfolge, wenn sie
auch hinter den Leistungen der Agupflanzung
zurückblieben.
Es wird von Wichtigkeit sein, durch Be-
lehrung der Eingeborenen auf den Wert aus-
reichenden Fermentierens hinzuweisen; vor allem
kommt es darauf an, lange zu fermentieren und
den Fermentierungsprozeß stets nur an größeren
Quantitäten äugleich vorzunehmen.
Kolafrüchte und Nüsse waren von Misahöhe,
Kete-Kratschi und Kpandu geschickt. Die Nüsse
hatten meist eine leuchtend karminrote Farbe und
waren durchweg frisch und gut erhalten.
Von Korpsstabsapotheker a. D. Bernegau-
Berlin waren Kolapräparate ausgestellt, die sehr
zweckmäßig erscheinen. Es waren Kolaextrakt,
Kolakakaoessenz, Kolatabletten. Diese Kolapräparate
ormöglichen es, sich der anregenden Wirkung der
Kolanüsse jederzeit zu bedienen, ohne auf die Zu-
fuhr frischer Kolanüsse angewiesen zu sein. Be-
sonders bemerkenswert erscheint die den Präpa-
raten nachgerühmte Verwendbarkeit als Geschmacks-
verbesserungsmittel bei Milchkuren. Erfahrungs-
gemäß tritt bei letzteren mit der Zeit ein manchmal
wwnberwindlicher Abschen gegen die Milch ein,
Ges chtrcos Mittel, das zur Verbesserung ihres
ie Kolakse henen kann, ist daher hochwillkommen.
sonders orrtat scheinen hierzu deshalb be-
6 „ da ihr Reiz nicht mit der Zeit
versagt und un i .
günstige Nebenwirkungen auf den
Verdauungsapparat nicht beobachtet werd
Besonders handlich und bequem ersch ben. die
Kolatabletten; sie lassen sich leicht edne 9 50
apotheke einfügen. jeder Reise—
Ein weiterer wichtiger Ausstellungsaegen
Bernegaus ist das bereits eraggegenstan
Simarubaertrakt (Extractum Simarube flul-
dum Togo). Durch dasselbe erfährt unser Arznei-
schatz eine wertvolle Bereicherung. Es ist ein
Präparat aus einer in Togo wachsenden Simarn=
bacee. Die Simarnba ist als günstiges Heilmittel
bei Dysenterie bekannt. Gegenüber der bisher
gern geübten Methode, im Gebrauchsfalle mittels
Rotweins einen Simarnbaauszug im Laufe von
24 Stunden herzustellen, hat dieser Extrakt den
Vorzug, daß er stets in der Apotheke fertig zur
Hand ist, und daß die Dosierung eine gleich-
mäßigere ist, somit die Wirkung genau überwacht
werden kann.
Es steht zu erwarten, daß in dem Togo-
Simarubaextrakt oder im Rohprodukt bei der er-
heblichen Verbreitung der Dysenterie in tropischen
Ländern und in Europa ein wichtiger und ge-
winnbringender Ausfuhrartikel entstehen kann.
Das derzeitige Präparat war von gelblichbrauner
Farbe und schien bei längerem Stehen einen ge-
ringen Niederschlag abzusetzen; es war in hand-
lichen Flaschen von ungefähr 150 cem abgefüllt.
Tabak schickte vor allem Mangn, ferner
Sokode und Kete-Kratschi. Er war für den Ge-
brauch der Eingeborenen hergerichtet, zum größten
Teil in gepreßtem Zustande; er war trocken und
fest, von dunkler Farbe.
Riginussamen stellte der Bezirk Misahöhe
aus. Die Samen waren glänzend und rein ge-
zeichnet. In ihrer Größe blieben sie indes hinter
in Europa offizinell gebrauchtem Rizinussamen
zurück.
Besondere Erwähnung verdienen die Stro-
phantussendungen aus Mangu: es waren
Schoten und Samen vorhanden. Dieses schwere
Herzgift und wichtige Heilmittel dürfte vielleicht
einst in Togo den Rang eines gesuchten Aus-
fuhrartikels gewinnen.
Von Arzneipflanzen, die die Eingeborenen
gern verwenden, fanden sich einige ausgestellt.
Über ihren Wert hier zu urteilen wäre voreilig.
Es waren Pflanzen und Samen, die als Abführ-
mittel, als Mittel gegen Durchfälle und gegen
Geschlechtsleiden in gutem Rufe stehen. Hier
verdient das von der Station Atakpame aus-
gestellte Rezept gegen Lepra erwähnt zu werden:
es stammt von einem alten Eingeborenen und
wird als wirksam gerühmt. Die Darreichung
setzt sich aus einer ganzen Reihe von Maßnahmen,
innerlichen und äußerlichen, zusammen. Bei der
Hoffnungslosigkeit unserer heutigen Therapie der
Lepra muß jedes neue Mittel willkommen sein
und geprüft werden. Es gebührt daher dem
Bezirksleiter von Atakpame besonderer Dank, daß
er das Rezept ausstellte und durch Beigabe aller
notwendigen Pflanzenpräparate trefflich illustrierte.
Im Lepraheim zu Bagida könnte man viel-
leicht Versuche mit diesem Mittel machen, um
ein Urteil über seinen Wert oder Unwert zu ge-
winnen.
Die Beschickung mit Zimmt und mit Zucker-
rohr aus Misahöhe, Atakvame und Sokode war
nur gering und ermöglicht keinen Vergleich oder
UÜberblick. "
Die Gesamtzahl der Aussteller der Gruppe
betrug 168.