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In der Gruppe VI (verschiedene Feld-
und Gartenerzengnisse und Gewürze) waren
folgende Gegenstände ausgestellt: Bohnen, Erd-
erbsen, Tigernüsse, Kürbisse, Ochro, Tomaten,
Pfeffer, curopäische Gemüse.
Die Gruppe Bohnen war sehr reich be-
schickt und außerordentlich mannigfaltig. Es
waren 305 Aussteller. Hier sah man manche
Varietät zum ersten Male. Reichlich und in guten
Proben war die Bohne Phaseolus lunatus ver-
treten. Ob die Bohnen in solchen Mengen und
so billig produziert werden können, daß sich eine
Ausfuhr lohnen würde, muß die Zukunft lehren.
Ganz hervorragend war eine aus dem Bezirk
Atakpame stammende Kollektion der verschiedensten
Bohnen. Phaseolus lunatus, eine ausgezeichnete
Eßbohne, war in vielen und guten Proben aus-
gestellt.
Erderbsen stammten
Atakpame und Kete-Kratschi.
Tigernüsse waren nur in wenigen Proben
ausgestellt. Sie dienen nur dem Konsum der
Eingeborenen; einc besondere wirtschaftliche Be-
deutung dürfte ihnen nicht zuzusprechen sein.
Kürbisse waren gleichfalls nur mäßig ver-
treten. Ein Absud der gerösteten und gemahlenen
Körner oder Samen der eßbaren Kürbisse dient
in Kratschi als schmackhafter Suppenzusatz.
Das Gemüse Ochro spielt eine große Rolle
im Haushalt der Eingeborenen und wird auch
von Europäern vielfach als Ersatz für frisches
Gemüse verwendet. Es wird fast in allen Teilen
des Schutzgebiets angebant. Es waren zahlreiche
Proben aus verschiedenen Gegenden ausgestellt.
Tomaten werden sich zur Ausfuhr wohl
kaum eignen, da sie sehr leicht faulen. Es
dürfte aber seitens der Bezirksleitungen darauf
hinzuarbeiten sein, daß diese Frucht von den Ein-
geborenen mehr als bislang angebaut und be-
nutzt werde.
Pfeffer war aus allen Teilen Togos reichlich
aus den Bezirken
vertreten, zum Teil prächtige Schoten des
spanischen Pfeffers und Beeren der Xylopia.
acthiopica. Da die Boden= und Luftfeuchtig-
keitsverhältnisse an vielen Orten von Togo für
die Kultur des spanischen Pfeffers außerordentlich
günstig sind, würde es ein begrüßenswertes Er-
gebnis der Ausstellung sein, wenn es gelingen
würde, den Pfeffer künftighin dem Export zuzu-
führen.
Es war erstaunlich zu sehen, was an euro-
päischen Gemüsen hier unter der fürsorgenden,
sachverständigen Leitung einiger weißen Frauen
gezogen und ausgestellt war. Das Bestreben der
Europäer, konservierte Gemüse durch in Togo ge-
zogene frische Gemüse zu verdrängen, ist hygienisch
von größter Bedentung.
Die Gruppe VII (Kautschuk) war zur
Hälfte durch Gegenstände vertreten, welche über
die bisherigen Anbauversuche mit eingeführten
Kautschukpflanzen Auskunft gaben.
Die Deutsche Togo-Gesellschaft bot einc lehr-
reiche Zusammenstellung der Becher und Zapf-
messer, welche zur Gewinnung des Milchsaftes
dienen, sowie lebender Pflänzchen von Kickxia-
elastica, Ficus elastica und Manihot Glaziovü.
Bei der letztgenannten Pflanze lagen Proben des
geernteten Produkts. Anzapfungsgeräte hatte
auch die Hamburger Firma Wilkens eingesandt.
Mustergültig war die saubere Ausbereitung des
auf der Pflanzung Kpeme gewonnenen, von
Manihot Glaziovi# stammenden Kautschuks. Die
Bezirksämter Atakvame und Misahöhe stellten
Kautschuk von mehreren Bäumen aus, die erst
seit kurzem in ihren Versuchsgärten des Schutz-
gebiets ertragfähig geworden sind: von Nanihot
Glaziovli, Hevea brasiliensis, Kickxia elastica
und Fieus elastica.
Die andere Hälfte der Gruppe VII bildeten
die Produkte der in Togo einheimischen Kaut-
schukgewächse.
Zahlreiche Ortschaften hatten beigetragen zu
der ausgezeichneten Sammlung des Bezirks Kete-
Kratschi und große Ballen eingeliefert, die aus
feinem Landolphia-Kautschuk gesponnen oder zu-
sammengeknetet waren. Der eingeborene Kauf-
mann Tamakloe aus Lome legte außer dem
wertvollen Produkt einer Liane, die in Togo
vaboe“ heißt, auch riesige Klumpen des so-
genannten „Sayl“-Kautschuks aus, der zwar ge-
ringere Preise erzielt, aber leicht in großen Mengen
gewonnen werden kann. Diese Muster wurden
in lehrreicher Weise ergänzt durch Beifügung von
Zweigen der Stammpflanzen. Danach dürfte die
„aboe“ eine Landolphia sein, und stammt der
dsayj“ von einer Ficus-Art, vielleicht auch teil-
weise von einer mittelwertigen Landolphia. Der
eingeborene Kaufmann Epiphanio Olympio aus
Kpandu stellte ebenfalls große Sayiklumpen aus.
An der Ausstellung von Kautschuk beteiligten
sich 96 Personen.
Unter den ausgestellten Früchten der
Gruppe VIII nahmen entsprechend ihrer Be-
deutung für das Schutzgebiet die Bananen an
Menge und Güte die erste Stelle ein. Zwei
Sorten waren vorhanden, die kleine Eß= und die
große Futterbanane. Zur Beurteilung wurde in
gleicher Weise Größe des Fruchtstandes, Geschmack
böw. Aroma und äußere Berfassung in Erwägung
geSogen. Es waren insgesamt 23 Aussteller von
Eßbananen. Von diesen schieden zunächst ohne
weiteres 10 Aussteller aus der Beurteilung aus,
da die von ihnen gebrachten Früchte wegen ihrer
Minderwertigkeit oder ihres schlechten Zustandes