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postens, Schabruma sitze im Pori zwischen der
Mampiuistraße und der Straße Ssongea Mah nr.
sammle dort seine Leute, suche Lebensmittel zu-
lammen und wolle demnächst zum Rovuma auf-
rechen
Einerseits mußte ich schleunigst nach Ungoni
zurückkehren, um mich über die Unruhen in
Upangwa näher zu informieren und sofortige
Gegenmaßregeln zu treffen. Andererseits durfte
Schabruma sich nicht ungestört verproviantieren
und den Marsch zur Grenze antreten. Ich sandte
daher am 24. Juni morgens Leutnant v. Lin-
deiner mit Stabsarzt Dr. Engeland, 25 Askari
und 15 Irregulären gegen Schabruma und setzte
selbst den Marsch nach Kitanda fort.
er Luwegu-Posten wurde ausgehoben, die
dort lagernden Vorräte gingen nach Kitanda
zurück. Da entgegen den ersten Meldungen in
Mgende sehr viel Proviant angetroffen worden
war, hatte ich auf diese Lebensmittelreserve gar-
nicht zurückgreifen brauchen. Die Expedition hätte
alerdings in Mgende nichts zu essen angetroffen,
un sie auch nur acht Tage später stattgefunden
datte. Den Beweis dafür erhielt ich während
“§ Rückmarsches. Beim Einmarsch in Mgende
war der Mtama gerade reif geworden und die
Eingeborenen hatten noch keine Zeit gefunden,
ihn äu ernten. Während des Aufenthaltes der
Truppen bei Mpondas waren die entfernter ge-
legenen Felder abgeerntet und das Getreide so
versteckt worden, daß es Mühe machte, während
des Rückmarsches die Verpflegung für meine große
mrawane zusammen zu bekommen. Es erscheint
um fraglich, ob die Mgende-Leute so schnell zur
ihre #ersung, bereit gewesen wären, wenn sie
Wide ebensmittel in Sicherheit und bei längerem
atand nicht fürs nächste Jahr den Hunger
Flürchten gehabt hätten.
Dort nu- Juni erreichte ich den Kitanda-Posten.
dem Gras ich Oberleutnant v. der Marwitz mit
erwähnt weder 13. Feldkompagnie. Wie oben
abziehenden Hddiese Kompagnie den Spuren des
hatte die Spurchabruma im Lirondo-Tal gefolgt,
hatte sich von 1 aber bald völlig verloren. Es
möglich it, ei neuem bestätigt, daß es fast un-
wenn sie “ n euer Abteilung Eingeborener, auch
marschiert ut allen möglichen Impedimenten
sich der Hür folgen, wenn anders sie überhaupt
Verfolgter erfolgung entziehen will. Es ist den
unben#en Ein leichtes, auch mit großen Haufen
führenert seitwärts auszuweichen. Die Spuren
auseinen dmahlich nach Hunderten von Richtungen
verlorcnn er, die einzelnen Spuren werden bald
wohin und während der Verfolger nicht weiß,
nach vcbeiter verfolgen, treffen die Verfolgten
abredene icht 10 Tagen an einem vorher ver-
en Ort zusammen, 50 oder 100 km vor-
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wärts, seitwärts oder auch rückwärts der Stelle,
an der die Verfolgung eingestellt werden mußte.
Am 28. Juni sandte ich von Kitanda den
Vizefeldwebel Krella mit 21 Gewehren zur Ver-
stärkung der 8. Feldkompagnie nach dem M. P.
Gumbiro. Am gleichen Tage lief von Leutnant
v. Lindeiner die erfreuliche Nachricht ein, daß er
am 25. Juni völlig überraschend Schabruma an-
gegriffen habe, der mit 800 bis 900 Menschen
etwa 3 km westlich des Ligombe-Flusses in der
Höhe des Madibi-Berges gelagert hatte. Schabruma
selbst sollte sicheren Nachrichten zufolge verwundet
worden sein. Er verlor 19 Männer tot, 14
Männer, 165 Weiber und Kinder gefangen.
Diesseits war ein Ombascha gefallen. Erbentet
wurden Schabrumas letztes Vieh, 2 Elfenbein-
zähne, sämtliches Hausgerät, über 200 Lasten
Lebensmittel, viele Speere und Schilde. Unter
den Gefangenen befanden sich die 6 Hauptfrauen
Schabrumas sowie 7 Kinder, mehrere Neben-
frauen und einige nahe Verwandte von ihm.
Leutnant v. Lindeiner hatte die Verfolgung fort-
gesetzt und noch zweimal waren Patrouillen bis.
auf wenige 100 m an Schabruma selbst herait-
gekommen, der aber schließlich doch (von etwa
fünf Leuten begleitet) entkam. Die ganze Nachricht
bedentete entschieden einen großen Erfolg insofern,
als es endlich gelungen war, Schabruma direkt
zu fassen und seinen nächsten Anhang auseinander-
zutreiben. Ich traf sofort Maßnahmen, um es
ihm unmöglich zu machen, sich von neuem fest-
zusetzen und zu sammeln. Da die Abteilung
Lindeiner aus dienstlichen Gründen zu mir zurück-
kehren mußte, verstärkte ich die Besatzung des
Likuyu-Postens und sandte eine Patronille der
13. Feldkompagnie an den Luwegu östlich Kitanda.
Zur Erledigung notwendiger Arbeiten mußte
ich einige Tage in Kitanda bleiben, wollte dann
aber nach dem Westen gehen, um mich über die
Lage bei Gumbiro und in Upangwa und Ubena
zu orientieren. Leutnant v. Lindeiner kehrte am
4. Juli nach Kitanda zurück. Am 7. Juli erhielt
ich Nachrichten, daß Mohamakiro, Magewa, Omari
Kingalla, Soni und die Mkomanire sich am Luwira
anfhielten. Es befinden sich dort große Felder,
von denen ich bisher noch nichts gewußt hatte,
und zwar die Felder des Mzee Maliwata. Dessen
Sohn Abdalla Maliwata ist einer der führenden
Mohammedaner beim hiesigen Aufstand gewesen.
Weder der Luwira-Fluß noch die Ansiedelung des
Maliwata sind auf den Karten zu finden, sie
liegen auf dem Blatt 1: 300 000 G. 5 u. H. 5
etwa 25 km nordöstlich des Wortes Mohesi. Ich
traf sofort Anordnungen, daß der inzwischen zur
13. Feldkompagnie versetzte Leutnant v. Blumen-
thal mit 40 Askari dieser Kompagnie dorthin
aufbrach.