Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Ballen ergibt sie immerhin noch einen Mehrertrag 
von 127 000 Ballen oder nahezu 42 v. H. 
Aus Mysore (0,4 v. H.) wird jetzt eine An- 
baufläche von 89 000 Acres und ein Ertrag von 
10 000 Ballen gemeldet gegen 76 000 Aeres 
und 5000 Ballen im Vorjahre. 
In Zentralindien (3,9 v. H.) sind 1 177.000 
Acres mit Baumwolle bestellt worden gegen 
-979 000 Acres im Vorjahre, woraus sich eine 
Zunahme von 20 v. H. ergibt. Der Ertrag wird 
auf 227000 Ballen geschätzt gegen 130000 Ballen 
im Vorjahre, was einer Steigerung von 75 v. H. 
gleichkommt. 
Aus Rajputana (2,4 v. H.) wird eine An- 
baufläche von 428 000 Acres und ein Ertrag 
von 176 000 Ballen gemeldet gegen 291 000 
Acres und 61 000 Ballen im Vorjahre. 
Die überseeische Ausfuhr von Rohbaumwolle 
hat sich in den letzten Jahren folgendermaßen 
gestaltet: 
#tw. 
April bis Dezember 1902. 3 287 340 
- 1903 4941 376 
-- - 1904 3 615 046 
- - 1905 4 865 593 
-- - 1906..3369678 
Die Preise für Broach-Baumwolle in Bombay 
haben in den letzten Jahren folgende Schwan- 
kungen ergeben: 
1902 1903 1904 1905 1906 
Preise in Rupien pro Kandy 
von 784 engl. Pfund 
September 215 225 270 250 235 
Oktober 203 225 256 — 244,5 
November 202 237,5 243 245 243 
ezember 188 257 227 252 215 
Jutehandel und gusdehnung der Jutekultur 
in Britisch · Indien. 
2 Obgleich die mit den Juteverschiffungen 1906 
trandere Juteernte des Jahres 1905 die größte 
bisher dagewesene war, so genügte sie dem Welt— 
onsum nicht. Die Folge war, daß außerordentlich 
hohe Preise bezahlt wurden und die im Angust 
au den Markt kommende neue Ernte, die von 
sir Regierung auf 10 v. O. größer als die vor- 
räeißze geschäbt wird, die Konsumenten von Vor- 
zu entblößt vorfand und deshalb Preise er- 
üo ig, die 50 v. H. höher waren als im Vorjahr. 
erschwemmungen im September schädigten die 
Qualität. Feine Jute erzielte bis zu 85 Rs. pro 
Ballen oder den doppelten Preis des Jahres 1905. 
BPreiia . 
Preise von sogenannten »Cracks« oder 
Qualität schwankten im Laufe der Saison be- 
Segen gewesen, 
  
deutend, erholten sich aber von jedem Fall infolge 
der anhaltend großen Nachfrage sehr schnell. 
Qualität wurde bezahlt im 
Aug. 1906 mit 70 Rs. pro Ballen von 400 Pfund 
66 OD -. - 
Cracks oder 
Sept. = . 65 = - -- - 
Okt. - - 60 - - - - - - 
Nov. - . 58 - - - - 
Dez. * - 67 - - - - - 
u. schließlich 
zu 1906 -- 6 - 
Verschifft wurden in der Zeit vom 1. August 
bis 31. Juli 
1905/06 3760 890 Ball., dav. nach Deutschl. 779000 Ball. 
1904/05 3154000 -736000 
1903 04 3411 450 = -- - 72100()- 
Vom 1. August 1906 bis 30. November 1906 
wurden 2 323 650 Ballen ausgeführt, davon 
nach Deutschland 427 000 Ballen. 
Nach der Regierungsschätzung sollte die Ernte 
9 Millionen Ballen ergeben und den Jahres- 
konsum decken. 
Der außerordentliche Bedarf an Jutefabrikaten, 
der sich in den letzten Jahren entwickelt hat, ist 
zwar für die indische Inteindustrie ein reicher 
aber auf der anderen Seite 
haben sich die Schattenseiten dieser Marktlage zu 
deutlich auch in Indien selbst gezeigt, um nicht 
den Gedanken aufkommen zu lassen, daß man 
alles tun müsse, um das Angebot an Roh— 
material zu steigern und damit die Industrie 
wieder auf eine gesunde Grundlage zu stellen. 
Solange als die Nachfrage das Angebot an Roh- 
jute in der Weise übersteigt wie jetzt, ist der 
Jutespinner den Verkäufern des Rohstoffes aus- 
geliefert, und die Verkäufer haben sich diese Ge- 
legenheit nicht entgehen lassen. Die Ermittlungen 
über die Wässerung von Jute haben das zur 
Genüge gezeigt. 
Abgesehen von der Einführung von Ersatz- 
stoffen für Jute beschäftigt man sich viel mit der 
Erörterung der Frage, inwieweit man in Indien 
mit dem Bau von Jute über die bisherige An- 
baufläche (die Alluvialgegenden des Ganges und 
des Brahmaputra) hinausgreisen könnte. In 
amtlichem Auftrag hat sich ein Regierungsbeamter 
R. S. Finlow mit diesem Problem beschäftigt 
und zu diesem Zweck weite Teile von Indien 
bereist und untersucht. Nach seinem Urteil ist über 
die Ausdehnungsfähigkeit der Intekultur in Indien 
noch lange nicht das letzte Wort gesprochen. 
Namentlich erscheinen ihm einige Strecken in den 
Präsidentschaften Madras und Bombay sowie in 
den Zentralprovinzen für den Jutebau zukunftsreich. 
(Bericht des Nais. Generalkonsulats in Kalkutta.)
	        
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