Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Die Eingeborenen der Kolonie haben infolge 
der großen Nachfrage nach Mahagoni andere 
Produkte sehr vernachlässigt. 
Ausfuhr von Quebracho und Quebrachoextraht aus 
Krgentinlen im Uovember 1906. 
Quebracho Quebra cho- 
extrakt 
Verschiffungsziel Menge in t 
England – 1 380 
Belgien . 790 249 
Deutschland. 3 320 451 
Italien 1 300 130 
An Order 5 078 —. 
Nordamerika 4 029 2261 
Brasilien — 30 
Uruguasy 86 14 
Verschiedene Länder — 108 
Zusammen 14 603 4 623 
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats 
in Buenos ANirco.) 
HPafen- und Bahnbau in Südnigeria. 
Der Government Gazette zufolge wurden 
Ausgaben zu Hafen= und Bahnbauzwecken in 
Südnigeria in folgender Höhe genehmigt: 
150.000 K für den Bau einer 3800 Fuß langen 
Mole am östlichen Eingang zum Hafen von Lagos 
Harbour; 50 000 K für die Erweiterung der 
„Government Customs wharf“; 50 000 K für 
den Ankauf eines Baggers; 350 000 K für den 
Ausbau der Eisenbahn nach Ilorin. 
Die Hafenbauarbelten in Oelilia und chafarlnas 
(Spanisch-Uordafrika) 
sind der Compaüsa Trasatläntica espafßola de 
Navegaciön (Sit nicht genannt) endgültig über- 
tragen worden. ((incetn de MMadrid.) 
Der Mineralrelchtum Siams. 
Aus Singapore wird der „Deutschen Orient- 
Korrespondenz“ geschrieben: Es ist zweifellos, 
daß man in Siam Gold, Rubinen, Saphire, Zinn, 
Kupfer, Steinkohle, Eisen, Zink, Mangan, An- 
timon und sogar auch Ouecksilber vorfindet, aber 
zur Zeit sind es nur die Zinngruben, die mit 
Rücksicht auf das darin aufgewandte Kapital eine 
große Aufmerksamkeit verdienen. Verschiedene 
Goldminen, die man seinerzeit auszubenten be- 
gonnen hat, sind gegenwärtig wieder ganz ver- 
lassen. In den früheren Goldminen von Tomoh, 
  
auf der malalischen Halbinsel, befassen sich zur 
Zeit noch 400 bis 500 Chinesen in individueller 
Arbeit mit der Goldgewinnung. Ein Unter- 
nehmen, dem eine gewisse Bedeutung beizumessen 
ist, ist aber die Goldgrubenkonzession der „Duff 
Development Cie.“ in Kelantan. Diese Gesell- 
schaft hofft mit ihren Goldwäschereien wie mit 
der Grubenschürfung große Gewinne zu erzielen. 
Das Unternehmen ist aber jetzt noch zu jung, als 
daß man sich ein endgültiges Urteil über seine 
Aussichten bilden könnte. 
Die Rubin= und Saphirminen von Pailin, 
deren Konzession von einer europäischen Erwerbs- 
gesellschaft erwirkt wurde, werden von Annamiten, 
Shans und Birmanen ausgebentet. Den sta- 
tistischen Ausweisen des Zollamtes zufolge soll die 
Ausfuhr dieser Edelsteine im Jahre 1904 einen 
Wert von 145 000 Mk. und 1905 105 000 Mk. 
erreicht haben, aber nach zuverlässigen Schätzungen 
dürfte das Ergebnis der Ausbeutung dieser Minen 
jährlich eine Summe von 600 000 Mk. über- 
steigen. In letzter Zeit hat sich der Stapelmarkt 
für Rubinen und Saphire von Bangkok nach 
Kalkutta verschoben. Die Steine werden dann 
meistens durch Karawanen über Mulmein nach 
letztgenannter Stadt befördert. 
Vor Jahresfrist wurde in der Gegend von 
Gherbi in der Provinz Puket ein Kohlenlager 
entdeckt. Die vorgenommenen Bohrungen wurden 
bis zu einer Tiefe von 13½ m in der Kohlen= 
schicht ausgeführt, und zwar ohne daß man dabei 
den Boden der Schicht erreichte. Dieses Brenn- 
material scheint aber nur von geringerer Qnalität 
zu sein, indem es größtenteils lediglich aus Lignit 
besteht. 
Was das Zinn anbetrifft, so wird dieses ins- 
besondere in den Provinzen Puket und Kedah 
und namentlich von zwei englischen und einer 
niederländischen Gesellschaft gewonnen. Der jähr- 
liche Betriebsertrag erreicht eine Höhe von 5000 
Tonnen mit einem Werte von 12 Millionen Mark. 
Die Einkünfte, die die siamesische Regierung aus 
diesem Betrieb erzielt, übersteigen die Summe 
von 1 200 000 Mk. jährlich. 
Es gibt in Siam noch ausgedehnte Land- 
strecken, die noch gar nicht untersucht worden sind; 
aber es ist anzunehmen, daß große Mineralreich= 
tümer vorhanden sind. In diesen Distrikten 
werden auf Veranlassung der siamesischen Regierung 
neue Wege gebaut und die bestehenden aus- 
gebessert, während ein von der Regierung ein- 
gesetzter Ansschuß von Geologen und Minenban= 
sachverständigen in sachgemäßer Weise die dafür 
in Betracht kommenden Gegenden auf ihren 
Mineralreichtum erforscht.
	        
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