W 536 20
Reishandel Ranguns (Burma) 1905.06.
Reis ist bei weitem der wichtigste Ausfuhr=
artikel Ranguns. Es wurde davon im Jahre
1905/06 ausgeführt:
Zu= oder Abnahme
Tonnen Rupien Tonnen Rupien
Reis 2045276 158 108439 — 112489 1380 151
Reismehl 185966 5435473 — 20795 1104178
zuj. 2231242 163543912 — 121 694 + 2484329.
Der Ausfall im Quantum ist den llber-
schwemmungen in Moulmein im Jahre 1904
zuzuschreiben. Die Preise waren 12 bis 15 v. H.
höher als im Vorjahre. Von April bis August
schwankten die Preise zwischen 99 und 108 NRup.,
erreichten im September 1905 mit 120 Rup.
ihren Höhepunkt und hielten sich bis zum Schlusse
des Kalenderjahres zwischen 115 und 118 Rup.
Für die neue Ernte des Jahres 1906 betrugen
die Preise anfangs 103 bis 107 Rup. Die
Witterung war im Jahre 1905 der neuen Ernte,
wovon nur ein Teil im Jahre 1905/06 zur
Ansfuhr gelangt, günstig.
Die Reisausfuhr Ranguns verteilt sich in der
Hauptsache auf folgende Länder:
Tonnen
Ab= oder Zunahme
Indien 468 203 163 074
Japan 329 657 134 188
Straits Settlements 251 2607 19290
Deutschland. 231 124 25 178
Großbritannien 131 217 — 50 628
Niederlande. .121503 42 571
Österreich= Ungarn .120870 75 402
Java. . .94708 74749
Agypten. 64 437 37 937
Ceylon 50 259 19 759
Belgien. 35 370 — 3639
Südamerika. 35 128 29926.
Japan nahm nach einem außergewöhnlichen
Jahre ein gleiches Quantum wie 1903/04 ab;
selbst dieses Quantum ist größer gewesen als in
den vorhergehenden Jahren. Es wird ange-
nommen, daß Japan wegen ungenügender Pro-
duktion auch in Zukunft auf größere Importe
angewiesen ist.
Indien litt wieder unter einer schlechten Ernte.
Deutschlands Anteil an der europäischen Einfuhr
beträgt 32,52 v. H. gegen 28½⅛ v. H. in 1904/05
und 34 v. H. in 1903/04. Erhöhte Einfuhrzölle
zur Hebung der Landesproduktion in Brasilien
erschweren den Export nach Südamerika. Nie-
drigere Preise für Burma= wie für Saigon-Reis
begünstigten das Geschäft mit Java.
Die Ausfuhr von Reismehl verteilt sich, wie
folgt:
1903/04 1904/05 1905-06
Tonnen Tonnen Tonnen
Großbritannien. 94 687 100 291 124 181
Straits u. China 57 496 38272 35 191
Deutschland 2979 26 154 23 195
Belgien . —— 248 3016.
Das von Deutschland weniger importierte
Quantum nahm Belgien. Die Preise stiegen
von 26,22 Rup. auf 28,23 Rup. pro Tonnoe.
Der Handel nach dem Osten ging weiter zurück
zugunsten Europas. Trotz der kleineren Reisernte
nahm die Produktion von Mehl zu.
(Nach einem Berichte des Nais. Konsulat in Rangun.)
Die Sefamernte Britisch-Indiens 1906 07.
Zu dem Schlußmemorandum über die Sesam-
ernte Britisch-Indiens während der Saison 1906/07
(ogl. Nr. 14 der „Nachrichten“ vom 13. Fe-
bruar d. Is.) ist unter dem 25. April d. Js. ein
Nachtrag erschienen, der die am Tage der Ver-
öffentlichung des Schlußmemorandums noch
fehlenden Berichte aus Bengalen und Ostbengalen
sowie die endgültigen Schätzungen aus Madras
und Hyderabad mitberücksichtigt.
Für Madras (17,2 v. H.) wird in dem Nach-
trag die gesamte in den Raiyatwaridörfern (etwa
2R# der Provinz) mit Sesam bestellte Fläche auf
585 000 Aeres geschätzt gegen 723 300 Acres im
Vorjahre. Hieraus ergibt sich ein Ausfall von
19 v. H., der teils dem Mangel an rechtzeitigem
Regen, teils dem Anbau von Erdnüssen zuge-
schrieben wird, welcher an die Stelle der früheren
Sesamkultur getreten ist. Der Stand der Saaten
war im allgemeinen ziemlich gut bis gut. Der
Ertrag wird auf 48 000 Tons geschätzt gegen
55 000 Tons im Vorjahre; er ist also um nahezu
13 v. H. geringer ausgefallen. Aus den übrigen
nicht zu den Raiyatwaridörfern zählenden Ort-
schaften ist eine Fläche von 20 800 Acres ge-
meldet worden, welche hinter der vorjährigen
Sesamfläche um 17 v. H. zurückbleibt; die
Schätzungen sind indessen ungenau.
In Bengalen (5,9 v. H.) sind 292 100
Acres mit Sesam besäet worden gegen 293 400
Acres im Vorjahre. Der Gesamtertrag wird auf
39 600 Tons geschätzt gegen 34 700 Tons im
Vorjahre, so daß sich eine Mehrausbente von
14 v. H. ergibt.
Für Ostbengalen (4,2 v. H.) beträgt die
mit Sesam bebaute Fläche 221 800 Aecres gegen
231 800 Acres im Vorjahre; sie ergibt also einen
Ausfall von 4,3 v. H. Der Rohertrag wird auf
25 400 Tons geschätzt gegen 28 300 Tons im
Vorjahre; er ist also um 10 v. H. kleiner aus-
gefallen.