Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Gesamtausfuhr. im Ausfuhr im " r 
Kalenderjahr 1906 Kalenderjahr 1905 Zunahme Abnahme 
Beuennung der Waren 
Menge Wert Menge Wert Menge Wert Menge Wert 
**- ku M. kg M. kaK M. 
b. Ausfubr. 
1. Konrean 6225·770 12374164 378 91 3191161 392 32 425 — — 
2. Steinnüsse . 182 66 46 968 5 38 — 16 186 5372 
3. Holl 25 000 480 – — 25 000 480 — 
4. Trepang 533 285 1568 607 — —- 1 1 322 
5. Schildpatt. 109 1 550 125 3 075 — 16 1525 
6. Muscheln ..... 950 380 119 70 831 3100 — — 
7.1cco...........—«z9364 — — Win— 
8.Vcrschicdcnci:i·........ — 348 1 082 — — 531 
Ausfuhr 1906 — MD — 107 591 H 2 ——— 
Ausfuhr 1905 .. —51()1591 — 101 591 — — — — 
Zunahme —, Abnahme — 34 826 — — 31 820 — — 
Einfuhr 1906 — 391 305 314634½ 76671 — 
Ausfuhr 1906 — 136 417 101 591 — 31 826 — – 
Gesamthandel 1906 — 527722 — ·116225 111 1977 — — 
Gesamthandel 1905 — 116225 + 416 225 — — — 
Zunahme —+, Abnahme — 111 197 — — 111 9„ — 
hochangefchwennntenStrandragenbrasmundmöglichstvieleMenfchennachdenMariancn 
grau die trauernden kahlen Stämme empor, ent- 
hauptet, flügellahm oder bestenfalls mit einem 
dünnen, zerzausten Schopf. 
Nach meinen leider recht reichlichen Taifun= 
erfahrungen wird aus diesen Beständen nur der 
kleinere Teil der Palmen sich wieder erholen und 
nicht vor dem Ablauf von zwei bis drei Jahren 
wieder Früchte geben. Auf hohen Inseln (Saipan, 
Ponape, Jap) sind die Eingeborenen nicht so 
ausschließlich auf die Kokospalme als Nährmittel 
angewiesen; große Strecken sind mit Knollen= 
gewächsen, Mais bestellt; an geschützten Orten 
überdauert der Brotfruchtbaum den Sturm, 
meistens ist animalische Nahrung daneben vor- 
handen (Saipan). Aber auf den niedrigen Ko- 
ralleninseln hängt das Leben der Bewohner fast 
einzig an der Kokospalme, die Brotfruchtbäume 
brechen im Sturme nieder, die Taropflanzungen 
werden fortgewaschen. Für die nächsten Monate 
sind ja die abgefallenen reisen und unreifen Nüsse, 
das Mark der gestürzten Palmen vorhanden, aber 
dann droht ein Notstand. Ich beabsichtigte eine 
möglichst große Anzahl der Bevölkerung 
nach den Palau und Marianen zu ver- 
pflauzen und zwar mit der jetzigen „Germania“, 
200 bis 300 von Ifaluk (im ganzen über 400 Be- 
wohner, 25 Taifunopfer) nach Palau, auf der 
Rückreise 200 bis 300 von Oleai (im ganzen 
früher an 1000 Bewohner) nach Saipan. Der 
für Juli erwartete „Seestern“ sollte dann die 
übrigen Inseln im Osten, die vermutlich auch 
von dem Orkan erfaßt wurden, besuchen und 
  
bringen. 
Am 12. April liefen wir Ifaluk an und 
brachten den Leuten den für sie bestimmten Teil 
der Nahrungsmittel. Aber keiner wollte seine 
zerstörte Heimat verlassen; vielmehr lehnte der 
gebietende Häuptling meinen Vorschlag ab. Alle 
Schilderungen der kommenden Not halfen nichts; 
der Häuptling befürchtet offenbar und mit Recht 
von der Auswanderung eines großen Teils seiner 
Untertanen eine Machtminderung. Ich bin aber 
überzeugt, daß, wenn erst nach wenigen Monaten 
die bittere Not anklopft, der Eigensinn dieses 
Herrn von selbst weichen wird. 
Auf Oleai habe ich auf die Empfehlung von 
Dr. Born einen mir als anständig bekannten 
Spanier aus Jap, Julio Villagon als Beauf- 
tragten der Regierung eingesetzt und ihm die 
Durchführung der folgenden Maßnahmen aufge- 
geben: 
Die Verteilung der mitgebrachten und der 
durch Dr. Born von den Händlern requirierten 
Nahrungsmittel, 
die Herrichtung von Pflanzland für die mit 
der rückkehrenden „Germania“ eintreffenden Saaten 
(Süßkartoffeln, Taro u. a. 
die Bereithaltung von 200 bis 300 nach 
Saipan mitzunehmenden Auswanderern bis zur 
Rückkehr der „Germania“, 
das Verbot für Händler und Eingeborene, 
Kopra oder Kokosnüsse zu kaufen, zu verkaufen, 
oder auszuführen, da alle noch vorhandenen 
Früchte zur Ernährung nötig sind,
	        
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