Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Kosten zu hoch geworden sein würden, solange 
eine Bahn nicht vorhanden ist. Wenn man in 
Erwägung zieht, daß nicht weit von unserer Süd- 
grenze in Okiep und östlich davon reichhaltige 
in Betrieb befindliche Kupferminen bestehen, so 
ist kein Grund vorhanden, der Abbauwürdigkeit 
der auch in unserem Schutzgebiete festgestellten 
Kupfervorkommen allzu skeptisch gegenüberzustehen. 
Bezüglich des Kupfers kann man also sagen, 
ab es zweifellos an einer, vermutlich aber an 
mehreren Stellen in abbauwürdiger Menge vor- 
handen ist. Bei den derzeitigen hohen Kupfer- 
preisen, die sicherlich in absehbarer Zeit kaum 
erheblich sinken werden, eröffnet sich in bezug auf 
den Kupferaboan tn Südwestafrika eine sehr 
unstige Perspektive. 
6 Weniger günstig steht es mit Gold und 
ttohlen. Gold ist bisher nur hier und da in 
einen Mengen gefunden worden, so z. B. südlich 
und östlich von Windhnk. Ich erwähne daher 
die Goldgewinnung nur als etwas Mögliches. 
g (Ebenso verhält es sich mit der Kohle. Daß 
dohe auch im Norden des Schutgebietes vor- 
handen sein sollte, ist durchaus nicht ausgeschlossen. 
zenn wir Britisch-Südafrika betrachten, so finden 
wir in den verschiedensten Breiten Kohle, und 
zwar auch im Norden ist Kohle gefunden. Je 
mehr man in Südafrika nach Norden geht, desto 
besser wird die Kohle. Über die Ergiebigkeit ist 
solgendes zu bemerken: 
Sñ n den verschiedensten Teilen von Britisch— 
Üdafrika, und zwar in jeder einzelnen Kolonie, 
Lr. h. in der Kapkolonie, Natal, Transvaal, 
Konmsestußkolonie und Rhodesia, sind größere 
den ubergwerte in Betrieb. Das Arcal, auf 
überstedasr „Vorkommen von Kohle bekannt ist, 
reich r 56 000 englische Ouadratmeilen. Zahl- 
Fuß. Ste haben eine Dicke von 10 bis 20 engl. 
00 ois ocliegen sämtlich in einer Tiefe von 
sind segr 000 Fub unter der Erdoberfläche und 
gende Beuch im Tagesbau abzubauen, schla- 
vor. Ein besonund Gasebildung kommen nicht 
Jahre 190 deer Varlamentsausschuß hat im 
über den Went dir tapparlament einen Bericht 
zu der besten dnlsübafrikanischen im Vergleich 
dabei zu solge augn ischen Kohle erstattet und ist 
man 100 Pen en Resultaten gekommen: Wenn 
legt, , sund bester englischer Kohle zugrunde 
egt, so gebraucht man, um dieselbe Hitze zu er- 
zielen, 161 Pfund OD - -öu 
Kapfolonie lum Indwe-Kohle (im Osten der 
Gren r 169 Pfund von Verceniging an der 
von cs Freistaats und des Transvaal, 179 
VBer ophergat und 204 von Molteno (Karoo). 
ener ist die Natalkohle (Dundee) mit 128. Auf 
(M#ad wleichem Werte steht die Transvaalkohle. 
besser burg), während die Wankiekohle 7 Prozent 
ser als die beste sonst in Südafrika gefundene 
11 
  
und 15 Prozent geringer als die beste englische 
Kohle ist. Die Förderung von Karookohle aus 
der Molteno-Gruppe hat im Jahre 1896 im 
ganzen 69 420t betragen, 1898: 84 625 t, 
1901: 75 991 t. Aus den Indwe-Kohlengruben 
sind im Jahre 1901 gefördert 129 819 t. Der 
Betrieb ist neuerdings auf eine tägliche Förderung 
von 800 t eingerichtet. In Natal hat dieselbe 
in dem gleichen Jahre 1901 betragen 567 460 t. 
Die Gesamtkohlenförderung in Transvaal schwankte 
in den Jahren 1895 bis 1898 zwischen 1 471 189 
und 1 953 026. Im Jahre 1902 sind von neun 
Kohlengrubengesellschaften 1 418 251 t im Werte 
von 588 897 L 11 777 940 Mk. gefördert 
worden. Drei Gesellschaften haben zusammen 
eine Dividende von 91 000 L = 1 820 000 Mk. 
gezahlt. In Rhodesia befinden sich mehrere 
Kohlenfelder, von denen die von Wankie zwischen 
Bulawayo und dem Zambesi die wichtigsten sind. 
Die Ergiebigkeit eines Teils der dortigen Kohlen- 
vorkommen, welche eine durchschnittliche Mächtig- 
keit von 6 Fuß haben und welche auf eine Aus- 
dehnung von 8 englischen Meilen festgestellt 
worden sind, wird auf nicht weniger als 30 Mil- 
lionen Tonnen geschätzt, während in dem anderen 
Teile die Mächtigkeit zwischen 5 und 29 Fuß 
schwankt. 
Es wird unn vermutet, daß in dem so- 
genanuten Caprivizipfel Kohle vorhanden sei, 
ferner im Süden in der sogenannten Karvoofor- 
mation. Die Geologen rechnen damit, daß auf 
Grund der gleichartigen geologischen Verhältnisse 
der Karoo und des Namalandes, sobald im 
Süden ernstliche und systematische Untersuchungen 
vorgenommen würden, dort Kohle gefunden 
werden würde. Doch betone ich nochmals aus- 
drücklich, daß ich mit Kohle als etwas irgendwie 
Sicherem nicht rechne. 
Dagegen haben wir ganz sicher an einer 
ganzen Reihe von Stellen den sogenannten Blau- 
grund und Gelbgrund, und zwar in der- 
selben Beschaffenheit wie in Transvaal 
und in Kimberley. Hiervon habe ich mich 
selbst an Ort und Stelle überzengt, auch ist meine 
Ansicht von Fachlenten voll bestätigt worden. 
Das Gibeon-Syndikat, das nur durch den Krieg 
au der Aufnahme der Arbeiten gehindert ist, hat 
im Oktober dieses Jahres seinen geschäftsführenden 
Direktor zur energischen Durchführung der Auf- 
schließungsarbeiten entsandt, nachdem ein Berg- 
mann schon seit einigen Monaten daselbst Vor- 
bereitungen getroffen hat. Nun hat durchaus 
nicht jede Blangrundstelle Diamanten, aber es 
ist im Namalande schon früher ein Diamant ge- 
funden und später noch Diamantsplitter, wodurch 
die Vermutung des Vorkommens derselben ver- 
stärkt wird. Das Kapital, über das das Syndikat 
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