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hervorgehoben zu werden verdient. Alles, was
über das soziale Leben der Herero bekannt ist,
hat der Verfasser zusammengetragen und zu einer
wohldisponierten Darstellung verarbeitet, deren
Wert durch einen sorgfältigen Literaturnachweis
erhöht wird. Da der Verfasser es außerdem
verstanden hat, seine Wiedergabe der Rechts-
gewohnheiten des Hererovolkes in das System
juristischer Betrachtungsweise einzufügen, so muß
das Werk als ein wertvoller Ratgeber für den
in der Kolonie tätigen richterlichen und Verwal-
tungsbeamten bezeichnet werden.
Ein Siedelungs-Vorschlag für Deutsch-
Südwestafrika von Dr. jur. V. Fuchs,
Staatsanwalt bei dem Kgl. Landgericht I
Berlin, vorher Kaiserlicher Bezirksamtmann
und Richter in Deutsch-Südwestafrika. Verlag
von Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) in Berlin.
Preis 2 Mk.
Mit der Schrift wird der Offentlichkeit auf
völlig neuer Grundlage ein umfassender Vor-
schlag zur Behandlung der Siedelungsfrage in
Deutsch-Südwestafrika unterbreitet, wie ihn eine
mehrjährige persönliche Beobachtung an Ort und
Stelle, sowie eingehendes Studium der Kolonial=
verhältnisse und Geschichte anderer Bölker in dem
Verfasser haben reifen lassen. Der Arbeit liegt
der Gedanke der Selbsthilfe zu Grunde, wie ihn
zuerst Wakefield um die Mitte des 19. Jahr-
hunderts unter dem Namen des eself supporting
principle“ (in seinem Buch Vien of the Art
of Colonizatione) entwickelt und im Vorstande
seiner Station mit Erfolg in Australien ver-
wirklicht hat. Der Gegenstand bringt auch einen
lehrreichen, auf tatsächliches Material gestützten
Vergleich zwischen dem Gange und Erfolge der
Bodenpolitik der Regierung und der viel an-
gefeindeten Landgesellschaften mit sich, welcher
diese doch in wesentlich günstigerem Lichte zeigt,
als die öffentliche Meinung bisher gemeinhin
anzunehmen geneigt war. Damit sind neue Vor-
schläge verknüpft, die bezwecken, den Auswüchsen
licht den Umfang und das Größenverhältnis des
Regierungs-, des Gesellschafts= und des bisherigen
Eingeborenenbesitzes im Schutzgebiet.
Die Aussichten des Bergbaus in Deutsch-
Südwestafrika. Von A. Macco, Bergassessor
und Königlicher Berginspektor. Mit zwei far-
bigen Karten. Verlag von Dietrich Reimer
(Ernst Vohsen) in Berlin. Preis 2 Mk.
Der Verfasser betont die Gleichartigkeit der
natürlichen Bedingungen für die Bildung von
Mineralvorkommen in Südafrika auf deutschem
und auf britischem Gebiet, die geeignet ist, Hoff-
nung auf reichere mineralische Bodenschätze in der
deutschen Kolonie zu erwecken. Hiernach erscheint
die Aussicht auf Gold und Diamanten ebenso
begründet, wie auf das bisher allein in größerem
Umfang gewonnene Kupfer. Über das Vorhan-
densein abbauwürdiger Kohlenflötze äußert sich der
Verfasser wenig zuversichtlich. Zum besseren Ver-
ständnis des behandelten Gegenstandes sind der
Broschüre zwei Karten beigegeben. Hervorzuheben
ist die nüchterne Beurteilung, die der Verfasser
den Bergbauverhältnissen der Kolonie zu teil
werden läßt. Die Schrift kann als geeignetes
Mittel zur Orientierung über die Lage des Berg-
baus in Südwestafrika empfohlen werden.
Die Viehzucht in Afrika. Von D. Kürchhoff.
Heft 11 der Kolonialen Abhandlungen. Verlag
von Wilhelm Süsserott. Berlin 1907. Preis
40 Pfennig.
Fleißige, dankenswerte Zusammenstellung mit
ausführlichem Literaturnachweis.
Der koloniale Inlands= und Auslands-
begriff. Von Dr. Fritz Sabersky. Verlag
von Wilhelm Süsserott. Berlin 1907.
Deutsch-Ostafrikauische Wirtschaftspolitik
mit besonderer Berücksichtigung der Aus-
wanderungsfrage. Von Bernhard Perrot.
Heft 1 der Kolonialpolitischen Zeitfragen, her-
der Gesellschaftspolitik ohne Härte entgegenzu- ausgegeben vom Deutschnationalen Kolonial=
treten. Ein beigegebenes Kärtchen veranschau- verein. Verlag von W. Süsserott, Berlin 1907.
Verkehrs-Nachrichten.
Der Name der Ortschaft Okawakuatjiwi (Deutsch-Südwestafrika) ist in den Namen
Kalkfeld umgewandelt worden.
In Lome ist am 13. Juli d. Is. ein Ortsfernsprechnetz mit 14 Teilnehmeranschlüssen in
Betrieb genommen worden.
In Onguati (Deutsch-Südwestafrika) an der Otawibahn ist am 10. Juni 1907 eine
Postanstalt eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen
und eingeschriebenen Briefsendungen erstreckt.