Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Fischerz, Schanghai, gehörende Dampfer „Canton“ 
und das der Firma . Schramm & Co., 
Bremen, gehörige Segelschiff „Henriette“. 
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats 
in Schaughai.) 
Verkehr deutscher Schiffe in ausländischen Häfen 
während des Jahres 1906. 
  
  
  
Eingang Ausgang 
1Raum= dar- dar- 
Häfen Zahl gehalt unter Zahl unter 
der Re- Scifie der in 
Schiffe Bister- La- 
Schiffe tons Ladung Schiffe dung 
1— 
RKrager. 121 33 422 1 121 121 
Hang138 23 550 30 —-*ier 
Perna 72 50 106 20 72 51 
Gibraltoer 827171 248 235 
Trabanz 4 3067! 4 4 3 
Ancona 24 32 152 21 23 21 
Savonae 34 4 890 33 55 6 
Spalato 5 10 893) * 
Feihcinen. 367 601 172 *) 367 *) 
Rodos .. 30 40 921 30 30 30 
8 . 2»"6()16 1 2 2 
Mombasa- 
Kilindin409 319 070 109 100 109 
Galveston 41 119 422 16 41 40 
San Juan 
Portorifo) 21 129905 24 214 21 
Santa Crug del 
  
Sur (Cuba)““) 7 111668. *) 7 7 
San José de "„ r 
Guatemala 48 130 198; *7 4118) 
·... is 3877. 17 19 6 
Bahia Blanca 14 36 163 13 14 11 
Puerto Cabello 15| 84 076 * 45. 9 
Jauique . . 145 102 913 136 113 141 
Caleta Buena 43 112 411 37 42 11 
  
  
(Nach den Schiffslisten der Kaiserlichen Konsulate.) 
Die neue deutsche Dampferlinie nach den Häfen 
des persischen Golfes. 
Im Verkehrswesen des Konsulatsbezirks Bagdad 
war die wichtigste und durchgreifendste Verände- 
rung der Gesamtlage im Jahre 1906 durch die 
Gründung der neuen Dampferlinie der Hamburg— 
Amerika-Paketfahrt-Aktiengesellschaft nach den 
Häfen des persischen Golfes und Basra bedingt. 
Schon seit Mai des Berichtsjahres hatten die drei 
den direkten Dienst zwischen England und dem 
persischen Golfe versehenden britischen Fracht- 
dampfergesellschaften, 
*) VNicht nachgewiesen. 
) In Nr. 14 des „Kol. Bl.“ vom 15. Juli d. Is. 
sind versehentlich unrichtige Zahlen angegeben. 
  
die „Bucknall Steam Navigation Co.", 
die „West Hartlepool Line"“, 
die „Anglo-Arabian and Persian Gulf Steam 
Navigation Co.", 
alle Maßregeln ergriffen, um dem bevorstehenden 
Wettbewerbe der deutschen Kompagnie zu begegnen. 
Sie setzten den Frachtsatz von Basra nach den 
Hafenplätzen Europas um 2½ sh pro Tonne 
herab. Es ergab sich von selbst, daß eine heftige 
Konkurrenz zwischen den bereits bestehenden bri- 
tischen Dampferdiensten nach dem Persischen Meer- 
busen und dem neuen der Hamburg— Amerika-Linie 
sich hauptsächlich auch bezüglich der bedeutenden 
Ausfuhr Mesopotamiens nach den Vereinigten 
Staaten von Amerika entwickeln werde. Man 
dachte dabei im wesentlichen an den ausgedehnten 
Woll= und Dattelexport aus Basra, der auf dem 
Wege nach Amerika eine Umladung nötig macht, 
und sah voraus, daß die Hamburg —Amerika-Linie 
infolge ihres eigenen Dampferverkehrs mit Amerika 
imstande sein werde, den Exporteuren günstigere 
Bedingungen anzubiceten, als es bis jetzt die drei 
Londoner Reedereien, die keinen regelmäßigen 
Dienst nach Amerika haben, tun konnten. Die 
britischen Kompagnien setzten dann zwei Monate 
später, im Juli des Berichtsjahres, ihren Frachtsatz 
noch weiter herab, namentlich um für den Kon- 
kurrenzkampf mit der neuen deutschen Linie zur 
Zeil der Dattelernte und der sich an diese an- 
schließenden großen Ausfuhr der Frucht nach 
Nordamerika im voraus gerüstet zu sein. Dieser 
Gesichtspunkt war um so maßgebender für die 
übrigen Linien, als die erste Ausfahrt der Ham- 
burg—Amerika-Linie genau mit der Zeit des 
großen Dattelexportes zusammenfiel. 
Die Bagdader Agentur ist der seit 1894 dort 
etablierten deutschen Großfirma Berk, Püttmann 
& Co. übertragen worden. Mit der Basraer 
Vertretung der Hamburg —Amerika-Linie wurde 
der seit mehreren Jahren am Persischen Meerbusen 
etablierte deutsche Kaufmann Woenckhaus betrant. 
Die beiden mesopotamischen Agenturen der Ham- 
burg—Amerika-Linie sind also bereits an deutsche 
Firmen vergeben. 
Als die „Canadia“ zu Anfang September als 
erstes Schiff der Hamburg— Amerika-Linie den 
Hafen von Basra anlief, brachte sie einc. die Er- 
wartungen der Handelskreise weit übertreffende 
Ladung mit. Für die Rückfahrt lag bereits die 
volle Fracht für die „Canadia“ in Basra bereit, 
so daß für etwa von Bagdad aus zu exportierende 
Waren gar kein Platz mehr vorhanden war. Auch 
die beiden folgenden Dampfer „Sicilia“ und 
„Savoja“, von denen der erste Anfang Oktober 
und der zweite Anfang November den Hafen von 
Basra besuchte, wiesen die gleiche Inanspruch- 
nahme sowohl für die Hin= als auch die Rückfracht
	        
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