Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Die koloniale Baumwollproduktion Englands 
belief sich im Jahre 1909 auf: 21 429 Ballen 
à 500 deutsche Pfund gegen 15 929 Ballen 1908, 
darunter das alte Baumwolland Lagos 1909 
mit 8571 Ballen à 500 Pfund gegen 1908: 
3929 Ballen. Einen kleinen Rückgang weist 
Westindien 1909 mit 4286 Ballen à 500 Pfund 
gegen 5000 Ballen 1908 auf. 
Eine Gegenüberstellung der Produktion ergibt: 
Englische Kolonien 1909 rund 21 400 Ballen 
gegen 1908: 16 000 Ballen, 
Deutsche Kolonien 1909 rund 4100 Ballen 
gegen 1908: 2700 Ballen, 
  
2· 
Französische Kolonien 1909 rund 950 Ballen 
gegen 1908: 670 Ballen. 
Nach neueren Berichten ist der Fortschritt be- 
sonders in den britischen ostafrikanischen Kolonien 
bemerkenswert. Während in Uganda nur Ein- 
geborenenkultur betrieben wird, überwiegt im 
Nyasaland der Anbau durch Europäer. Nyasaland-= 
Upland erzielte den Rekordpreis von 1,33 M. 
für ein deutsches Pfund und wurde als die beste 
Baumwolle bezeichnet, die jemals aus Uplandsaat 
gewonnen wurde. Der bis jetzt in Liverpool 
erzielte Preis für Uganda-Baumwolle bewegt sich 
zwischen 75 bis 98 Pf. für ein deutsches Pfund. 
  
Kus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Die indische Baumwollernte 1910/I1.9) 
Das dritte Memorandum über die indische 
Baumwollernte für die Saison 1910/11, welches 
am 15. Dezember 1910 veröffentlicht ist, beruht 
auf den aus den einzelnen Provinzen bis zum 
30. November 1910 eingegangenen Berichten 
und gibt, soweit es möglich ist, Vergleiche mit 
der Ernte in dem voraufgegangenen Jahre. 
Die Witterung war ziemlich günstig mit 
Ausnahme der Zentralprovinzen, des Punjab und 
der Vereinigten Provinzen. 
Die Gesamtfläche der Baumwollernte Britisch= 
Indiens für das Jahr 1910/11 wird zu 
21 267 000 Acres angegeben gegen 20 308 000 
Acres im Vorjahre. Der Gesamtertrag wird auf 
4 668 000 Ballen geschätzt gegen 4 948 000 im 
Vorjahre, so daß sich eine Abnahme um 5, 7 v. H. 
gegenüber dem Vorjahre ergibt. Zu diesem Er- 
gebnis treten indessen noch hinzu 20 000 Ballen 
aus Bombayer Distrikten, die noch nicht berichtet 
haben, sowie 800 Ballen aus Eingeborenenstaaten, 
die keine Berichte senden. 
Die britischen Gebietsteile, welche für 
gewöhnlich mit 64 v. H. an der gesamten Anbau- 
fläche beteiligt sind, melden eine Anbaufläche von 
12763000 Acres und einen Ertrag von 2877000 
Ballen gegen 12 502 000 Acres und 3 263 000 
Ballen im Vorjahre. 
In den Eingeborenenstaaten ist die Anbau- 
fläche von 7 806 000 Acres im Jahre 1909/10 
auf 8504000 Aeres und der Ertrag von 1 685 000 
Ballen auf 1791.000 Ballen gestiegen. 
Im einzelnen ergeben sich nach dem Dezember-= 
schätungsbericht für die einzelnen Gebietsteile 
Britisch-Indiens im Vergleich mit dem Vorjahre 
folgende Anbauflächen und Erträge: 
*) Val. „D. Kol. Bl.“ 1910, Nr. 23, S. 948. 
  
1010/11 1008 / 10 
Provlnzen und Staaten 1000 1000 1000 
Acres Ballen Acres Ballen 
Bombay, einschl. der Ein- 
geborenenstaaten 5729 1346 5728 1407 
entralprovinzen u. Berar 4398 1028 4167 1354 
adras, einschl. der Ein- 
geborenenstaaten 1627 188 1469 161 
Punjab, einschl. der Ein- 
geborenenstaaten 1368 380 1436 396 
Berein. Prooinzen, einschl 
der Eingeborenenstaaten 1339 346 1241 3341 
Sind, einschl. der Einge- . 
borenenstaaten 236 117 214 104 
urmm 176 29 195 33 
Bengalen ohne Eingebo- . 
". 63 16 67 17 
und Assam 99 24 98 18 
  
  
  
   
Grenzprovinz. 38 8 82 « 
ap nʒ 45 20 39 13 
3562 420 3401 461 
1210 364 1002 206 
806 290 675 2 
431 182 464 147 
100 10 80 o 
Aus den Einzelberichten der Provinzen, 
denen der Prozentsatz, mit welchem sie an der 
Gesamtanbaufläche Britisch-Indiens beteiligt sind, 
in Klammern beigesetzt ist, mögen noch folgende 
Angaben über die Ernte hervorgehoben werden: 
Bombay (28,6 v. H.). Die gesamte in den bri- 
tischen Gebietsteilen mit früher und später Baumwollo 
bepflanzte Fläche wird zu 3 568 000 Acres zangegeben 
das sind 4,7 v. H. weniger als im Vorjahre. Die 
Eingeborenenstaaten (ohne Baroda) weisen eine Fläche 
von 2 166 000 Acres auf; sie haben den Anban also 
um 9 v. H. ausgedehnt, eine Folge der günstigen Regen 
verhältnisse zur Saatzeit und der im Vorjahre erzielten 
hohen Preise. Die Saaten machten bis End Sch 
tember überall gute Fortschritte, dann litten sie indessen 
im Nordgujarat und Kathiavar unter Regenmange) 
In Deccan richteten die heftigen Regen Anfang un 
*) Für die Eingeborenenstaaten wird der Ertrag 
auf 800 Ballen angegeben. 
 
	        
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