Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Gesellschaft für Rechnung der Kamerun-Eisenbahn= 
Gesell schaft ge eführt werden. 
Bei der Onamernner Mittellandbahn können die 
zußerst schwierigen Projektierungsarbeiten nunmehr 
binlichtlich der iensühngG¾ E abgeschlossen ange- 
ehen werden, und es wird dah es uns gelingt, 
bis zum Herbst den Gesansh Thost da für dieses 
Unternehmen fertigzustellen 
Die Bauarbeiten han bei dieser Bauausführung 
nicht ganz den gewünschten und erwarteten Forigang 
genommen, da andauernd Arbeitermangel den Arbeits- 
fortschritt beeinträchtigte. Hur Beit sind auf der Strecke 
von Duala bis Edea (88,4 km), deren Ausführun 
uns mächst übertragen ist, von den Erdarbeiten etwa 
45 §8 Bahnkörpers teils fertig, teils in der Aus- 
fübrung begrifen. Die gesamten Vauarbeiten auf 
dieser Strecke, ausgenommen die endgültige Landungs-= 
anlage in Duala dürften Ende dieses Jahres zum 
Abschluß kommen, doch werden schon vorher die Arbeiten 
jenseits dieser Teilstrecke in Angriff genommen werden 
önnen 
  
  
  
  
sei bemerkt, daß nicht nur die Arbeiterverhält- 
nisse, sondern auch die klimatischen und gesundheitlichen 
sowie namentlich auch die technischen Verhältnisse bei 
unseren Bahnunternehmungen in Kamerun ungetwöhnlich 
schwierig sind, so daß bei den Bauten in dieser Kolonie 
der Baufortschritt sich langsamer als bei unseren übrigen 
Kolonial-Bahnbauten vollzieht. 
Lüderitzbuchtbahn. 
Die Bauarbeiten auf der Strecke Keetmans- 
hoop —Kub (316 km) schreiten rüstig vorwärts, nach- 
dem das Gouvernement über die Linienführung bei 
Gibeon endgültigen Beschluß gefaßt hat. Die spe- 
ziellen Vorarbeiten sind bis auf Kilometer 180 beendet, 
die Erdarbeiten bis Kilometer 100 fertiggestellt, wäh- 
rend das Gleis einige Kilometer über Station Tses 
(Kilometer 80) hinaus vorgetrieben werden klonnte. 
Bis zu dieser Station ist auch der öffentliche Verkehr 
zugelassen. Mit dem Vorbau der Baustrecke hoffen 
wir bis zum 1. April 1912 fertig zu sein. 
Die Betriebseinnahmen auf den Strecken Lüderit= 
bucht —Kectmanshoop und Seeheim—Kalkfon= 
tein, welche schon für das erste halbe Betriebsjahr 
April 1910) kinen ksshn er- 
haben sich auch in dem am 31. Märg 1911 
schließenden Betrikbtjashre weiter oinmiig entwrczelt. 
Es betrugen 1909/10 (½ Jahr) 1910/11 (1 J.) 
  
  
die Einnahmen Al l 024147—.--4o 903 — 
die Ausgaben 1 15 813.— 2 83175 
mithin der erzie 
t#in deb erfelte # 370 334.— /4 1 100 213.— 
Für die Monate Jannar bis März 1911 sind die 
Einnahmen und Ausgaben geschäpt. 
Von dem Uüberschuß rhltrn wir für das Halb- 
jahr 1909/10 / 15 000, während der Restbetrag von 
¼ 355 334 zu neun Zehnteln dem Reichs-Kolonialamt 
mit ¼ 319 801 und zu ein Zehntel im Betrage von 
rund #K 35 588 uns zusleh 
r ihr eigenes finanzielles Ergebnis be- 
richta die Gesellschaft folgendermaßen: 
Die Zinserträgnisse des Jahres 1910 betrugen 
K 190 293. Auf Grund vertraglicher Abmachungen 
haben wir von der Firma Lenz - m. b. H. aus 
abgewickelten Kolonial-Baugeschäften Den Gewinnanteil 
erhalten, der in die Gewinnseite der Gewinn= und 
Verlustrechnung mit 77 230 500 eingesetzt ist. Ferner 
haben wir als Gewinn eingesetzt Lert Üüberschuß aus 
  
  
den osspachteten Betrieben der Usambarabahn mit 
I0, der Verkehrsanlagen in Togo mit /4 30 596, 
t 3090, Ler-tere mit 15 000, zusammen .¼ 49 389. 
Diesen Einnahmen stehen als #sceben gegenüber die 
Unkosten mit .7 50 333, die nach § 5 des Vertrages 
vom 27. April 1906 an die Aktiengesellschaft für Ver- 
kehrswesen zu leistende Jahlung von .K 124 845, zu- 
sammen .# 175 Es wird vorgeschlagen, den durch 
die Gewinn- F uss ausgewiesenen Rein- 
gewinn von 321 211 wie folgt zu verwenden: an 
den ordentlichen Reservefonds /#4 40 000, den außer- 
ordentlichen Reservefonds .4 81 211 znd an die Anteils- 
eigner 5 v. H. Gewinnanteil Al 200 oo 
Nach der Bilauz vom 31. Dezember 1910 besitzt 
die Gershen x 1 470 552 Guthaben und nominal 
4¼ 4 0 3½ prozentige Deutsche Reichsanleihe, die 
mit 55 300 also # 4234 700, —— sind. Diesen 
Aktiven sehele bei 4 4 000 Grundkapital und 
¾ 341 047 Reserven nur ¼ 442 998 Schulden gegenüber. 
Die erschließung der Kongokolonie, insbesondere 
des RKatangagebiets. 
Nach einem Berichte des Kaiserlichen Konsulats 
in Brüssel sind von dem dortigen „Office Colonial“ 
folgende D 9 b worden: 1. Ren- 
seignements " lusage des Colons et des Commer- 
çants désireux de s'’établir au Katanga. 2. Comité 
Spécial du Katanga: Location et vente de terres 
au Katanga. 3. Capital nécessaire pour s#’'ä#tablir. 
comme colon. Cont de la vie. 4. Transport 
de Broken Hill à Elisabethville. 5. Recherche 
et exploitation de mines. 
Einige Kenner des Landes haben sich kürzlich 
zu einem „Secretariat du Katanga“, Place Royale 5 
in Brüssel, vereinigt, das es sich zur Aufgabe 
gesetzt hat, für die Erschließung der Kongokolonie, 
namentlich des Katangagebiets, durch Belgier 
Propaganda zu machen. Zu dem Zwecke will es 
Belgiern, die sich im Katangagebiet niederlassen 
wollen, mündlich und schriftlich unentgeltlich Aus- 
künfte erteilen und mit Ratschlägen an die Hand 
gehen, auch die Kenntnis der Niederlassungs- 
bedingungen und der Aussichten, die sich den 
Einwanderern öffnen, durch geeignete Veröffent- 
lichungen verbreiten. Freunde der Sache, die 
ihm mit einem Jahresbeitrage von mindestens 
10 Franken beitreten und die dafür alle seine 
Veröffentlichungen regelmäßig zugesandt erhalten, 
sollen das „Secrétariat du Katanga“ zu einer 
„Ligue Coloniale Belge“ erweitern helfen, die 
seine jetzt namentlich auf das Katangagebiet be- 
grenzte Tätigkeit auf die ganze Kongcokolonie 
ausdehnt. 
Die erste und bisher einzige Veröffentlichung 
dieses Sekretariats sind der „Guide sommaire 
du Belge au Katanga“ sowie ein Schreiben mit 
Fragebogen, das es auswanderungslustigen Bel- 
giern auf ihre erste Anfrage zugehen zu lassen pflegt.
	        
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