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in Ostafrika 3800 Ballen zu 500 Pfund
gegenüber 2080 = . 500
im Jahre 1909,
also eine erhebliche Zunahme des Baumwollbaues,
in Togo 2500 Ballen zu 500 Pfund
gegenüber 1840 . 500
im Jahre 1909/10,
wodurch der Ausfall von 200 Ballen im Vorjahre
wieder eingeholt wurde. Eine weitere Zunahme
dürfte im Jahre 1911/12 zu erwarten sein, da
die Nachfrage nach Saatgut gegenüber 1910/11
um das Doppelte gestiegen ist. Vom Komitee
allein wurde über eine halbe Million Pfund im
Werte von über 70 000 ¼ ägyptische, Uganda-
Upland= und einheimische Saat an mittlere und
kleinere Pflanzungen und namentlich an die ein-
geborene Bevölkerung geliefert. Die Großbetriebe
versorgten sich selbst. Für Neugründungen und
Großpflanzungen dürfte ermutigend wirken die
Lösung der Landfrage der Otto-Pflanzung bei
Kilossa und die binnen kurzem bevorstehende
Landzuteilung an die Plantage Sadani der
Leipziger Baumwollspinnerei.
Zwei Gesellschaften haben beschlossen, ihr Aktien-
kapital auf je 1 Million Mark zu erhöhen, eine
neue größere Pflanzung mit Bewässerungsmöglich-
keit ist im Süden in Bildung begriffen.
Von den wasserwirtschaftlichen Vor-
arbeiten in der Mkattasteppe und am Vik-
toriasee erhofft man den Nachweis großer gegen
Ernteausfälle gesicherter Baumwollgebiete. Mit
der Ausarbeitung bestimmter Projekte sind Sach-
verständige beschäftigt. Auch der Plan einer in
Gemeinschaft mit der Deutschen Ostafrika-Linie in
Daressalam zu errichtenden Dampfpresse ist Gegen-
stand der Erwägungen.
Von Interesse ist ferner der erstmalige Versuch
des Komitees, den Durchschnittsertrag von
Baumwolle pro Hektar in bestimmten Ge-
bieten zu ermitteln. Eine Umfrage bei 54 ost-
afrikanischen Pflanzungen ergab etwa 320 Pfund
entkörnte Baumwolle pro Hektar im Jahre 1910/11,
wobei zu berücksichtigen ist, daß eine große Anzahl
der Pflanzungen im ersten Jahre und mangels
Erfahrungen noch in wenig rationeller Weise
wirtschaftet. Als Höchsterträge werden aus den
südlichen Bezirken 925 Pfund entkörnter Baum-
wolle pro Hektar gemeldet, aus den nördlichen
Bezirken 800 Pfund, aus den mittleren Be-
zirken über 400 Pfund. Die Umfragen werden
jahrelang fortgesetzt werden müssen. um zuverlässiges
Material für die Rentabilitätsfrage zu erhalten.
Auch die im letzten Halbjahre erzielten Durch-
schnittspreise dürften den Baumwollbau günstig
beeinflussen. Togo-Qualität erzielte durchschnittlich
73 Pf. pro Pfund bei einem Hoöchstpreis von
76¼ Pf., ostafrikanische Qualität 85½ Pf. pro
Pfund bei einem Höchstpreis von 1 pro Pfund.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Die Lage der indischen Baumwollindustrie.
Die indische Baumwollindustrie ist in der
letzten Zeit verschiedentlich der Gegenstand von
Erörterungen in der Presse gewesen, und zwar
aus verschiedenen Anlässen, von denen namentlich
die gegenwärtige Baumwollkrise, die Grundstein-
legung für das große elektrische Kraftwerk bei
Bombay und die Annahme des neuen indischen
Fabrikgesetzes hervorzuheben sind.
Was das Elektrizitätswerk anbelangt, so
soll dies in erster Linie dazu dienen, die Baum-
wollspinnerei und Weberei Bombays mit billiger
elektrischer Kraft zu versehen. In dem Bergzuge
westlich von Bombay, den sogenannten Ghats,
fällt während des Monsuns, von Juni bis Ok-
tober, eine gewaltige Regenmenge, die bisher
ungenutzt nach dem Meere abfloß und nicht einmal
zu Bewässerungszwecken diente. Es ist nun beab-
sichtigt, diese Wassermasse an der nach Madras
führenden Bahnstrecke aufzustauen, so daß das
hanze Jahr hindurch ein gleichmäßiger Zufluß
zum Betriebe von Turbinen vorhanden wäre.
Diesem Zwecke sollen drei Talsperren dienen,
von denen die kleinste nuur während des Monsuns
als Regulator dienen soll, um über die hin und
wieder auftretenden kürzeren Pausen während der
Regenzeit hinwegzuhelfen, während die zwei
anderen während des Monsuns gesüllt werden
und durch die lange Trockenzeit von Oktober bis
Juni für die nötige Wasserzufuhr sorgen sollen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über
die Abmessungen der drei Staubecken:
Höhe über Höhe des Länge Flächen= Wasser-
dem Meer Dammes des mmhalt menge in
in Über der Dammes in Millionen
engl. Fuß Talsohle in Fuß Acres Kubtefuß
Shirawta 2158 93 8000 2847 6064
Whalwan 2084 68 4500 1697 2506
Lanauli 2050 26 2700 720 378.
Zunächst sind nur die Talsperren bei Lanauli
(als Monsunregulator) und bei Whalwan (für die
Trockenzeit) in Angriff genommen worden, während
der große Damm von Shirawta für etwaige
spätere Erweiterungen vorbehalten bleibt.