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Die letzten trockenen Monate waren dem Wachs-
tum des jüngeren Kautschuks wenig förderlich, zinan
dieser gleichzeitig stark verunkrantet war. In solchen
Trockenperioben muß dem Kautschuk 1—2 mal duch
Bewässerung Cchgeholfen werden, ein Verfahren,
welches fast überall am Kilimanjaro mit Erfolg durch-
geführt ist. Die Bewässerung unserer in Frage kom-
menden Kautschukfelder ist ebenfalls durchführbar und
in Angriff genommen.
Gezapft wurden 545 kg (nasser) Kautschuk bis
um Jahresschluß, welche etwa 8300 kg marktfähigen
autschuk ergeben. Wir haben den Kautschuk noch
nicht herüberkommen lassen, da uns bekannt wurde,
daß zurzeit ungewaschene Cearakantschukbälle nahezu
unverkäuflich sind, während gewaschene Ware auch bei
den jetzigen Konjunkturen gute Preise erzielt. Wir
sandten daher ein von Hand und auch durch Maschinen-
kraft zu betreibendes Waschwalzwerk nach Afrika und
erwarten in nächster Zeit den Eingang des gewaschenen
Kautschuks in Form von Felle
ie an siast sämtliche Tesiger von Kautschuk-
wäldern, so trat auch an uns eine englische Gesell-
schait, durch ieie eines Hamburger Hauses zum
Zwecke des Anke eran n. r gaben eine Option
zu gutem Freise abr we aber nicht ausgeübt wurde.
Immerhin brachte uns diese ein Rengeld von 10 049.,
wodurch unsere Berliner Unkosten für das Berichtsjahr
nahezu gedeckt wurden.
Kaffee.
An Kaßtebeständen sind vorhanden:
Auf Feld III
a) 0,15 ha s#n r0 —.—. Kaffeebäumen 738
b) 5,5 ha mit 12 500 in der Regenzeit 1907
gepflanzten Bäumen, von denen 25 v. H.
1909 nachgepflanzt wurden 12 600
c) 2 ha mit 8000 1909 und 1910 nach-
gepflanzten Bäumen. . ..3000
Zusammen 16 288
Von etwa 9000 bis 10 000 tragenden Bäumen
erhielten wir im Jahre 1910 eine Ernte von 90 Ztr.
Kafssee. Von den zwischen 2,6 ha gepflanzten Strauch-
erbsen erhielten wir eine Ernte von etwa 100 Ztr.
rbsen.
Sisalagaven.
Die gaven wurden weiter zu Einzäunungszwecken
verwend
Baumwolle.
Caravonica-Baumwolle in Kibohöhe:
Es wurden etwa 5 ha mit „Caravonico bepflanzt.
Ein Teil davon wurde bereits im Jahre 1909 in
Körbchen ausgesetzt und hat im zweiten Jahre viele
Kapseln angesetzt. Die Ernte hat Ende 1910 begonnen.
die einjährige Caravonica gibt keine nennenswerte
te.
Loravonieg-Baumwolle am Kikafu:
e Caravonica am Kikafu (80 ha) hat sich, soweit
sie esch ist, sehr entwickelt, hat aber nicht eine
so starle Kapselbildung, wie man nach der Größe der
Pflanzen erwarten sollte. Außerdem leidet sie mehr
znter Schädlingen, speziell unter Unge Miefer. wie eine
ngjährige Baumwolle. Genaue Angaben können wir
lu nach Abschluß der ersten Ernte machen.
Abassi-Baumwolle am Kikafu:
In der 5eee 1910 wurden 250 ha mit Abassi
bepflanzt. hiervon wurden minderwertig,
sie Qmletzt gepflanzt wurden, infolgedessen kaum nuach
Regen bekamen und in der Hauptsache auch wohl des-
halb, weil aus Grrbeitermangel diese 50 ha, nicht wie
die übrigen 200, vor d egegzeit tief öbdurchgehackt
werden konnten. Die übrigen 200 ha haben sich trotz
der seit Mitte Maia anhalibaden Trockenheit wohl in-
folge der künstlichen Bewässerung befriedigend ent-
wickelt und lassen, wenn auch keine Vollernte, doch eine
aute Eimahme erwarten.
auch bei guten klimatischen und Bodenverhält-
nissen die r assi am Kilimanjaro in diesen Höhenlagen
wohl qualitativ ein vorzügliches Produkt, quantitativ
aber nicht die Resultate liefert wie in anderen Ländern,
so haben wir für die Regengeit 1911 einen größeren
Versuch mit Upland, einer ausgesprochenen Hochlands-
baumwolle, vorbereitet. on dem Resultat hiermit
wird es uete welche Baumwolle wir in Zukunft
pflanzen werden.
n
r
Leider erhöhte che die Peimfrachte von Baum-
wolle seit Mai 1910 v — —- 4 ebm
auf 88.1“ per 4 chm, — o ½ —t Bis dahin
konnte man Baumwolle, welche per Tonne nicht mehr
Raum als 4 chm einnahm, mit 50 ¼ nach Hamburg
oder Bremen verschicken. Die Deutsche Ostafrika-Linie
setzte das Verhältnis dann plötzlich auf 1:3 herab.
Um Ballen von 250 kg in einer Größe unter 1 chm
anzufertigen, bedarf es kostspieliger Pressen, und es ist
daher in der Wirkung auch völlig ohne Bedeutung,
daß die Deutsche Ostosrika. Linie gabebbich das Ver-
hältnis von 1: 3½ bewilligte
Viehzucht.
Im März 1910 begannen wir emit der Einrichtung
der Viehzuchtstation am Olmo s8 wurde ein
Kraal angelegt, in dessen Hmon 2zelne. Abteilungen
und Unterstände für Ochsen, Milchvieh und Kälber ein-
gerichtet wurden.
Das Katarrhalfieber, welches im Dezember 1909
in Geraragua unter unserem Vieh ausbrach, ist leider
während des ganzen Jahres nicht aus der Herde
herausgekommen.
Während die Weideverhältnisse am Olmolog bei
der Anfang Februar 1911 überall herrschenden Trocken-
heit besser als sonstwo waren, befand sich die Vieh-
tränke in einem trostlosen Zustande, dem durch den
Bau einer sauberen Tränke unter Aufwwendung von
kaum 100 Rupien ein Ende gemacht wurd
hoffen, daß
so ist
Er-
Olmolog
zu über-
durch die
immer
wir mit
und der
Vollblut-
von
Luch der in der Einrichtung befindliche Meierei-
betrieb dürfte guten Nutzen bringen. Bei sehr reich-
licher Kälberernährung langt die vorhandene Milch