Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Die letzten trockenen Monate waren dem Wachs- 
tum des jüngeren Kautschuks wenig förderlich, zinan 
dieser gleichzeitig stark verunkrantet war. In solchen 
Trockenperioben muß dem Kautschuk 1—2 mal duch 
Bewässerung Cchgeholfen werden, ein Verfahren, 
welches fast überall am Kilimanjaro mit Erfolg durch- 
geführt ist. Die Bewässerung unserer in Frage kom- 
menden Kautschukfelder ist ebenfalls durchführbar und 
in Angriff genommen. 
Gezapft wurden 545 kg (nasser) Kautschuk bis 
um Jahresschluß, welche etwa 8300 kg marktfähigen 
autschuk ergeben. Wir haben den Kautschuk noch 
nicht herüberkommen lassen, da uns bekannt wurde, 
daß zurzeit ungewaschene Cearakantschukbälle nahezu 
unverkäuflich sind, während gewaschene Ware auch bei 
den jetzigen Konjunkturen gute Preise erzielt. Wir 
sandten daher ein von Hand und auch durch Maschinen- 
kraft zu betreibendes Waschwalzwerk nach Afrika und 
erwarten in nächster Zeit den Eingang des gewaschenen 
Kautschuks in Form von Felle 
ie an siast sämtliche Tesiger von Kautschuk- 
wäldern, so trat auch an uns eine englische Gesell- 
schait, durch ieie eines Hamburger Hauses zum 
Zwecke des Anke eran n. r gaben eine Option 
zu gutem Freise abr we aber nicht ausgeübt wurde. 
Immerhin brachte uns diese ein Rengeld von 10 049., 
wodurch unsere Berliner Unkosten für das Berichtsjahr 
nahezu gedeckt wurden. 
Kaffee. 
An Kaßtebeständen sind vorhanden: 
Auf Feld III 
a) 0,15 ha s#n r0 —.—. Kaffeebäumen 738 
b) 5,5 ha mit 12 500 in der Regenzeit 1907 
gepflanzten Bäumen, von denen 25 v. H. 
1909 nachgepflanzt wurden 12 600 
c) 2 ha mit 8000 1909 und 1910 nach- 
gepflanzten Bäumen. . ..3000 
Zusammen 16 288 
Von etwa 9000 bis 10 000 tragenden Bäumen 
erhielten wir im Jahre 1910 eine Ernte von 90 Ztr. 
Kafssee. Von den zwischen 2,6 ha gepflanzten Strauch- 
erbsen erhielten wir eine Ernte von etwa 100 Ztr. 
rbsen. 
Sisalagaven. 
Die gaven wurden weiter zu Einzäunungszwecken 
verwend 
Baumwolle. 
Caravonica-Baumwolle in Kibohöhe: 
Es wurden etwa 5 ha mit „Caravonico bepflanzt. 
Ein Teil davon wurde bereits im Jahre 1909 in 
Körbchen ausgesetzt und hat im zweiten Jahre viele 
Kapseln angesetzt. Die Ernte hat Ende 1910 begonnen. 
die einjährige Caravonica gibt keine nennenswerte 
te. 
Loravonieg-Baumwolle am Kikafu: 
e Caravonica am Kikafu (80 ha) hat sich, soweit 
sie esch ist, sehr entwickelt, hat aber nicht eine 
so starle Kapselbildung, wie man nach der Größe der 
Pflanzen erwarten sollte. Außerdem leidet sie mehr 
znter Schädlingen, speziell unter Unge Miefer. wie eine 
ngjährige Baumwolle. Genaue Angaben können wir 
lu nach Abschluß der ersten Ernte machen. 
Abassi-Baumwolle am Kikafu: 
In der 5eee 1910 wurden 250 ha mit Abassi 
bepflanzt. hiervon wurden minderwertig, 
sie Qmletzt gepflanzt wurden, infolgedessen kaum nuach 
Regen bekamen und in der Hauptsache auch wohl des- 
  
halb, weil aus Grrbeitermangel diese 50 ha, nicht wie 
die übrigen 200, vor d egegzeit tief öbdurchgehackt 
werden konnten. Die übrigen 200 ha haben sich trotz 
der seit Mitte Maia anhalibaden Trockenheit wohl in- 
folge der künstlichen Bewässerung befriedigend ent- 
wickelt und lassen, wenn auch keine Vollernte, doch eine 
aute Eimahme erwarten. 
auch bei guten klimatischen und Bodenverhält- 
nissen die r assi am Kilimanjaro in diesen Höhenlagen 
wohl qualitativ ein vorzügliches Produkt, quantitativ 
aber nicht die Resultate liefert wie in anderen Ländern, 
so haben wir für die Regengeit 1911 einen größeren 
Versuch mit Upland, einer ausgesprochenen Hochlands- 
baumwolle, vorbereitet. on dem Resultat hiermit 
wird es uete welche Baumwolle wir in Zukunft 
pflanzen werden. 
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r 
Leider erhöhte che die Peimfrachte von Baum- 
wolle seit Mai 1910 v — —- 4 ebm 
auf 88.1“ per 4 chm, — o ½ —t Bis dahin 
konnte man Baumwolle, welche per Tonne nicht mehr 
Raum als 4 chm einnahm, mit 50 ¼ nach Hamburg 
oder Bremen verschicken. Die Deutsche Ostafrika-Linie 
setzte das Verhältnis dann plötzlich auf 1:3 herab. 
Um Ballen von 250 kg in einer Größe unter 1 chm 
anzufertigen, bedarf es kostspieliger Pressen, und es ist 
daher in der Wirkung auch völlig ohne Bedeutung, 
daß die Deutsche Ostosrika. Linie gabebbich das Ver- 
hältnis von 1: 3½ bewilligte 
Viehzucht. 
Im März 1910 begannen wir emit der Einrichtung 
der Viehzuchtstation am Olmo s8 wurde ein 
Kraal angelegt, in dessen Hmon 2zelne. Abteilungen 
und Unterstände für Ochsen, Milchvieh und Kälber ein- 
gerichtet wurden. 
Das Katarrhalfieber, welches im Dezember 1909 
in Geraragua unter unserem Vieh ausbrach, ist leider 
während des ganzen Jahres nicht aus der Herde 
herausgekommen. 
Während die Weideverhältnisse am Olmolog bei 
der Anfang Februar 1911 überall herrschenden Trocken- 
heit besser als sonstwo waren, befand sich die Vieh- 
tränke in einem trostlosen Zustande, dem durch den 
Bau einer sauberen Tränke unter Aufwwendung von 
kaum 100 Rupien ein Ende gemacht wurd 
hoffen, daß 
so ist 
   
  
   
       
    
Er- 
Olmolog 
zu über- 
durch die 
immer 
wir mit 
und der 
Vollblut- 
von 
Luch der in der Einrichtung befindliche Meierei- 
betrieb dürfte guten Nutzen bringen. Bei sehr reich- 
licher Kälberernährung langt die vorhandene Milch
	        
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