Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Kolonialwirtschaftliche Mittellungen. 
Deutsche Rautschun- Khtiengesellschaft 
Berlin und Komerun.“) 
Pflanzungs-Abteilung. . 
Die Pflauzung hat sich auch im abgelaufenen Jahr 
befriedigend entwickelt, bis auf einige Stellen im n 
jährigen Kakao, in welchen Engerlinge auftraten. Das 
Ernteergebnis wurde hierdurch etwas ungünstig be- 
einflußt. Die Schädlinge konnten inzwischen mit Erfolg 
bekämpft werden. 
Am 31. Dezember 1910 befanden sich 1626,2 ha 
unter Kultur. Insgesamt 889 ha, zum Teil zwischen 
den oben angeführten Kulturen, zum Teil alleinstehend 
waren mit Planten bepflanzt. Der Neuschlag 1910/11 
beträgt etwa 140 ha. 
Der letzten Inspektionsreise des Vorstandes nach 
Kamerun ging eine im Mitauftrag der Kautschuk- 
Pflanzung Megusa., Mtiengesellschoft. ausgeführte 
Elndinagse na ch evea- und Kakao-Pflanzungen auf 
Ceylon und Malakka voraus. Eine gleichzeitige Reise 
des Herrn Vorsitzenden des Aufsichtsrats ermöglichte 
den gemeinsamen Besuch einer Reihe von Pflanzungs- 
unternehmungen. 
  
Ernte. 
Kakao: J bergangenen Jahr waren fünfjährig 
und d 
Fiber 300 1uT der einzelnen Jahre sind aus 
nachstehender Tabelle ersichtlich: 
  
  
Zahl Ernte Durchschnitts- 
Erntejahr der öjähr. in 50 kg- erlös 
jahr und älteren Sä Eite pro 100 kg 
Hektare A. 
1907 140,0 1320 182,50 
1908 246.0 2698 106,14 
1909 248,5 3886 101,80 
1910 869.0 4156 98,28 
  
  
  
Die Ecn ite wurde in Verbindung mit Sonnen- 
trocknung zum Teil in unseren Mayfarth-Apparaten 
getrocknet, zum Teil in dem neuen Kakaohause, das 
recht befriedigend arbeitet. 
Kautschuk: Die Fortsetzung ber #ia 
ergab 75.5 kg Kautschuk, der bis 11,20 MA pro 
erzielte. Im laufenden Jahr dürste die Ernte bic 
Hundert Kilogramm betragen 
Planten: Der Ertrag wurde größtenteils zur 
Verpflegung der Arbeiter verwandt. Ein kleines 
Quantum wurde verkauft. 
Olpalmen: Da die in Kamerun zur maschinellen 
Ausbeutung der Olpalmen bereits bestehenden und 
vom Vorstande besichtigten Preßanlagen eine gute 
Rentabilität zeigen, haben wir uns ebenfalls zum Bau 
eines Olwerkes entschlossen, um zunächst die Früchte 
unserer tragenden 100 men zu verarbeiten. 
Ein mehrjähriger Vertrag sichert uns die Ernten von 
weiteren 4000 Olpalmen einer Nachbarpflanzung. Um 
unseren Palmenbestand zu erhöhen, wird der größte 
Teil des Neuschlages 1910/11 mit Palmen bepflanzt, 
ebenfalls geschieht dies längs der Pflanzungswege. 
Ende des laufenden Jahres dürfte der Betrieb in 
unserem Olwerk aufgenommen werden. Es hat sich 
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1910. 
  
gezeigt, daß die Palme bereits im 4. bis 5. Jahr mit 
allmählich steigenden Erträgen einsetzt; das Abernten 
der jungen, geschlossenen Palmenbestände ist gegenüber 
dem der älteren zum Teil recht hohen und verstreut 
stehenden Bäume besonders vorteilhaft. 
Handels-Abteilung. 
Trotz scharfer Konkurrenz war das Ergebnis des 
lausenkt Jahres zufriedenstellend. Es wurden von 
uns im abgelaufenen Jahre berschiedene neue Verkaufs- 
läden eröffnet. Die Siederei entwickelt sich befriedigend. 
Insgesamt wurden über 100 000 kg Seife abgesetzt. 
Bauten. 
Auf der Pflanzung wurde eine Kakao-Aufbereitungs= 
anlage mit Trockenhaus, Gärhaus, Sonnentrocknungs- 
tenne und Kakao-Lagerschuppen gebaut. In Mpundn 
wurden ein geräumiges Vorwerkshaus, ein Waren- 
schuppen und drei Arbeiterhäuser errichtet. 
Auf unserem Faktoreigrundstück in Duala bauten 
wir ein Wohnhaus und nahmen zu diesem Zwecke eine 
Hypothek von 30 000 x auf das Grundstück auf. 
1 r 
* 
  
Die Arbeiterzahl betrug im Durchschnitt 948. 
Der Gesundheitszustand war günstig. Die Pflanzungs- 
bahn erreichte im abgelaufenen Jahr den Mungofluß. 
Ende des Jahres waren insgesamt 21 km Gleis be- 
triebsfertig. 
Erlänterungen zur Bilanz. 
Dem Pflanzungskonto wurden nur Kosten zu- 
geschrieben, welche bei Bepflanzung und Erhaltung der 
noch nicht tragenden Bestände direkt oder indirekt ent- 
standen, während die Kosten zur Erhaltung der tragenden 
Bestände sowie der Ernte vom Gewinn in Abzug ge- 
bracht worden sind. 
Deen nach Abschreibungen in Höhe von 30 931.#“ 
bei einem Gewimwortrno von 5491 .“ verbleibenden 
Reingewinn von 145 608 # schlagen wir vor, wie folgt 
zu verwenden: Überweisung an den Heseult ichen Reserve- 
fonds 10 000 dende pro 1910 
75 000 ¼. Rückstelun für den Va- eines Olwerkes 
35 000 r#“ Sonderab hreibung auf Gebäude 20 000 J1, 
Vortrag 5608 n der Bilanz vom 31. De- 
flonzung mit 1 868 132 be- 
zembernd v. Is. * die 
wertet. Den 514274 A Debitoren, darunter 8382549 M 
Bankguthaben, stehen nur 79 684 4 Kreditoren 
gegenüber. 
Bremer HKolonlal-Handelsgesellschaft 
vorm. F. Oloff & Co., K. G.“) 
Der Verlauf des Berichtsjahres darf als ein ver- 
hältnismäßig guter bezeichnet werden, wenngleich wir 
uns nach den Ausweisen der ersten drei bis vier Mo- 
at ein weit besseres Ergeomis versprochen hatten. 
ie den letzten sechs Monaten des Rechnungsjahres 
ieet 4 die Verhältnisse auhbkordekele schwierig. 
nd in Europa die Preise für unsere sämtlichen 
Rohprodukte vielfachen Schwankungen unterworfen 
waren, teilweise auch stetig heruntergingen, wurden in 
)Aus dem Bericht für die sechste ordentliche 
Generalversammlung.
	        
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