Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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des Bodens beuutzt man allgemein die auch im Ka- 
merungebirge und über rhautt im Waldlande gebräuch- 
liche Feldhacke (siehe Abbild. 1. Diese, ein Buschmesser 
und ein Tragekorb scheinen auch bier die hauptsäch- 
lichsten Feldceräte zu sein. Die Feldarbeit wird von 
een Frauen besorgt. Zwischen apekerg und dem 
Nlonako scheint der Boden, der teilweise vulkanischer 
Natur ist, im ihten *## Uruchtbar r zu sein, und neben 
der Ausnutzun Olpalmbest kände wäre zunächst an 
eine Förderun 3 der Maiskultur der Eingebore- 
nen zu denken. Da die Ein chorenen aber weder über 
Zugvieh noch natürlichen ünger verfügen, so käme 
der Maisbau nur als Hackkultur in Wanderwirtschaft 
in Frage. Diese Art des Anbaus erforderte aber eine 
broße azahl von Arbeitskräften. Die Maiskultur 
gat a jedoch als E wirtlkur nur dann Aussicht auf 
n“ Massen an den Marrkt geliefert 
Der Bezirk ist mäßig bevölkert und 
kommt sonnt für den Müizerporl aus Eingeborenen- 
kultur kaum in Frag ge, wohl aber könnte von hier aus 
der nicht unbei eutende edarf der zum Maisbau 
weniger reigneten Küstenbetirke gedeckt werden. 
tation Bare liegt 850 m über dem Meere 
am Nande der Urwaldzone und zugleich am Eingang 
in die Mbo-Ebene. Das umliegende Gelände ist 
wellig und hat mehr oder weniger tiefgründigen vul- 
kanischen Boden. Die Station, die nur mit zwei 
Europäern besetzt ist, betreibt folgende K Kulturen zur 
Verpflegung der Arbeiter, Träger, Soldaten usw.: 
1. Mais als dn be Fstarugen |0 
  
  
Makabo; ur mit Buschbo 
nen; 3. Weschsedn“ 4. Sü "Eu gemischt ont 
anten; 5. Planten, sowohl in reiner Form als 
auch mit anderen Produkten zusammen gebaut. 
Die Größe der Farmen dürfte zusammen 6 bis 
8 ha betragen. Süßkartoffeln und Makabo sowie 
Planten bilden die Hauptkulturen. (Siehe die bei- 
gedruckte Skizze A.) Sämtliche Felder hatten ein sehr 
utes Aussehen. Der Anbau von Süßk feln 
zut sich nach Angabe des Stabsarzt Dr. Berké, der 
die Anlagen rl affen hat, besonders zur Verpflegung 
von Trägerkolonnen, bewährt. Welche Anforderungen 
in bezug auf Verpflegung von Trägern an die Station 
gestellt werden, geht daraus hervor, daß im: 
Juli 1908 von Bare nach Dschang 522, im August 
1908 von Bare nach Icchang 740, im September 1908 
von Bare nach aechent 1124, im Dttobert 1908 von 
Bare nach- Dschang 218 Träger marschierte 
Die Beste ung der Stationsfarmen wird zum 
broßen Teil durch bie, auf hoten wartenden Träger- 
lonnen besorgt. e Vieh u beschränkt lh 
im Bereiche 56Kr Postenbeziels Waf leinvieh, das gut 
edeiht. Im Gebiet des Postens Bare sind bis jetzt 
zwei landwirtschaftliche Unternehmungon von Europä- 
ern im Betriebe. Der Pflanzer Rhätke betreibt in 
Essosung eine Farm; ich habe diese nicht besichtigen 
können; doch stammt von dort der von deutschen 
Tabaksinteressenten gut bewertete Tabak her. Eine 
weitere Pflanzungsanlage in der Nähe der Dibombe- 
brücke bei EW— die von Rhätkes Angestell- 
tem, Weber, bewirtschaftet wird, Sait ich besichtigt. 
Sie bestand aus einem etwa 6 ha großen Freischlage, 
auf dem zwischen hohem Elesfantengras etwa 4 m 
breite Streifen gereinigt und mit Süßkartoffeln be- 
stellt . 
Das zweite landwirtschaftliche Unternehmen des 
e irks gehört den Gebrüdern Hamann, die am 
uße des anenguba in der Nähe des auf der Karte 
O4 Krater A. bezeichneten vulkanischen Kegels eine 
Viehsarm verbunden mit Feldwirtschaft begonnen 
haben. 
  
Die Genannten haben im Dezember 1908 4 Pferde 
und 46 Stück Großvieh, die in Banjo gekauft wurden, 
angetrieben. Das Vieh, von dem zur Zeit einige 
Stücke Eingegangen waren, machte einen guten Ein- 
t Zeit meiner Anwesenheit stand ein Kar- 
aien von etwa 1 ha Größe in Blüte; ebenso en 
Mais mit Erfolg angebamt Fein. Dem einen der 
Brüder Lam ann —J wir am nächsten Tage 
in der Nähe von Sa schu mit einer Herde von 
91 Stück Großvieh, die nach seinen Angaben zum 
3n Talle als Schlachtovieh nach Duala verluft 
wer# 
eoletiche Lage dieser Farm ist überaus 
reized Der Boden ist meist Kiespründt und vulka- 
nischen Ursprungs Die Gegend ist jedoch nicht mala- 
lastei und * bedarf bedeutender Mittel, um die 
die chilfartigen Savannengras, 
—— zum. zbem, * besteht, zu verbessern. 
b. Postenbezirk Mbo. 
Die Mbo-Ebene cheint wenig bevölkert zu sein, 
wenigstens sind vom Wege ½. mur wenige Dörfer 
und sehr selten Farmen wseh In Esäku sahen 
wir einige gut stehende alnkoeld e- und jenseits 
der Nkambrücke fielen mir bei einem Dorfe die hohen 
(bis 1 m) Hügel auf, auf denen die Makabo-Pflanzen 
ausgesetzt waren; es hängt dies wahrscheinlich mit 
hiec * 2 Überschwemmungen zusammen. Die 
Gegend zu beiden Seiten des Nkam ist sumpfi, der 
Be ist daher stregenwe dammartig gebaut. 
zur Zeit Eiprilh naicta besonders viel 
e e# hatie eine schmutziggrüne, trübe Fär- 
r scheint sehr viel Sinlstone fah- 
Lns Seute, 75 r nicht einmal eine Reis 
möglich sein? r Weg von der Ebene an 8 n- 
gen des Sn errt hinauf nach Mbo ist chän 
interes ant, als man hier sehen kann, daß, wenn die 
an den Mann geht, der Neger auch einen sehr 
ligian enn Feldban betreiben ann. Die außer- 
ordentlich steilen e sind oft bis auf die Grate 
hinauf bepflanzt; gelber, besonders die Planten, 
sahen zur Zeit ie vorteilhaft aus. 
Der Posten Mbo selbst m einer näheren Um- 
gebung kommt in lenawiescrfi r Pesiesung m nicht 
in Betracht; abgesehen davon, daß hier sehr kühle 
Nächte herrschen und rauhe Glürmee nicht selten sind, 
fehlt es in den steilen Gebirgswänden auch an dem 
nötigen Wirtschaftsgelände. 
e. eisetiche Dschangbezirk. 
Hat auf dem Wege von Mbo nach Fossong- 
Vendschen“ den bekirgskalhem überschritten, so tritt 
man unvermittelt in das eigentliche Grasland hin- 
ein. Die Landschaft bietet nicht nur dem Neulin 
einen unerwartet herrlichen Anblick! Das ganze Lan 
präsentiert sich als ein stark hügeliges Gebiet mit wel- 
ligen Kuppen; schroffe Grate, wie in dem passierten 
Gebirge fehlen; quer durch das Hügelland ziehen sich 
stark eingeschnittene Täler mit steilen, aber abge 
rundeten Seitenwänden. Das Land ist stark befarmt; 
überall an den Hängen der Berge sieht man (ogl. 
Abbild. 2 u. 3) die geraden Reihen der Makabo= und 
Süßkartoffelfelder. Die hinzelnen Et sind gewöhnlich 
rechteckig und gegen die Nachbarn abgegrenzt. 
scheint mit den Sdn ror- oft gewechselt zu werden, 
denn wo am Wege das G 
ist, kann man uüberall n 
  
— 
  
  
  
  
ände mit bewachsen 
die früher“ bepflanzten 
Erdhaufen erkennen. Die einzelnen Dorsschaften sind 
dicht zusammen gebaut, jedes Gehöft von kleinen 
Gärten, die mit lebenden Hecken eingezäunt sind, um- 
eben. 2# diesen Gärtchen stehen zumeist einige 
äume, Kola oder ein wilder Ficus.
	        
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