Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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liieden werden. Die Kanäle und sonstigen An- 
dchen stehen im Eigentum der juristischen Person, 
6e. in ihnen fließende Wasser muß aber ab- 
* en werden, vorausgesetzt, daß der Anlieger 
en Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft 
ucchtommt. Nur falls er mit diesen rückständig 
6 t, darf das Wasser gesperrt werden. Die 
benleistung, welche für Änlieferung des Wassers 
berechnen ist, wird in mauchen Staaten be- 
rdlich festgesetzt. 
ni as Recht, neu erschlossenes Wasser zu be- 
vüben, kann so lange versagt werden, bis der 
dam Staat eingesetzte Beamte sich überzeugt hat, 
nicht andere Interessen geschädigt werden. 
in uuß also zunächst feststellen, wieviel Wasser 
l em betreffenden Gebiet überhaupt zur Ver- 
gung steht. 
S# n Idaho ist der betreffende Beamte in 
Sakitigkeiten über Wassernutzung der alleinige 
achverständige des Gerichtshofes. In anderen 
geihaten, hat der Sachverständige auch noch gleich- 
F 4 ig die Entscheidungen zu fällen, doch werden 
lie llen, in denen beide Funktionen in einer Hand 
hen, nicht mehr eingerichtet. 
be Hinsichtlich der Kosten und Erträge des 
wässerten Landes mögen zunächst einige 
du te erwähnt werden, die von technischem 
#antresse sind. Die Überstauungshöhe, welche 
nötig#te das in ständiger Bewirtschaftung steht, be- 
in igt, ist in Phoenix und Yuma 5 bis 6 Fuß 
12 ahr; das entspricht einer Wassersäule von 
bis 183 em. Die Verdunstungshöhe in 
5 ervoiren beträgt in Arizona im allgemeinen 
deß (152 em). Das Klima in Arizona ist in 
nag, in Rede stehenden Gebieten heißer und 
inckener als im Namaland, Yuma hat 23,5 Grad 
* Jahresmittel und 3 Zoll Niederschläge, 
#.# etwa 22 Grad und 7 Zoll Niederschläge 
be mm). Die gleichen Werte für Überstauungs- 
im aAnd Verdunstungsmenge werden also auch 
Soh amaland ausreichen, während frühere 
bungen höhere Werte angenommen hatten. 
der Bei einer derartig generellen Betrachtung wie 
heite orliegenden können natürlich keine Einzel- 
#eten der Kostenanschläge von Stauanlagen ge- 
werden; Erwähnung mag aber finden, daß 
en hohen Löhnen in den United States und 
bei dem gänzlichen Fehlen billiger farbiger 
Arbeitskräste — der Neger und Indianerhalbblut 
erhält den gleichen Lohn wie der ungelernte 
weiße Arbeiter, im Minimum 2 bis 3 3 pro Tag 
— sich die Gesamtherstellungskosten einer großen 
Stauanlage jedenfalls nicht billiger stellen werden, 
als in Deutsch-Südwestafrika nach Fertigstellung 
der Nord-Südbahn. Die Reclamation Service 
hat zur Zeit 25 Projekte, welche 3 198 000 acres 
bewässern sollen. Darunter befinden sich das 
Klamath-Projekt (Oregon) mit 180 000, das 
Truckee Carson-Projekt (Nevada) mit 200 000, 
das Salt River-Projekt (Arizona) mit 350 000, 
das Yuma-Projekt (Arizona) mit 90 000 und 
das Elephant Butte-Projekt (New Mexiko) mit 
180 000 acres. Es handele sich also bei diesen Pro- 
jekten immer um sehr große Anlagen. Die Gesamt- 
kosten, die bis jetzt von der Reclamation Service 
aufgewandt sind, betragen rund 50 Millionen 3 
(210 Millionen J4). Etwa die gleiche Summe 
ist zur Fertigstellung der oben genannten Pro- 
jekte nötig. 
Die Gesamtkosten für einen aere bewässerten 
Landes betragen 31,2 8 (327,60 JIK pro ha). 
Der Wert des bewässerten Landes schwankt in 
Yuma zwischen 75 und 200 35, Phoenix zwischen 
80 und 150 3 (in Einzelfällen bis 750 8). Der 
Durchschnittspreis beträgt an beiden Orten 120 8 
(= 1260 % pro ha). Die Regierung rechnet 
damit, daß auf einen gere bewässerlen Landes 
ein Bewohner kommen wird; dabei sind die 
Nebengewerbe wie Kaufleute usw. mit ein- 
geschlossen. 
Wie schon bemerkt, wird das Land nur an 
solche Leute abgegeben, die tatsächlich darauf 
wohnen, in den südlichen Gebieten im allgemeinen 
in Parzellen von 20 acres (8 ha). Der Käufer 
hat den Kaufpreis, der je nach den aufgewandten 
Kosten für die Bewässerungsanlagen berechnet 
wird, in zehn jährlichen Raten zu zahlen, er 
kann aber dann frei über das Land versügen. 
Außerdem ist jährlich eine Summe für die Be- 
wässerung des Landes zu zahlen, die in Phoenix 
3,5 3 pro scre = 36,75 pro ha beträgt. 
Dafür wird das Wasser bis an das Grundstück 
gebracht. Die Verteilung auf dem Giundstücke 
ist natürlich Sache des Farmers. 
  
h 
hnahmen zur SBebung des Baumwollanbaues 
in Rußland. 
#ade Baumwollkultur in Rußland, in dem 
been hebiete Turkestan und dem an zweiter Stelle 
B den Transkaukasien, hat sich in den letzten 
en gut entwickelt. Das mit Baumwolle be- 
  
baute Land hat zugenommen und die Qualität 
des Produktes hat sich verbessert. 
Wenn auch die russische Baumwolle, wie be- 
hauptet wird, schon in Petersburg und Narwa 
anfängt, die amerikanische zu verdrängen, so ist 
doch Rußland noch weit entfernt davon, seinen 
ganzen Bedarf selbst produzieren zu können.
	        
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