Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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an einem hellen und klaren Tage ankam, 
der in einer beträchtlichen Entfernung zu 
sehen gestattete; daß Mr. Ryden, der ihn 
begleitete, ihm von einem Sandhügel aus 
in südöstlicher Richtung einen breiten, ebenen 
und sich einige Meilen ausdehnenden Raum, 
wo es Wasser gab, zeigte, und daß, als er 
den Ausdruck „Plateau“ gebrauchte, es seine 
Absicht war, diesen Raum innerhalb des 
annektierten Gebietes einzuschließen; daß 
Dixon an ihn einige Bemerkungen betreffend 
Zwartbank richtete, daß er aber diesen Be- 
merkungen keine große Bedeutung beimaß, 
weil sie unbestimmt und widersprechend 
waren; daß er sich keiner Erwähnung des 
Ortes Ururas erinnert, und daß sich ein 
solcher Name nicht auf der Küstenkarte 
zeigt; daß er sich bei der Festsetzung der 
Grenzen gänzlich bezüglich der Entfernungen 
durch die Karte der Admiralität leiten ließ 
und sich nautischer Meilen bediente; und 
daß alle Ansiedler mit der Abgrenzung voll- 
kommen zufrieden zu sein schienen und so 
auch ein Jahr nachher, während eines neuen 
Besuches in Walfischbai, ihm dies ausdrück- 
lich zu erkennen gaben; 
. daß an demselben Tage, wo die vorher- 
gehende Erklärung abgegeben wird, auch 
Mr. Sandys, der der Zahlmeister des 
Schiffes Ihrer Majestät „Industrie“ war und 
den Kommandanten Dyer auf seinem Besuch 
in Rooibank begleitete, eine Erklärung ab- 
gibt, indem er alle von diesem letzteren be- 
zeugten Einzelheiten bestätigte; 
. daß die in dem Tatbestande (Resultando) 
XXVI angeführten Bemerkungen Deutsch- 
lands, denen gemäß es wunderbar und 
merkwürdig ist, daß der Kommandant Dyer 
in seiner zweiten Schrift oder Mitteilung 
vom 14. September 1889 (1887, vgl. den 
englischen Text, A. R.) Ururas nicht er- 
wähnte, wenn er meinte, daß die in das 
annektierte Gebiet eingeschlossene, Weide- 
plätze enthaltene Ebene dort endete, und 
daß er sagte, das Platcau sei „oberhalb 
Rooibank“ gelegen, Bemerkungen sind, die 
durch den Hinweis darauf beantwortet werden, 
daß Ururas auf der von Dyer für die 
Annexion gebrauchten Karte nicht vorhanden 
war, und daß sich das Bett des Kubtsip- 
flusses von Walfischbhai aus nach dem 
Innern zu beständig und allmählich erhebt; 
. daß die im letzten Absatz des Tatbestandes 
(Resultando) XXVI erwähnte Hypothese 
oder Argumentierung, daß der Kapitän Dyer 
die Redeweise „mit Einschluß des Plateaus“ 
anwandte, um das Hinausrücken der Grenze 
  
10. 
zu rechtfertigen, wodurch er den Fehler be- 
ging, die von ihm empfangenen Verhaltungs- 
befehle zu überschreiten, nicht nur dem, was 
jener Herr ausgesagt hat, widerstreitet und 
die angeführte Redeweise nicht genügend 
erklärt, sondern auch den weiten Umfang 
der dem freien Ermessen überlassenen Befug- 
nisse verkennt, welche der mit der Annexion 
Beauftragte erhalten hatte und in Anbetracht 
der Abwesenheit des Mr. Palgrave not- 
wendigerweise nach seinem eigenen Urteile 
ausüben mußte; 
daß das Zeugnis des Missionars Boehm, 
das im deutschen Memorandum heran- 
gezogen worden ist, um zu beweisen, daß 
das Bett des Kuisipflusses im Osten von der 
Missionsstation mit Ausnahme des Baum- 
wuchses unfruchtbar ist und nicht das Gras, 
die Weideplätze und das Wasser, worauf 
der Kapitän Dyer bezug nahm, enthält, die 
Wichtigkeit, die der „Ana“ genannte Baum 
für die Ernährung des Viehs hat, verkennt, 
und daß außerdem Aussagen des Mr. 
Simpson, des Feldmessers Wrey, des Kapi- 
täns Dyer, des Mr. Dixon, des Jan Sarop, 
des Dr. Sinclair und des Mr. George Gale, 
die zu gelegener Zeit in den vorhergehenden 
Tatbeständen (Resultandos)angeführt worden 
sind, diesem Zeugnisse widersprechen; 
. daß die Einladung, die man an die Ein- 
geborenen ergehen ließ, damit sie bei der 
Feierlichkeit der Annexion zugegen sein 
möchten, ein Beweis dafür ist, daß man 
ihre Interessen und deshalb die Ausdehnung 
des von ihnen für ihre Viehherden benutzten 
Weidelandes in Erwägung zog, welche bis 
Ururas reichende Strecke nach allem nicht 
einmal für die Bedürfnisse der in Walfisch- 
bai wohnenden weißen Bevölkerung über- 
mäßig ist; daß die Topnaars, obwohl zum 
Teil Nomaden, immer, wie aus schon an- 
geführten Zeugnissen hervorgeht, in der 
Nähe der gerade dort aus diesem Grunde 
eingerichteten Missionsstation eine Einge- 
borenengemeinde gebildet haben; und daß 
nicht der geringste Beweis vorhanden ist, 
der, wie seitens Deutschlands zu verstehen 
gegeben wird, es glaubhaft macht, daß 
alkoholische Anreizungen die Zufriedenheit 
zur Folge hatten, welche, wie der Kapitän 
Dyer behauptet und andere im britischen 
Memorandum herangezogene Zeugnisse es 
bestätigen, unter den Eingeborenen des 
Landes durch die Annexion hervorgerufen 
wurde; 
daß gegenüber den Behauptungen Deutsch- 
lands, die Ausdehnung des Rooibank ge-
	        
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