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Uachwelsung der Roh-Sinnahmen bel den Jollstellen des Schutzgebiets Deutsch-Südwestatriha
im Oonat September des Rechnungssahres 1911.
Gegenübergestellt dem gleichen Monat des Vorjahres.
(Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, Nr. 1, S. 13.)
Gegen Vorjahr Cumme aller
Abgaben Zollstellen 1911 1910 « 1. April bis
Abg mehr weniger4Sept. 1911
% Pf.) 4 Ff.] A. Pf.) f] ifo.
Hauptzollamt Swakopmund.8 101 94966 — — —16207
Zölle-“) und - Lüderitzbucht 70 8933 60 105 466 4 —4572 85
Neben- "O Windhuk. 15 819 — 16537 990 688
einnahmen - Keetmanshoop. 9835 20018 138 20— — 8298.— 6
Ubrige ZJollstellen . 1 697 80 54 +O —
. auptzollamt Windhuk. 3 373 8000973 600 "40% ——“m:
Biersteuer lÜbrige Zollstellen 342 so sg805 25 474 15
Ma#ebHauptzollamt Swakopmund- —. ——105120 — —1051 20)
Bramntwein- Windhük. 1 133 74 oo —%6 col 18467 —
HBHaorige Zonstellen H
Hafen= Hauptzollamt Swakopmund 741 60172 ö91 — 133681 85 477 851 58
abgaben - Lüderitzbucht 10786 806296S50 25
Zusammen 219 161 54418 783 8o 1554 —01 176. 35 1 819 457 35
— —1996622, 35
*) Die Ausfuhrzölle auf Diamanten sind unberücksichtigt geblieben.
Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen.
Der votanische Versuchsgarten in Rabaul 1911.
Verwaltung. Die Verwaltung des botanischen
Versuchsgartens lag in den Händen des Obergärtners.
Schwarzes Arbeiterpersonal. Durchschnittlich
wurden 55 Mann beschäftigt. Der Einstellung geeig-
neter Gartenarbeiter stehen große Schwierigkeiten im
Wege. Ununterbrochen lösen junge, unausgebildete
Arbeiter eingearbeitete Mannschaften ab.
Als Arbeiteraufseher sind zwei Malayen eingestellt
worden. In dem Pflanzgarten ist mit der Heranzucht
und Pflege junger Pflanzen ein Chinese betraut
worden. Die verschiedenartige und schwierige Behand-
lung der Kulturgewächse erfordert eine ständige Kon-
trolle des europäischen Beamten. Dieser hat vor allem
sein Augenmerk darauf zu richten, daß keine Verwech-
selungen in dem Pflanzenmaterial vorkommen, daß
vielmehr die einzelnen Sorten rein erhalten bleiben.
Der Gesundheitszustand der Arbeiter war
verhältnismäßig gut. Schwere Erkrankungen traten
selten auf.
Witterungsverhältnisse. In den Monaten
April bis Anfang Juli war die Trockenzeit ausnehmend
scharf ausgeprägt, so daß unter den jungen Kulturen
bedeutende Verluste zu verzeichnen waren. Der Nord-
westmonsun trat im Gegensatz zu den vorhergebenden
Jahren mit großer Heftigkeit auf und richtete auf
einigen Feldern großen Schaden an.
Bauten. Im vergangenen Jahr sind folgende
Bauten ausgeführt worden:
1. das Wohnhaus für den Leiter des Gartens.
Es ist auf einem geräumigen Hügel, auf dem früher
die Arbeiterhäuser standen, errichtet worden.
sind weiter nach Westen verlegt.
2. Ausbau der zweiten Quelle. Die Anpflan-
zungen des botanischen Gartens haben unter der an-
haltenden mehrmonatigen Dürre sehr gelitten. Da
überall großer Wassermangel herrschte, die sogenannte
Lloydquelle außerdem gänzlich versagte, mußte aus
einem Brunnen in der Nähe des Eingeborenen-Kranken-
hauses Wasser nach dem Garten gebracht werden, um
wenigstens die Saatbeete notdürftig mit Wasser ver-
sehen zu können. Der große Wassermangel hat ge-
zeigt, wie unbedingt erforderlich eine ausgiebige Wasser-
versorgung für den Garten ist.
In einem westlich von der Lloydquelle gelegenen
Tale tritt am Fuße einer Erdwand Oberflächenwasser
zutage. Da diese Wasserstelle von den Anlagen zu
weit abgelegen ist, und das Wasser außerdem nicht
gefaßt war, konnte es während der anhaltenden Trocken-
heit noch nicht nutzbar verwendet werden.
Die Quelle ist nunmehr gefaßt und gleichzeitig ist
ein kleines Sammelbassin gebaut worden. Hierbei
wurden größere Erdarbeiten erforderlich, um zu der
wasserführenden Schicht zu gelangen.
Die Leitung von der zweiten MWasserstelle dient
zunächst zur Speisung des MWasserbassins im Pflanz-
garten: gleichzeitig wird von dieser Hauptleitung aus
auch das Haus des Direktors mit MWasser versehen.
Außerdem wurde im Anschluß an die Wasserleitung
eine geeignete Badestelle für die Arbeiter angelegt.
3. Auf einem Versuchsquartier des Gartens wurde
im Juni 1910 ein Bohrloch auosgehoben zwecks Er-
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Diese