Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

W 1063 20 
Rande, etwa 2 km vom Haupthof entfernt, liegt 
der Mutterstutenstall, nahe einem offenen Wasser 
von etwa 5 qm Oberfläche. Dieses Wasser wird 
anscheinend von einer Quelle gespeist, da trotz 
starker Entnahme der Wasserspiegel noch nicht 
gesunken ist. Der Mutterstutenstall wird, 52 m 
lang und 11 m breit, als offener Laufstall ge- 
baut. Er kann 50 bis 60 Stuten aufnehmen. 
Für Fohlen werden im Stall außerdem Ab- 
buchtungen angebracht. Die Mutterstutenkoppel 
wird vorerst in drei Schläge eingeteilt, zur Um- 
zäunung werden Holzpfähle und Draht verwendet. 
Dicht beim Mutterstutenstall liegen noch zwei 
weitere offene Wasser. An einem dieser Gewässer 
ist ein Laufstall für Maultiermütter geplant; an 
dem anderen soll der Rinderstall gebaut werden. 
Diese Stallungen werden von Koppeln verschie- 
dener Größe umgeben werden. 
2 km vom Mutterstutenstall entsernt — hart 
an der Straße Golombe—Bafeluru — kommen, 
gleichfalls an einem offenen Wasser, die Stallungen 
für die jungen Tiere zu liegen. Vorläufig waren 
hier nur zwei Ställe geplant. Der zutage lie- 
gende Wasserarm ist etwa 900 m lang. An ihm 
können daher noch weitere Ställe angelegt werden. 
Die in der Nähe gelegenen Ortschaften Tara- 
Padjora und Lugi-Baila, kleine Weiler von 
je 5 bis 10 Gehöften, können später bei Ver- 
größerung des Gestüts gegen angemessene Ent- 
schädigung zu den Gestütsanlagen zugezogen 
werden. Das Gelände östlich Tara weist etwa 
600 m breite, langgezogene und vielfach steinige 
Ebenen auf, die voneinander durch scharf ab- 
gesetzte, felsige, etwa 20 bis 30 m relativ hohe 
  
Brücken getrennt sind. Während die westlich der 
Jahrgangsgestüte liegenden ebenen Koppeln, die 
ohne besonderen Kostenaufwand durch Verlegung 
der Hauptstraße bedeutend vergrößert werden 
können, für die Absetzer und Jährlinge vorgesehen 
sind, sollen in dem weiter östlich gelegenen bergigen 
Gelände die älteren Jahrgänge aufgezogen werden. 
Die Aufzucht in diesem Gelände stellt schon eine 
erste Leistungsprüfung dar. Auch an den im 
letzterwähnten Gelände gelegenen Ortschaften be- 
finden sich überall große offene Wasserstellen. 
Ostlich Baila hart am jenseitigen Ufer des Mao 
Bulo liegt in größeren Mengen Muschelkalk zu- 
tage. Der am Mao Bulo sich hinziehende Teil 
des Gestütsgeländes ist für Koppeln zur Auf- 
nahme der einzelnen Hengstjahrgänge vorgesehen. 
Etwa 12 km östlich Golombe bei Bipare 
liegen in der Mao Kebbi-Niederung die in der 
Regenzeit überschwemmten Sommerweiden der 
Fulbe und Bororo. Dort weiden jährlich in der 
Trockenzeit nach Schätzung 60 000 Rinder. Die 
Niederung besitzt zwei Grasarten (-burgur und 
"tagele), welche die Eingeborenen als Futter für 
Pferde und Rinder ungemein schätzen. Von der 
Gestütsleitung wird der Versuch gemacht, in der 
Niederung Sommerweiden einzurichten. Die Pferde 
hätten auf diese Weise zur Regen= wie zur Trocken- 
zeit Weidegang, womit ein Idealzustand erreicht 
sein würde. 
Mit der Einrichtung und Leitung des Gestüts 
ist der Hauptmann in der Kaiserlichen Schutz- 
truppe Freiherr von Crailsheim-Rügland 
betraut worden. 
Deutsch-Südwestafrika. 
ũbersicht Üüber die Bewegung des bandels des Schutzgeblets Deutsch-Südwestafrika im II. Viertel 
des Kalendersahres 1913 im Vergleich mit dem HSandel im gleichen Seitraum des Vorfahres. 
  
  
  
  
  
  
  
  
(Vgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1913, Nr. 20, S. vorn) 
— * Im gm 
Benennung der Warengruppen II. digrtel II. 7n Zunahme Abnahme 
Wert . M L#. .M Wert Wert M 
A. Einfuhr. 
I. Ergeugnijse des Landbaues und der Forstwirtschaft 
sowie der zugehörigen Nebengewerbe: 
a) Körner= und Hülsenfrüchte . 1 183 768 1 303 586 — 119 818 
b) Knollengewächse, Gemitie und Früch 315 096 210 921 74 175 — 
e) Koloniale Verzehrungsgegenstände, Eruntel 858 316 782 611 75 705 — 
d) Getränke (außer Mineralwasser 449258 589 707 — 140 49 
e) Sämereien, lebende Pflanzen und Futtermittel 89 697 63 681 20 016 — 
10 Erzeugnisse der Forstwirtschaft . 599 958 130 930) 469 028 — 
Zufammen 1. 3 496 093 3 111 466 884 657 —
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.