Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

W 377 20 
Die Einnahmen und Ausgaben des Generalbudgets 
beliefen sich: 
Einnahmen Ausgaben berschuß 
Jahr Fr. Fr. Fr. 
1905 16 421 15 175 228 246 602 
1906 7 426 646 17257 169.222 
1907. 19 108 300 17 198 064 1910286 
1908. 7 078 801 170150 
1900. 24948 17250 075 3274 868 
1910. 206 200 000 21 700 4 500 000 
1911 27 000.000°) 22 500 000“) 4 500 000“) 
Die Einnahmen aus den Zöllen stigen bon 
9808 493 Fr. im Jahre 1900 auf 28 996 600 
Jahre 1911. Danach beträgt die durchschnittliche haur 
liche Steigerung 1280 000 Fr., nach dem Durchschnitt 
der letzten sechs Jahre sogar 1 700000 Fr. 
Die Reineinnahmen aus den staatlich betriebenen 
Bahnen Kayes-Niger, Kayes-Ambibéd 
nakry-Niger, Elfenbeinküste, Thioslanyes 
liegen von 1632 707 Fr. im Jahre 1909 auf 
441 000 Fr. im Jahre 1911. 
Die Einnahmen und Ausgaben der lokalen Budgets 
stiegen von 26 317 582 bzw. 24 899 484 Fr. im Jahre 
1905 auf 39 425 000 bzw. 37 958 000 Fr. im Jahre 
1911 und weisen einen mittleren Jahresüberschuß von 
1688 676 Fr. auf. Allein die Simahmee aus der 
bKossteuer stieg von 12 Fr. im Jahre 1904 
auf 23996 600 Fr. im Jahre 1911 üeder im Jahres- 
mittel um 1600 000 Fr. 
Die Gesamteinnahme des Generalbudgets und 
der Lokalbudgets usammengenommen belief sich in 
den letzten Jahren (1911) auf 59 781 818 Fr. und wird 
für 1912 auf 62 188 881 Fr. veranschlagt. 
Daneben bestehen als Rückhalt noch Reservefonds, 
die für 1911 zusammen bereits auf 22 880 101 Fr. an- 
gewachsen waren, gegenüber einem gesetzlichen Maximal= 
anschlag von 19 000 000 Fr. 
Offentliche Arbeiten. 
Die ausgeben zfn für öffentliche Arbeiten werden je 
nachdem aus den Suhget der Städte, der einzelnen 
Kolanien, des General udgets oder aus den Anleihen 
bestritten. 
Den Budgets der einzelnen Kolonien fallen haupt- 
sächlich die Errichtung der in ihrem Bereich erforder- 
lichen Gebäude und dergleichen, d sten der ver- 
schiedenen Verwaltungszweige wie dew. KreSee Schulen- 
Post und Telegraphie, Landwirtschaft, Märkte. Ge- 
süngusse zur Last; ferner insbesondere die Anlage der 
trockenen Gebieten von Mauretanien, Haut- 
Sm Dahomey und vor allem Senegal so 
Kichtigen Brunnen, der Bau von Zubringerstraßen zu 
E#n Eisenb ahnen Sicherung der Schiffahrt auf den 
Basserst serstraßen, Unterhaltung von Werften und Häfen, 
teils mit, teils ohne Beihilfe 7 Generalgouvernements. 
So hat Dahomey mit uschuh, des General= 
ghoubernements die Straßenbahn von Porto-Novo 
nach Sakete von 1 m Spurweite gebaut. 
0 Die Einzelkolonien unterhalten so aus ihren Mitteln 
1 80 Postdienststellen, von denen 
15 Geldsendungen annehmen und ausliefern; ferner 
Lelegraphenlinien von insgesamt 22 000 km Länge, 
die an ein französisches Kabel za Dakar nach Hrest 
au der einen und Eraren auf der anderen Seit 
augeschlossen find. Ein anderes femzesisches —5 
erbindet die Elfenbeinküste mit Dahomey 
) Fũr 1911 schãtzungsweise. 
  
  
  
  
Generalbudget. 
Das Generalbudget leisttt vor allem den Schulden- 
dienst (Zinsen und Tilgung) der vom Generalgouverne= 
ment aufgenommenen Anleihen. Es trägt die Auslagen 
für die von ihm bezahlten Dienstzweige, wie das 
Generalgouvernement, die Rechtspflege und die Zoll- 
verwaltung und die von diesen benötigten Baulich- 
eiten. Es zahlt oder erstattet den Einzelbudgets 
Zuschüsse für Ausgaben von gemeinsamem Nutzen oder 
besonderer Dringlichkeit, wie z. B. Arbeiten zu Zwecken 
der Lesundheitspflege. Es bestreitet die Ausgaben für 
die Erforschung von Aufschließungsmöglichkeiten, wie 
1. B. für die Erhebung betreffend die Nutzbarmachung 
es Neer zu Bewässerungszwecken. . 
Endlich wird zur Zeit aus den Mitteln des 
Generalbudgets die Ealage ein eines ausgedehnten draht- 
losen Telegraphennetzes 
Außer einer kleinen eiten. von 300 km Reich- 
weite in Dakar hat man bereits Stationen von 1000 
Reichweite (je nach der Wetterlage) in 
Port-- Pe und Rufisque erbaut. Gleich chgestellte 
Stationen sind in Conakry, Monrovia (Liberia) 
und Tabor im Bau. Ferner soll noch in diesem 
Jahre mit dem Bau einer Station von sehr großer 
Reichweite in Timbuktu begonnen werden. Diese 
soll Kquatorialafrika mit Algerien und den Küsten- 
plätzen von Tunis und Westafrika verbinden. 
  
  
Aus den Anleihen bestrittene Arbeiten. 
Aus den Anleihen werden die großen Arbeiten 
bestritten, denen Französisch-Westafrika vor allem sein 
Sckeihem verdant kt. Die Ehre, diese Arbeiten geplant 
id ihre griffnahme in die Wege geleitet zu 
icben ’#: #m (Generalgouverneur Ronme. 
ind v 
Sonierungsarbeiken. durch Entsumpfung und 
Kanalisation in St. Louis, Dekar und de#ustssgee An 
lage einer Trinkwasserleitung (für 2 000 Fr.) i 
D#or Krankenpflege für die — durch * 
richtung von Hospitälern, Apotheken und dergl. 
##ern 
Erri hung einer Telegraphenkine zwischen Tim- 
buktu-Niamey-Zinder von 1720 km Länge und 
Erweiterung des Telegraphennetzes in #ra Ver- 
besserung der Fuubschhrapttemmehen) so des Sene al 
auseineLangevonsöoktu(eineaufetio 
veranschlagte Festlegung der — 0 ge: 
plant): Einrichtung der Häfen in Dakar, St. Louis, 
Aufisaue und Bort-Etienne durch Errichtun 
Molen, Kaimauern, Leuchtfeuern, Schuppen, 
und Verften und dergl. 
Endlich 
Der ndige Ausbau der Eisenbahnen, und zwar: 
Bahn von ui nach Kayes, die wei Teil- 
strecken von Thids nach Kafrin m) und 
Kayes—Ambidéödi (44 km) bereits v1 S. ist 
und von der weitere 200 km im Jahre 1912 fertig- 
gestellt werden sollen: von Conakry zum Niger, 
die in Gesamtlänge von 588 km am 1. Januar 1911 
dem Betrieb übergeben wurde: Hilenbeh der Elfen- 
beinküste, die auf 182 km in Betrieb gerernen is. 
ae bi Fdhienen bis 279 km vorgestreckt si 
ahomeyba 
Bau und Lerrieb der letzteren Bahn wurden 1900 
einer Privatgesellschaft übertragen, doch haben die 
Kolonien Dahomey, das Generalbudget und der An- 
leihefonds zu den Kosten bheigetragen. Sie war 1911 
von Cotonon mit einer Abzweigung in 
Segöo“ d in einer Besaummtlenon von 294 km in 
men
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.