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Kohlenlager in Belgisch-Kongo.
Nach Zeitungsmeldungen vom November 1912
batte die nach dem Kon ngo zu Schürfzwecken entsandte
Ewedition der „Sociéte géologique et minière des
Ingénieurs et Industriels belges", genannt „Céomine“,
an der Mündung des Lukugaflusses sehr bedeutende
RNohlenlager gesunden, die von ausgezeichneter Güte
sein sollten.
Wie jetzt verlautet, haben die Untersuchungen der
im Katanga gefundenen Kohle ergeben, daß es sich um
Steinkohle handelt, die zwar zum Heizen von Loko-
motiven und industriellen Anlagen brauchbar, zum
Verkoken jedoch nicht geeignet sei. Die gefundenen
Flötze sollen eine sehr große Ausdehnung haben.
ür die neue Lukugabahn wird die Entdeckung
der Kohle von großem Werte sein. Die Bahn wird
mitten durch die Kohlenlager, die fast bis an die Erd-
oberfläche reichen, führen. Dem Vernehmen nach will
nian nach Rückkehr der gesamten Expedition aus dem
Nongo zur Gründung von Wochtergesellschaften der
„Géominc“ schreiten, um sobald als möglich mit dem
Abbau der Lager beginnen zu können.
Uganda.
Befreiung eingeführter Rohbaumwolle von
ge= und Werftgebühren.
Der genkunnen bat durch eine auf Grund der
„Uganda Road and Wharfarze es Ordinance, 1902"“
und der „Uganda Road and Wharfage Dues (Amendment)
Granene 1912“8) erlassene Bekanntmachung Nr. 61
vom 10. Februar 1913 bestimmt, daß alle Rohbaum
wolle mit Wirkung vom 1. Januar 1913 ab bei der
Einfuhr nach Uganda von Wege= und Werftgebühren
befreit sein soll.
(The Official Gazette of me Ugundu Protectorntc.)
Einfuhr destillierter und alkoholischer
Getränke.
Laut Verordnung des Gouverneurs vom 1. No-
vember 1912 (Nr. 22/1912) können vom 1. Januar 1913
ab destillierte und alkoholische Getränke zum Zwecke
des Verkaufs ohne Gewerbeschein eingeführt werden.
Abschnitt 3, 4 und 5 der „Uganda Liquor Ordinance,
1903“ sind aufgehoben worden.
Laut Bekanntmachung Nr. 509 vom 1. November
1912 ist die für die Einfuhr von destillierten oder
alkoholischen Getränken zum Zwecke des Verkaufs zu
entrichtende Gewerbescheingebühr von 100 Rupien auf-
gehoben worden.
(The Official Gazette of the Uganda Protectorate.)
Vermischtes.
Volhszählung in der Südafrikanischen Unlon.
Von der Gesamtzahl der Einwohner der Süd-
Gsrikanischen Union, die im Zählungsjahre 1911
78894 Personen (Weiße und Farbige zusammen)
betren waren 5 629 197 oder 94,24 v. H. in Afrika,
37 893 oder 3,98 v. H. in Europa, 90 320 oder 1.51
v. H. in Asien, 4610 oder 0,08 v. H. in Amerika und
L4% oder 0,17 v. H. in Australien oder Polynesien
9
Ünter den 1276242 weißen Einwohnern der Union
waren 1 016 106 oder 79,62 v. H. im Unionsgebiete
jelbst geboren. Von den übrigen Weißen stammten
126 488 aus England, 14 571 aus Irland, 37 138 aus
Schottland und 3964 aus Wales, 1670 aus Indien,
936 aus Kanada. 555 aus Australien und 1286 aus
Neu-Seeland. Was die in nicht-englischen Ländern
geborenen weißen Einwohner der Union anlangt, so
Uammte die weitaus größte Anzahl derselben, nämlich
2102, aus Rußland, in Deutschland waren 12 798
tersonen geboren, in Holland 5390. in den Vereinigten
Staaten von Amerika 2254, in Italien 1812, in Nor-
wegen 1603, in Osterreich-Ungarn 1504, in Griechen-
d 1405, in Schweden 1214 und in Frankreich 1213.
wemerkenswert ist, daß bei den Eingewanderten das
männliche Geschlecht bei weitem überwiegt, so waren
ei den aus England kommenden Personen 33 567
nännlich und 24 921 weiblich: für Irland stellten sich
vee eentsprechenden Zahlen 9845 und 4726, für Schott-
24 397 und 12741, für Australien 5228 und 3627,
nen 15 912 und 3116, für Deutschland 7562
1 Was im besonderen die in Deutschland gebo-
dinen rs**-i der Union angeht, so wohnten von
E 5842 in der Kapprovinz, 4991 im Transvaal.
in Natal und 572 im Oranse-Freistaat.
Von der farbigen Bevölkerung der Union, die
im Zählungsjahre 4697152 Personen betrug, stammten
4608 477 aus Afrika, 87 529 aus Asien, 516 aus
40 und 66 aus Europa. Von den aus Afrika
stammenden Farbigen waren wiederum 4372 407 im
Unionsgebiete selbst geboren, 75 721 kamen aus Basuto-
land, 115 481 aus Poctugiesisch- Ostafrila (hauptsächlich
Arbeiter in den Goldminen), 4189 aus Deutsch-Süd=
38 aus andeen deutschen Be-
Unter den aus Asien stammenden Far-
bigen waren 85 169 in Indien geboren, 1814 in China
und 27 in Japan.
Von den 4697 152 farbigen Einwohnern der Union
gehörten 4019 der Bantu-Rasse an, die fast
durchweg in Afrika geboren waren.
Interessant ist die Tatsache, daß bei den in Süd-
afrika geborenen Weißen das männliche Geschlecht
überwiegt (514 148 männliche gegen 501 968 weibliche)
und bei den in Südafrika geborenen Farbigen, die
nicht der Bantu-Rasse angehören, dasselbe der Fall
ist (293 107 männliche gegen 289 501 weibliche), wäh-
rend bei den zur Bantu-Rasse zählenden Eingebo-
renen Südafrikas das weibliche Geschlecht bedeutend
in der Mehrzahl ist (1954585 weibliche gegen 1835214
männli
Die Torliegende statistische Beröffentlichung gibt
auch Aufschluß über die Anzahl der in der Union
lebenden naturalisierten britischen Untertanen.
Ihre Zahl betrug im Zählungsjahre 5891; davon
stammten aus Rußland 3636, aus Deutschland 941,
aus Holland 283, aus OÖsterreich-Ungarn 122, aus
Schweden 112, aus Norwegen 82, aus Dänemark 80,
aus Italien 5. aus Frankreich 61 und aus den Ver-
*) Vgl. „D. Kol. Bl.- 1913, S. 331.