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Pfleiderer-Waschmaschine, sondern eine von einer
englischen Firma gelieferte Kombination verschie-
dener Walzen, unter denen sich auch ein Werner
& Pfleiderer-Apparat befindet. In dieser ganz
fehlerhaft konstruierten Anlage kann der Kaut-
schuk genau so geschädigt werden wie in den
Waschanstalten, die ohne den Werner & Pfleiderer-
Apparat arbeiten. Die Prüfung der dort ge-
wonnenen Kautschuke kann zu keinem Urteil über
die Brauchbarkeit des Werner & Pfleiderer=
Apparates führen. Die Unterzeichneten prüfen
den Wascher selbst seit etwa einem Jahre und
sind bisher zu einem recht günstigen Urteil über
die Wirkung desselben gelangt.
IV. Schlußbetrachtung.
Bezüglich der bei diesem Punkte gemachten
Erfahrungen stehen wir nach wie vor auf Grund
eigener Erfahrungen auf dem Standpunkte, daß
es wünschenswert sei, die Pflanzer durch ent-
sprechend vorgebildete Beamte weiter direkt auf-
zuklären. Wir halten auch die Ausbildung hier-
für geeigneter Personen für durchaus möglich,
ebenso wie es sich ja auch in Kamerun unseres
Wissens hat durchsetzen lassen, die Kautschukinspek-
tionen mit geeigneten Beamten zu besetzen. Hier-
mit ist in keiner Weise das, was draußen und
besonders von Prof. Zimmermann selbst bisher
geleistet wurde, als geringwertig hingestellt. Es
ist nur darauf hingewiesen, daß zur erfolgreichen
Leistung die Arbeit einer Anzahl von Personen
erforderlich und die einzelner oder gar nur einer
Person, welche zudem noch nebenamtlich die
Arbeit leistet, nicht ausreichen kann.
Dr. E. Marckwald. Dr. Fritz Frank.
Kautschuk-Zentrasstelle für die Kolonien.
Die Wal Zentralstelle für die Ko-
lonien (Inh. D Marckwald und Dr. Fr. Frank)
hat ihren Gebeis där- das dritte Arbeitsjahr
(April 1912 bis April 1913) herausgegeben. Der Be-
richt legt Zeugnis ab von der rührigen Tätigkeit der
t Die Inanspruchnahme der Zentralstelle
at sich weiter gehoben. Außer dem Kautschuk hat sie
in wachsendem Maße auch andere koloniale Produkte
in ihren Arbeitsbereich gezogen.
Die Slinanzlerung von Bewässerungsprosehten.“)
Auf dem zweiten südafrikanischen Frri-
gation-Kongreß in Ondtshoorn (8. bis 12. Ol-
tober 1912) wurde von dem Direktor of Frrigation,
Herrn F. E. Kanthack, ein bemerkenswerter Vortrag
über die „ Finanzierung von Bewässerungs-
projekten“ gehalten. Kanthack wies nach dem Be-
richte des deutschen Landwirtschaftlichen Sach-
verständigen für Britisch-Südafrika im Anfange
Vgl. auch „D. Kol. Bl.“ 1918, S. 110 ff.
seines Vortrages darauf hin, daß heutzutage häufig voll-
ständig unkultivierte Flächen für sehr hohe Preise an-
nekauft werden, weil man glaubt, diese bewässern zu
können. Nur selten verschafften sich die Käufer vor Ab-
schluß des Kaufvertrages ein sicheres Urteil darüber, wie-
viel Geld sie aufzuwenden haben würden, um die vor-
handenen Bewässerungsmöglichkeiten auszunutzen. Er
kenne Fälle, in denen solche zur Bewässerung geeignete
Farmen zum Durchschnittspreise von 10 8 pro Morgen
angekauft worden- seien, bei denen es sich heraus-
gestellt habe, daß die Kosten der Einrichtung einer
Bewässerungsanlage 30 bis 40 & pro Morgen betragen
würden. Der Vortragende warnte vor derartig un-
überlegten Käufen, welche nicht nur die wietschaftliche
Existenz des -einzelnen untergraben, sondern ganz
gemein die Farmpreise auf eine nicht rentable nd
daher wirtschaftlich verhängnisvolle Höhe herauftreiben.
er Vortrag lautete dann weiterhin ungefähr folgender=
Vor Begründung des südafrikanischen Bundes
gingen die Ansichten der Eingel-Regierungen in bezug
auf die bei Entwicklung des Bewässerungswesens zu
befolgenden Grundsätze etwas auseinander:
In der Kap-Provinz führten schlechte Erfahrungen
luu einer Politik, welche es sich zur Aufgabe machte,
ie Entwicklung des Bewässerungswesens durch privaten
Unternehmungsgeist von einzelnen und von Genossen-
chaften anzuregen, wobei der Staat die technische
Leitung und Finanzierung auf streng kommerzieller
Grundlage übernahm. Ausführung von Bewässe-
rungsanlagen auf S Lase wurde als unzweck-
mäßig verworfen. Im Transvaal dagegen bestand
die Haupttätigkeit des dortigen Irrigation-Departments
in der Herstellung staatlicher Bewässerungsaulagen.
Seit der Gründung der Union hat die Bundes-
regierung in der Hauptsache das Beispiel der Kap-
Kolonie nachgeahmt und heute noch wird die Förderung
privater oder genossenschaftlicher Bewässerungsprojekte
als die Hauptausgabe des Frrigation-Departments
der Union angesehen
Trotzdem nötigen soziale Probleme den Sta *
dazu, eine gewisse Anzahl Bewässerungsanlagen selbst
auszuführen, bei denen Erwägungen rein kommerzieller
Natur in gewissem Grade in den Hintergrund treten.
In ganz besonderen Fällen, z. B. bei der Begründung
von Arbeiterkolonien, werden solche Gesichtspunkte so-
gar gänzlich außer acht gelassen.
Der heutige Vortrag soll sich nur mit Bewässe-
rungsunternehmungen von einzelnen Farmern oder
Genossenschaften beschäftigen, welche gemäß den Be-
stimmungen des Irrigation-Gesetzes vom Sta
fördert und unterstützt werden und die sich auf zate cge-
gheschäftlich korrekter Basis entwickeln sollen
fgc Wert von Bewässerungsanlagen ist sehr ver-
schieden Sie können z. B. dazu geschaffen werden,
um den Wert schon bestehender ackerwirtschaftlicher
Betriebe zu erhöhen, wie es bei Einrichtung der Be-
wässerungsanlagen auf Juckerrohrfarmen oft der Fall
ist, wo die Bewässerung in erster Linie den Zweck hat,
das Erntequantum zu vergrößern. Zweitens ist die
Bewässerung oft die unumgängliche Vorbedingung für
die Erzeugung von Ernten auf den betreffenden Flächen.
Drittens werden Bewässerungpanlagen ansgeführt, um
es möglich zu machen, daß die Ernten auf den be-
treffenden Feldern mit Hilfe des Wassers in kritischen
Zeiten, welche während der Wachstumsperiode oder in
trockenen Jahren eintreten, ungefährdet weiter gedeihen
können. Viertens kann eine Bewässerungsanlage auch
eine Kombination mehrerer oder aller dieser erwähnten
Fälle darstellen.
Aus den eben angeführten Gesichtspunkten heraus.