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Im allgemeinen ist es am besten, die Ertrags-
berechnungen auf das ungefähre Durchschnitts-Ergeb-
nis einiger Stapelprodukte zu basieren, welche keinen
zu hohen Wert, aber einen gleichmäßigen Preis haben.
Kein Geldgeber sollte ein Darlehen für die Aus-
führung eines Bewässerungsprojektes bis zur vollen
Höhe des Schätzungswertes der Anlage geben, auch
da nicht, wo er in vorsichtiger Weise festgestellt ist.
Besonders groß muß aber die Sicherheit sein, wenn
ein langfristiges Dorleben gewünscht wird und die
Kalkulation des Projektes auf Grund der heutigen
Martipreise behemacht worden
t sich nun die wicht htige Frage, wie lange
die Glckrcheanpene für Bewässerungsdarlehen be-
messen werden soll.
Noch vor wuinigen Jahren verlangte jeder Farmer,
der einen Antrag auf Gewährung eines Darlehens
für Bewässerungszwecke stellte, eine 40 jährige Rück-
zahlungsfrist. Das war, auch vom Standpunkte des
Darlehennehmers, eine kurzsichtige Finanzvolieis Nur
große Bewässerungswerke dürfen Darlehen erhalten,
deren Rückzahlung sich auf eine Periode von über
20 Jahren erstreckt, und nur wenn sie in dauerhaftester
Weise hergestellt sind, darf man bis zu 30 Jahren gehen.
Bewässerungsanlagen einzelner Farmer sollten
fast ausnahmslos in weniger als 20 Jahren ihre
Darlehen getilgt haben. Die Rückzahlungsfrist ist zu
bemessen nach der zu erwartenden Lebensdauer der
Bewässerungsanlage als unabhängige einzelne Anlage,
und dabei ist von vornherein zu überlegen, ob es
nicht nötig werden wird, die geschaffene Anlage durch
bessere und umfassendere Projekte nach einiger Zeit
zu ersetzen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß es richtig
ist, für die Rückzahlung einer Anleihe für eine mit
Pumpen gespeiste Anlage 10 Jahre festzusetzen und
5 Jahre für ein Darlehen zur Herstellung kleiner
Sckalremr auf Far#
Es gibt aber noch andere Gesichtspunkte, welche
es erwünscht erscheinen lassen, die Rückzahlung in so
kurzer Zeit als irgend möglich durchzuführen. Süd-
afrika befindet sich, was das Bewässerungswesen an-
belangt, in der Hauptsache noch im Anfangsstadium.
Gewöhnlich werden die Bewässerungsanlagen zunächst
primitiv und so billig wie imöglich hergestellt, damit
man sein Land mit wenig Kosten möglichst bald
unter Bewässerung setzen kann. Die reichen Erfolge
lassen in kurzer Zeit den Wunsch nach einer dauer-
hafteren Anlage lebendig werden, da die Farmer
meist schnell herausfinden, daß ihre billigen Bewässe-
rungswerke, auf welche sie mit Recht stolz waren, viel
unnötiges Geld für Erhaltungs= und Wiederherstellungs-
arbeiten erfordern. Man darf nicht vergessen, daß es
gerechtfertigt ist, ein Kapital von 10 000 bis 15 000 8
anzulegen, wenn man dadurch jährlich 100 28 uens
tungs und Wiederherstellungskosten ersparen kann.
Es ist auffallend, wwie gleichgültig heutzutage noch
viele Farmer gegen die Tatsache sind, daß ihre Be-
wässerungsanlagen so viel Geld und urbet für Er-
haltungszwecke erfordern. Sie betrachten das um-
ständliche und genaue Projekt, wie es der Ingenieur
ausarbeitet, als zu kostspielig und unnötig. und sind
stolz auf ihre billigen und primitiven zlaenn die sie
für das einzig Richtige halten. Fällt ihr Damm,
welcher mit einem unmöglichen Querschnitt angelegt
ist, zusammen, oder stürzen die zu steilen Ränder eines
Bewässerungsgrabens, welcher durch weiches Erdreich
führt, ein, oder kommen andere Unglücksfälle infolge
unsachverständiger Anlage vor, so wird das auf alle
möclichen Ursachen zurückgeführt, nur nicht auf die
richtige. Die Anlagen werden repariert und in einem
annähernd gebrauchsfähigen Zustande erhalten ohne
Rücksicht auf die Größe der Ausgaben. In der Tat
wissen nur wenige Farmer, wieviel Geld sie für der-
artige Zwecke wirklich auswenden. ach und na
kommt aber die Zeit, wo der Farmer sieht, daß es zu
riskant ist, die bewässerten Flächen der Möglichkeit
des Zusammenbruches der Bewässerungsanlage auszu-
setzen. Dann beginnt der unvermeidliche Neubau. Die
Anlagen werden meistens in viel soliderer Art und
Weise erneuert, da die Farmer zur Zeit des Neubaus
schon in besserer Vermögenslage sich befinden, als es
bei #ulagelk der ersten primitiven Bewässerungsanlage
der
Aber walh der Wunsch, größere Flächen zu be-
wässern, oder die eigenen Bewässerungswerke mit
denen der Nachbarn zu vereinigen, macht es häufig
nötig, die ursprüngliche Anlage vollständig zu beseitigen.
Das ist der häufigste Grund für die kurze Lebens-
dauer der e ewässerungsanlagen
Ehe aber die Zeit herankommt, wo die Bewässe-
rungswerle niedergelegt werden müssen, sollte das für
ihre Herstellung aufgewendete Kapital möglichst voll
etilgt sein. Deswegen liegt es im Interesse der
garer selbst, wenn sie dazu angehalten werden, das
für Bewässerungsanlagen in, An#ruch genommene
v schnell wie möglich abzuza
i gewöhnlichen kleinen uuenieor sollte man
die Zelt für die Rückzahlung der dazu verwendeten
Darlehen oder die Abschreibung der eigenen Aufwen-
dungen auf höchstens 10 Jahre bemessen. Ein späterer
Termin hat natürlich zur Folge, daß ein Farmer,
welcter einsieht, daß ein Niederlegen der alten Werke
wirtschaftlich richtig ist, nicht in der Lage ist, die
nötigen Maßnahmen durchzuführen, da ja ein Teil des
für die alte Anlage aufgewendeten Geldes noch nicht
abgeschrieben ist. Er sieht sich dann eventuell außer-
stande, ein neues, größeres und besseres Proiekt zu
finanzieren, dessen Ausführung für ihn eine dringende
Notwendigkeit geworden ist. Ich kann nur Allen,
welche für Bewässerungszwecke Darlehen nehmen, den
dringenden Rat geben, diese so schnell wie möglich
zurückzuzahlen. Es gibt keine Bewässerungsanlage,
welche endgültig ist. Immer wieder stellt sich heraus,
daß Anderungen, Verbesserungen. Vergrößerungen oder
gänzliche Beseitigung der alten Anlagen notwendig
wird, um einem besseren Projekt Platz zu machen.
ger muß darauf hinarbeiten, daß die Kosten der
alten Anlage en getilgt sind, ehe es Zeit wird
für die Ausführung eines neuen Projektes.
Ich bin übergengt. daß ernstliche Krisen eintreten
werden, wenn bei den Farmern des südafrikanischen
Bundes nicht gesündere Finanzierungsmethoden Ein-
gang finden. Die Verschuldung des Grundbesitzes im
Bundesgebiet ist außerordentlich gestiegen, und es ist
traurig aber wahr, daß häufig für die Hypotheken
nicht genügend Sicherheit durch ausgeführte Melio-
rationen auf den beliehenen Farmen geschaffen worden
ist. Oft ist es überraschend, in welchem Mißverhält-
nisse die Verschuldung einer Farm zu ihrem richtigen
Taxwerte steht.
Wenn man Bewässerungsprojekte mit Vorsicht und
richtigen Geschäftsprinzipien in Angriff nimmt, dann
ist für die Zukunft nichts zu befürchten. Aber unüber-
legte Bewässerungsanlagen, große Darlehen für un-
wirtschaftliche Jwecke, die Anlage übertriebener Preise
für Grund und Boden, bringen die Gefahr mit sich,
daß ein für das ganze Land verhängnisvoller Fall
der Grund= und Bodenpreise eintritt. Die Preise,
welche augenblicklich im ganzen Bundesgebiet bezahlt
werden, sind lächerlich und gefährlich hoch, und in
ihnen liegt eine große Gefahr für das Land. Wer
eine Farm kaufen will, bezahle sie ihrem wahren