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wollstationen in Ostafrika (s. o.).
gleichende Anbauversuche mit einheimischen Körner-
früchten, Leguminosen und Hackfrüchten, sowie mit
Futterpflanzen. Versuche zur Einführung der
Pflugkultur. Ferner in Aussicht genommen:
haltung und Wiehzucht;
Wanderlehrer.
Weißes Personal:
licher Sachverständiger),
Assistent.
9. Landwirtschaftliche Versuchsstation
Pittoa (bei Garua, Adamaua).
Begründet 1912. Aufgaben und Arbeits-
programm wie bei 8.
Weißes Personal: Wie bei 8.
10. Kautschuk-Inspektion mit den Kaut-
schuk-Kulturstationen in Sangmelima (Bez.
Ebolowa), Akonolinga (Bez. Jaunde), Dume
(Bez. Dume) und Djahposten (Bez. Lomie).
Begründet 1907 bis 1909. Anzucht und
Verteilung von Pflanzmaterial (Kickria und Hevea)
an Eingeborene; Beaufsfichtigung der Neu-An-
pflanzungen. Regeneration der durch Raubbau
mitgenommenen natürlichen Kautschukbestände.
Unterweisung der Eingeborenen in sachverständiger
Zapfung, Aufbereitung und Konservierung des
Kautschuks.
Den Kulturstationen ist je 1 Hilfsbeamter der
Kautschuk-Inspektion zuerteilt; diese sind dem In-
spektor der Kautschuk-Distrikte unterstellt.“)
Um die praktischen Fragen der Landwirtschaft
in den einzelnen Bezirken den örtlichen Anforde-
rungen entsprechend bearbeiten zu lassen, sind —
abgesehen von den vorstehend aufgeführten Ver-
suchsanlagen — noch mehreren Verwaltungs-
stationen landwirtschaftliche Beamte beigegeben,
welche die daselbst eingerichteten Versuchsfelder
und Versuchsgärten zu besorgen haben. Solche
Beamte sind u. a. an den Stationen Duala,
Edea, Buea, Jabassy, Rio del Rey und
Dukaduma tätig.
Die Versuchsanlagen dieser Stationen haben
ihr Hauptaugenmerk auf die Förderung von
Exportkulturen zu richten und daneben Ver-
suche mit fremdländischen Nutzpflanzen für Aus-
fuhrprodukte anzustellen. Das Arbeitsprogramm
für alle diese kleineren Versuchsanlagen wird vom
Gouvernement in Victoria im Einvernehmen mit
den Chefs der betreffenden Verwaltungsstationen
1 landwirtschaftlicher
ausgearbeitet.
Außerdem sind in Gründung begriffen: eine
Versuchsstation für Eingeborenen-Kul-
*) Über den Arbeitsplan für die Kautschuk-In-
spektion vgl. „D. Kol. Bl.“ 1910, Nr. 12 und 13.
Außerdem ver-
Düngungs= und Fruchtwechsel-Versuche; Vieh-
Ausbildung forbiget.
1 Leiter (Landwirtschaft-
turen im Bezirk Jaunde, die Einrichtung je
einer Inspektion für Olpalmen= und für
Kakao-Kultur und ein Landesgestüt in Ada-
maua. Für das Jahr 1913 ist außerdem die
Schaffung einer Versuchsstation für Rindviehzucht
im Bezirk Bamenda geplant.
III. Deutsch-Südwestafrika.
Dem Kaiserlichen Gouvernement in Windhuk
find 4 landwirtschaftliche Sachverständige zuerteilt,
und zwar je einer für die Bearbeitung der
Fragen: 1. der VBiehzucht (außer der Schafzucht),
2. der Schafzucht, 3. des Ackerbaus und 4. des
Obst= und Weinbaus.
Dem Sachverständigen für Schafzucht ist zu-
gleich die Leitung der Karakul-Stammschäferei
Fürstenwalde (s. u.), dem Sachverständigen für
Ackerbau die Leitung der Versuchsfarm Neudamm
(s. u.) übertragen.
Landwirtschaftliche Versuchsanlagen.
1. Versuchsfarm für Ackerbau in Neudamm
(bei Windhuk).
Begründet 1911. Vergleichende Anbauver-
suche mit Getreide und Futterpflanzen sowie Ver-
suche mit dem „Trockenfarmsystem“.
2. Versuchsstation für Tabakbau in
Okahandja.
Begründet 1912. Dient ausschließlich der
Hebung des Tabakbaus im Schutzgebiet. Ver-
gleichende Anbauversuche mit verschiedenen Tabak-
sorten. Versuche in der Nachbehandlung des
Tabaks.
Weißes Personal: 1 (fünfter) landwirtschaft-
licher Sachverständiger, 1 landwirtschaftlicher
Assistent.
3. Kaiserliches Landesgestüt Nauchas.
Begründet 1898. Zentrale für die Landes-
pferdezucht. Zuchtversuche mit eingeführten Voll-
blütern zur Gewinnung von Landesbeschälern
und Erzielung eines einheitlichen Pferdetyps, Or-
ganisation und Überwachung des Beschäldienstes
im Schutzgebiet.
Weißes Personal: 1 Leiter, Gestütswärter und
anderes Unterpersonal.
4. Stammschäferei Fürstenwalde
(bei Windhuk).
Begründet 1909. Reinzucht und Kreuzungs-
zucht.
Weißes Personal: 1 Leiter, 1 Gehilfe.
5. Versuchsfarm für Straußenzucht Otji-
tuezu am weißen Nossob (Bez. Windhukl).
Begründet 1911. Zunächst Reinzucht mit
eingeführten Vögeln, später auch Versuche mit in
der Kolonie einheimischen wilden Straußen.