Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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wollstationen in Ostafrika (s. o.). 
gleichende Anbauversuche mit einheimischen Körner- 
früchten, Leguminosen und Hackfrüchten, sowie mit 
Futterpflanzen. Versuche zur Einführung der 
Pflugkultur. Ferner in Aussicht genommen: 
  
haltung und Wiehzucht; 
Wanderlehrer. 
Weißes Personal: 
licher Sachverständiger), 
Assistent. 
9. Landwirtschaftliche Versuchsstation 
Pittoa (bei Garua, Adamaua). 
Begründet 1912. Aufgaben und Arbeits- 
programm wie bei 8. 
Weißes Personal: Wie bei 8. 
10. Kautschuk-Inspektion mit den Kaut- 
schuk-Kulturstationen in Sangmelima (Bez. 
Ebolowa), Akonolinga (Bez. Jaunde), Dume 
(Bez. Dume) und Djahposten (Bez. Lomie). 
Begründet 1907 bis 1909. Anzucht und 
Verteilung von Pflanzmaterial (Kickria und Hevea) 
an Eingeborene; Beaufsfichtigung der Neu-An- 
pflanzungen. Regeneration der durch Raubbau 
mitgenommenen natürlichen Kautschukbestände. 
Unterweisung der Eingeborenen in sachverständiger 
Zapfung, Aufbereitung und Konservierung des 
Kautschuks. 
Den Kulturstationen ist je 1 Hilfsbeamter der 
Kautschuk-Inspektion zuerteilt; diese sind dem In- 
spektor der Kautschuk-Distrikte unterstellt.“) 
Um die praktischen Fragen der Landwirtschaft 
in den einzelnen Bezirken den örtlichen Anforde- 
rungen entsprechend bearbeiten zu lassen, sind — 
abgesehen von den vorstehend aufgeführten Ver- 
suchsanlagen — noch mehreren Verwaltungs- 
stationen landwirtschaftliche Beamte beigegeben, 
welche die daselbst eingerichteten Versuchsfelder 
und Versuchsgärten zu besorgen haben. Solche 
Beamte sind u. a. an den Stationen Duala, 
Edea, Buea, Jabassy, Rio del Rey und 
Dukaduma tätig. 
Die Versuchsanlagen dieser Stationen haben 
ihr Hauptaugenmerk auf die Förderung von 
Exportkulturen zu richten und daneben Ver- 
suche mit fremdländischen Nutzpflanzen für Aus- 
fuhrprodukte anzustellen. Das Arbeitsprogramm 
für alle diese kleineren Versuchsanlagen wird vom 
Gouvernement in Victoria im Einvernehmen mit 
den Chefs der betreffenden Verwaltungsstationen 
1 landwirtschaftlicher 
  
ausgearbeitet. 
Außerdem sind in Gründung begriffen: eine 
Versuchsstation für Eingeborenen-Kul- 
*) Über den Arbeitsplan für die Kautschuk-In- 
spektion vgl. „D. Kol. Bl.“ 1910, Nr. 12 und 13. 
Außerdem ver- 
Düngungs= und Fruchtwechsel-Versuche; Vieh- 
Ausbildung forbiget. 
1 Leiter (Landwirtschaft- 
  
turen im Bezirk Jaunde, die Einrichtung je 
einer Inspektion für Olpalmen= und für 
Kakao-Kultur und ein Landesgestüt in Ada- 
maua. Für das Jahr 1913 ist außerdem die 
Schaffung einer Versuchsstation für Rindviehzucht 
im Bezirk Bamenda geplant. 
III. Deutsch-Südwestafrika. 
Dem Kaiserlichen Gouvernement in Windhuk 
find 4 landwirtschaftliche Sachverständige zuerteilt, 
und zwar je einer für die Bearbeitung der 
Fragen: 1. der VBiehzucht (außer der Schafzucht), 
2. der Schafzucht, 3. des Ackerbaus und 4. des 
Obst= und Weinbaus. 
Dem Sachverständigen für Schafzucht ist zu- 
gleich die Leitung der Karakul-Stammschäferei 
Fürstenwalde (s. u.), dem Sachverständigen für 
Ackerbau die Leitung der Versuchsfarm Neudamm 
(s. u.) übertragen. 
Landwirtschaftliche Versuchsanlagen. 
1. Versuchsfarm für Ackerbau in Neudamm 
(bei Windhuk). 
Begründet 1911. Vergleichende Anbauver- 
suche mit Getreide und Futterpflanzen sowie Ver- 
suche mit dem „Trockenfarmsystem“. 
2. Versuchsstation für Tabakbau in 
Okahandja. 
Begründet 1912. Dient ausschließlich der 
Hebung des Tabakbaus im Schutzgebiet. Ver- 
gleichende Anbauversuche mit verschiedenen Tabak- 
sorten. Versuche in der Nachbehandlung des 
Tabaks. 
Weißes Personal: 1 (fünfter) landwirtschaft- 
licher Sachverständiger, 1 landwirtschaftlicher 
Assistent. 
3. Kaiserliches Landesgestüt Nauchas. 
Begründet 1898. Zentrale für die Landes- 
pferdezucht. Zuchtversuche mit eingeführten Voll- 
blütern zur Gewinnung von Landesbeschälern 
und Erzielung eines einheitlichen Pferdetyps, Or- 
ganisation und Überwachung des Beschäldienstes 
im Schutzgebiet. 
Weißes Personal: 1 Leiter, Gestütswärter und 
anderes Unterpersonal. 
4. Stammschäferei Fürstenwalde 
(bei Windhuk). 
Begründet 1909. Reinzucht und Kreuzungs- 
zucht. 
Weißes Personal: 1 Leiter, 1 Gehilfe. 
5. Versuchsfarm für Straußenzucht Otji- 
tuezu am weißen Nossob (Bez. Windhukl). 
Begründet 1911. Zunächst Reinzucht mit 
eingeführten Vögeln, später auch Versuche mit in 
der Kolonie einheimischen wilden Straußen.
	        
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