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vrauchern durch Kaufzurückhaltung in Erwartung weiter
sinkender Preise beantwortet wurde. Den Preisdruck
verstärlre außerdem die schwierige enropälsche politische
Lage eine besonders die Kraftwagenindustrie
treffende Wirtschaftskrisis in den Vereinigten Staaten
von Nordamerika, den Hauptverbrauchern auf dem
Kautschukweltmarkt. Endlich wirlkten auf den Kautschuk-
preis ungünstig gewisse Börsenmanöver, welche u. a.
in dem Ruin der Kautschukplantagen und einem spä-
teren billigen Aufkauf derselben ihren Vorteil saben.
Für den Kongowildkautschuk zeigte es sich noch be-
sonders schädlich, daß man zeitweise bei nicht zu-
sagenden Preisen die Kautschuklieferung an die alten
bioherigen Kunden einstellte, sie damit zu der anders
gearteten Anfbereitung des im übrigen reineren und
leichter zu bearbeitenden Plantagenkautschuks zwang
und diese auf die neue Verarbeitung nunmehr abge-
stimmten Verbraucher dadurch dann für immer verlor.
Immerhin erscheint die Lage der Wildkautschuk-
erzeugung Legenüber dem Plantagenkautschuk nicht un-
günstig. Zwar sind die Gestehüngskosten des letzteren
zur Zeit geri nuger. Sie werden aber kaum weiter
herabgehen. während der Verkaufserlös erheblich ge-
funken ist. Selbst für die besten Plantagen wird daher
einmal der Gewinn gleich Null sein. Dies aber wird
dann für die meisten Pflanzungen den Ruin bedenten,
um so mehr, als sie auf die Kautschukkultur allein ein-
gerichtet sind, einen Ausgleich durch Nebenkulturen
nicht finden und endlich weil die Kautschukpflanzungen,
Tropenvegetation erstickt werden würden. Ein der-
artiger Ruin würde naturgemäß die Kautschukpreise
Zugunsten der anderen Erzenger steigern. Im Kongo-
gebiet bleibt das Kautschukreservoir dagegen stets un-
versehrt bestehen, auch wenn die Ausbentung vorüber-
gehend stillgelegt werden sollte. Auch ist dort die
Hin zunahme anderer Kulturen, Ktafge, Kaffec usw.,
leichter möglich, ganz abgesehen davon, daß das Elfen-
bein stets den Gesellschaften dort eine gewisse Ein-
nahme sicher
Der bertt nische Kantschuk wird aber nach Ansicht
erster, mit dem Handel oder der Verarbeitung von
Kautschul befaßter europäischer Häuser auch immer
seinen Platz auf dem Weltmarkt behalten, besonders
wenn er in Zukunft in reinerer Beschaffenheit geliefert
wird. Der an sich in bestechend reiner Beschaffenheit
gelicserte Plantagenkautschuk läßt nämlich, sei es in-
solge des geringen Alters der angezapften Bäume, sei
es wegen der von der chemischen Aufbereitung zurück-
bleibenden Säuren, die Gleichmäßigkeit bei der Vulka-
nisation und eine gewisse Zähigkeit und den „Nerv“
vermissen, den die verarbeitende Industrie gebrancht.
Diese ihm fehlenden wertvollen Eigenschaften nun be-
sitzt der Wildkautschuk, der Hevea-Parakantschuk, von ur-
alten Bäumen gewonnen, allerdings in noch höherem
Maße als der Funtumia-Kautschuk des Kongogebiets.
Der Versuch, den Wildkautschuk ganz auszuschalten, ist
daher infolge der Notwendigfeit, dem Plantagen-
lautschuk Wildkautschuk beizumischen, mißglückt.
Was nun die Gestehungskosten anbetrifft, so werden
diese von M. Akers für die malaische Halbinsel an-
gegeben für ein Pfund englisch mit 18¾ d bis zur
Einschiffung und mit weiteren 3°, d als Füocht-, Kom-
missionsausgaben usw. bis Europa, so daß 1 kg danach
5.175 Fr. oder nach Angaben eines ersten Pariser
Kommissionshauses wahrscheinlich 6.25 Fr. Gestehungs-
kosten im Durchschnitt zu tragen hat.
Nach Angabe der Cic. lo## #eneh Oubangui)
*) Der Generaldirektor dieser Gesellschaft hat in
der „Dép##he Coloniale- vom 18.20. November 1913
N. s - nas-
betrugen in frika die &
kosten bisher anls 6 und 9 F Fr. für ein W
Kautschuk. Diesen Satz herabzudrücken, ist aber nicht
nur möglich sondern auch bei der jetzigen Marktlage
Nnotwendi
D Preis, welcher den Eingeborenen für den
Kautschul bezahlt wird, ist infolge des Wettbewerbs usw.
über Gebühr, teilweise bis 5 Fr. pro Kilogramm, ge-
steigert worden. Es gilt, auf den normalen und aus-
reichenden Preis von 1,25 Fr. oder 1 Fr. wieder
zurückgukommen. Dieser Satz ist jetzt bereits von der
französischen Verwaltung als Wertsatz des Steuner'
kautschuks festgesetzt. Zu diesem Ankaufspreis kämen
hinzu die Fracht-, Pole und sonstigen Spesen bis zum
Verkauf mit etwa 1.75 Fr. (für die Faktorei Nola be-
trugen sie 1,67 Fr., für Mongoumba 1.305 Fr.) und
endlich der Anteil, welcher auf jedes Kilogramm von
den nach Lage der Verhältnisse notwendigerweise hohen
Generalkosten der Gcsellschaften verrechnet werden
mit mit etwa 2 Fr. So ergeben sich insgesamt elwa
Fr. Gesichurhstasten. Luch dieser Satz kann im Ver-
lanf noch eine weitere Ermäßigung erfahren, obwohl
die beteiligten Schiffahrtsgesellschaften und die belgische
Eisenbahn bereits erhebliche Frachtherabsetzungen vor-
genommen haben
Die französische Berwaltung hat nicht nur durch
das bekannte Berbot der Ausfuhr verfälschten unreinen
Kantschuks, sondern auch durch weitgehendes Entgegen-
kommen auf finanziellem Gebiet auf die ungünstige
Marktlage helfend einzuwirken gesucht und dement=
sprechend einschneidende, für die jeweiligen Kautschuk-
klassen verschiedene Bollermäßigungen angeorduct.
Ahnliche Nollherabsetungen sind im belgischen Kongo“
vorgenommen mit der Maßgabe, daß Plantagen-
kautschuk überhaupt gollfrei, der Wildkautschuk mit
Ausnahme des Baumwildkautschuks aber dann keinen
Ausf uhrzoll zu zahlen hat, wenn der Marktpreis einen
gewissen Satz unterschreitet. In Brasilien ist der
Ausfuhrzoll für Wildkautschuk auf die Hälfte ermäßiut,
für Plantagenkautschuk gönzlich aufgehoben worden.“
Dadurch, daß der Wert des Stenerkantschuks um
der französischen Regierung auf 1 Fr. herabgeseut
worden ist, die Eingeborenen also ein Vielfaches der
bisherigen Kautschukmenge abliefern müssen, werden
sie in heilsamer Weise und in zunehmendem Maße zur
Arbeit erzogen. Und diese Erziehung wird gerade den
Gesellschaften bei ihrem Bestreben nützen, durch Mehr-=
erzeugung von Kautschuk den Anteil der auf ihn ent-
fallenden Generalunkosten zu mindern. Eine weitere
Zollermäßigung oder gar eine völlige Aufhebung der
Rantschukzolles hat allerdings der Generalgouverneur
ablehnen müssen.
Die Kautschukkrisis ist eine künstliche und vorüber=
gehende. Nach dem Angeführten wird auch der Mild-
kautschuk auf dem Weltmarkt voraussichtlich weiter dem
allgemeinen Wettbewerb standhalten können. Immerbin
wird es notwendig sein, immer mehr sich den zeweiligen
Berdep anzupassen, die Beschaffenheit des Wild=
kautschuks zu verbessern und seine Gestehungskosten
herabzusetzen. Dem guch Hier gilt die englische Formel
des vurriral ol the i#test-
S
einc anschauliche Abhandlung im Sinne dieses Artikels
veröffentlicht.
*) Ju bezug auf Kamerun war dem Verfasser
noch nicht bekannt, daß der Kautschukausfuhrgoll — nach
der Verordnung vom 1. August 1911 wird ein solcher
für Pflanzungskantschuk überhaupt nicht erhoben — vor“
läufig gestundet und eine Neuregelung des Zolltarifs mit
rückwirkender Kraft umer Zugrundelegung einer dem
Marktpreis folgenden Zollskala beabsichtigt ist.