Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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des Umherschleppens des Kindes durch die 
Mutter. In ein Tuch auf den Rücken ge- 
bunden, in seinem Schweiß und Urin, der der 
Mutter den Rücken herunterläuft, macht der Säug- 
ling alle Gänge der Mutter, in der glühendsten 
Hitze und im Regen, bei Tag und bei Nacht, mit. 
Häufig genug wird er bis zum frühen Morgen 
beim Tanz seiner Mutter, den er auf ihrem Rücken 
mitmacht, durchgeschüttelt. · 
Welch großen Gefahren der kindliche Organis- 
mus vom ersten Tage seines fötalen Daseins an 
ausgesetzt ist, geht aus der beiliegenden Statistik 
sowie obiger Darstellung hervor. Ein Verständ- 
nis für die Notwendigkeit der Erhaltung seiner 
Rasse oder Familie geht dem Neger ab. Nur 
wenige intelligente Häuptlinge haben eine Ahnung 
von der ihrem Lande bzw. Stamme durch den 
geringen Nachwuchs drohenden Gefahr. 
Das erste Hilfsmittel, das zur Besserung der 
erwähnten Mißstände herangezogen werden muß, 
ist die Belehrung über die Schädlichkeiten und 
Gefahren, denen der Nachwuchs der eingeborenen 
Bevölkerung ausgesetzt ist. Über die Ernährungs- 
weise der Säuglinge ist ein Merkblatt: „Schauri 
njema. Habari ya kutunza watoto“ aufgestellt 
worden, das durch die Bezirksämter den Aliden 
und Dorfältesten zur Bekanntgabe an die Ein- 
geborenen überwiesen wurde. Als Beweis für 
den tatsächlichen praktischen Wert dieser Maßnahme 
kann angeführt werden, daß von verschiedenen 
Stellen dieses Merkblatt erneut angefordert wurde, 
so daß Neudruck einer größeren Anzahl von Exem- 
plaren erfolgen mußte. 
Immerhin wird der Belehrung die praktische 
Unterweisung durch Europäer und Beaufsichtigung 
der Durchführung der gegebenen Ratschläge folgen 
müssen. Diese Möglichkeit wird nach Vermehrung 
der sogenannten Reiseärzte, von denen jeder Bezirk 
einen unabhängig vom Stationsarzt erhalten soll, 
gegeben sein. 
Hauptaufgabe dieser Arzte ist Erforschung und 
Bekämpfung der Seuchen und Krankheiten der 
Eingeborenen. Der Frage der Säuglingskrank- 
heiten wird dabei besonderes Interesse entgegen- 
gebracht werden können. 
Gleichzeitig wird durch Feststellung der Syphilis 
unter den Eingeborenen, die den Stationsarzt 
nicht aufsuchen können, und Durchführung einer 
rationellen Behandlung die Frage des Nach- 
wuchses — durch Verminderung einer seiner 
hauptsächlichsten Gefahren — günstig beeinflußt 
werden. 
Die zur Zeit hoch anzunehmende Zahl der 
künstlichen Aborte wird mit der Zunahme ge- 
ordneter rechtlicher Verhältnisse und mit der Mög- 
lichkeit der Beaufsichtigung infolge von Aus- 
dehnung der Verwaltung und mit der Verbreitung 
zivilisierter bzw. christlicher Anschauungen ver- 
mutlich allmählich geringer werden. 
(Nachwuchs-Statistik folgt umstehend.) 
  
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achwelsung der Brutto-Einnahmen bel den Binnengrenz-Jollstellen von Deutsch-Ostafrtika im Monat Januar 1914. 
Gegenübergestellt dem gleichen Monat des Vorjahres. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
(Val. „D. Kol. Bl.= 1914, Nr. 8. S. 365.) 
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