Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Schäden, Verluste und Kosten, entstanden durch Explosionen, Platzen von Dampfkesseln oder Rohr- 
leitungen, Brechen von Schäften oder durch irgendeinen verborgenen Fehler an dem Rumpf von 
Schleppern, Leichtern, Flößen oder sonstiger im Betrieb verwendeter Fahrzeuge oder an deren Ma- 
schinen; ferner durch Krieg, Blockade, Aufstand oder Aufruhr, Streike oder Aussperrungen oder durch 
Feuer, Blitzschlag, Regen, Explosionen, Spritzwasser, Uberschwemmung, Fortwehen oder Einflüsse von 
Wind und Wetter, Temperatur und Klima, wie auch durch Vertreiben von Holz beim Anlandflößen, 
Sichwerfen, Springen und Splittern von Holz, Lösung von Bündeln, Verletzung, Verenden oder 
Überbordspringen von Tieren, Befleckung unverpackter Güter oder Verpackungen, Verderben, Fäulnis, 
Ratten= oder Wurmfraß, Rost, Schweiß, Zersetzung, Schwinden, Leckage oder durch irgendeine andere 
aus der natürlichen Beschaffenheit der Güter oder deren äußerlich nicht erkennbarer mangelhafter 
Packung sich ergebende Ursache; ferner durch Berührung der Güter mit oder die Ausdünstung und 
Leckage von anderen Gütern. Auch ist der Betriebsunternehmer nicht verantwortlich für durch 
ungenaue oder mangelhafte Adressierung oder durch Verwischen der Marken und Adressen und Be- 
zeichnung der- Gepäckstücke oder der Güter. verursachte Versehen. 
8 4 Der Betriebsunternehmer ist nicht verantwortlich für Gold, Silber, Edelmetalle, 
Geld, s Juwelen, Rohdiamanten, Kunstwerke und Gegenstände von Liebhaberwert, es sei 
denn, daß der Wert ihm vorher ausdrücklich bekannt gegeben wird, entweder von dem Kapitän des 
Schiffes, dem Empfänger oder dem Verschiffer. Für andere Gegenstände ist der Betriebsunternehmer 
nur verantwortlich mit 4 /4 für das Kubikdezimeter bis zu einem Höchstbetrage von 2000 für 
das Kollo, sofern nicht ein anderer Wert ausdrücklich angegeben wird. Mündliche Mitteilungen 
werden für Erklärungen im Sinne dieser Bestimmungen nicht angesehen. 
K. Vorschrift für Lagerung am Kai. 
§ 44. Von der Aufnahme zur Lagerung sind ausgeschlossen: 
a) Alle feuergefährlichen Gegenstände, wie Petroleum, Pulver, sonstige Sprengstofee, 
ätherische Ole, alle unverpackten, leicht entzündlichen Gegenstände usw., 
b) alle lebenden Tiere, 
J) alle durch ihren Geruch die Luft verpestenden Gegenstände, wie getrocknete Fische, 
Kaurimuscheln. 
8 45. Nach dem Ermessen der Zollverwaltung oder des Betriebsunternehmers können von 
der Aufnahme zur Lagerung ausgeschlossen werden: 
a) alle leicht dem Verderben ausgesetzten Gegenstände, wie frisches Fleisch, Obst usw., 
b) alle die Lagerräume vernnreinigenden Gegenstände, wie Kohlen, leckende Fässer 
und dergl. 
L. Allgemeine Bestimmungen. 
5 46. Gewicht, Maß, Beschaffenheit, Inhalt und Wert der Gepäckstücke oder Güter und 
Tiere, selbst wenn in den Manifesten, Konnossementen, Mitwirkungsaufträgen oder sonstigen Dokumenten 
angegeben, gelten als dem Betriebsunternehmer unbekannt, ausgenommen, wenn das Gegenteil aus- 
drücklich anerkanm und schriftlich vereinbart ist. 
.Werden dem Betriebsunternehmer Güter oder Gepäckstücke übergeben, deren Be- 
schädigung, iech Beschaffenheit oder schlechte Verpackung sichtbar ist, so hat er diese Mängel in der 
Empfangsbescheinung zu bemerken, widrigenfalls er dem Empfänger dafür verantwortlich ist. 
48. Der Betriebsunternehmer ist berechtigt, auch entzündliche, explosive, ätzende oder 
sonst gefährliche Güter zusammen mit anderen Gütern zu befördern. 
§ 49. Die Empfänger und Auftraggeber sind haftpflichtig für jeglichen durch solche Güter 
oder Gepäckstücke andern Gütern, Menschen, Tieren, den Fahrzeugen oder den Anlagen am Lande 
verursachten Schaden, wenn solche gefährlichen Güter ohne genaue Angaben ihrer Natur gelöscht 
oder zur Verschiffung ausgeliesert werden, gleichwohl, ob der betreffende Schiffsführer bzw. Ver- 
schiffer sich der gefährlichen Natur der Güter bewußt gewesen ist oder nicht oder ob derselbe für 
eigene Rechnung oder im Auftrage Dritter gehandelt hat. 
M. Schadensforderungen. 
§ 50. Die Empfänger oder Auftraggeber sind verpflichtet, Ansprüche gegen den Betriebs- 
unternehmer wegen Beschädigung oder Verlust von Gütern oder Tieren innerhalb 14 Tage nach 
beendeter Entlöschung oder Beladung des betreffenden Seeschiffes, spätestens aber bei Abnahme, bei 
dem Betriebsunternehmer brieflich, notfalls zunächst ohne Wertangabe geltend zu machen. Später 
gestellte Ansprüche ist der Betriebsunternehmer berechtigt zurückzuweisen. 
 
	        
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