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häufigen Ehescheidungen können natürlich nicht ohne
verderblichen Einfluß auf Familienleben und Kinder-
erziehung bleiben, die allerdings teilweise dadurch aus-
geglichen werden, daß die Japeltern in ihrer großen
Kinderliebe sich auch der aus fremder Ehe stammenden
Kinder sorglich annehmen. Eine große Rolle im Volks-
leben der Insulaner spielt die Adoption, die in doppelter
Form geübt wird; teils als selbstverständliche, gern
und musterhaft geübte Pflicht vom Onkel an den ver-
waisten Kindern des Bruders, teils als freiwillig be-
gehrte Annahme eines oder mehrerer Kinder durch ein
kinderloses Paar von anderen Familien. Kinderlosigkeit
ist ebenso unehrenhaft wie Chelosigkeit. Unter meinem
Material von 769 Kindern waren 106 von lebenden
Eltern adoptierte. Da diese Adoptionen oft vor den
Adoptierten geheimgehalten werden, ist die Möglichkeit
von Verwandtschaftsehen und ihren eventuellen Folgen
gegeben
7. Es mußte mir viel daran gelegen sein, einen
zahlenmäßigen Überblick über die häufigsten Todes-
ursachen auf der Insel zu bekommen. Zu diesem
Zwecke suchte ich erstens von den Müttern die Todes-
ursachen ihrer Kinder zu erfahren und zweitens er-
kundigte ich mich bei allen Erwachsenen, woran ihre
Eltern gestorben seien. Die Schwierigkeit, die so ge-
wonnenen Aunskünfte zu verwerten, lag nicht darin,
daß sich die Leute nicht sehr ut der Krankheiten ihrer
Kinder und Eltern entsannen, sondern darin, daß die
erwähnte Verschiedenheit ihrer Krankheitsbegriffe
lediglich Krankheitsgruppen aufzustellen erlaubt. Be-
sonders. schwierig war es, über die Todesursachen im
ersten Lebensjahre brauchbare Auskunft zu erhalten,
weshalb ich darauf verzichtet habe, für dieses Alter
Krankheitsgruppen, die zum Tode führten, zu benennen.
Meist handelte es sich indesien um Ernährung sstörungen
oder „Wunden“. Im 40 brigen spricht die hier ein-
schlägige Tabelle Nr. und VIII für sich selbst.
Hervorgehoben seien #ue IIn ihr die verhältnismäßig
hohe Zahl der Todesfälle im Wochenbett bzw. «
del Geburt und die beiden Gruppen lokalen C Maurte
das sind die tödlichen Unglücksfälle durch Absturz von
einer Kolospalme und die immerhin erhebliche Zahl
solcher, die auf Kanufahrten durch die Meeresströmung
vertrieben zugrunde gegangen oder wenigstens für ihre
Angehörigen verschollen si
8. Außer durch certrenmach= und Sterblichkeit
wird die Zahl eines Volkes durch Ab= und Zu-
wanderungen beeinflußt. neeihn. Abwanderung
erfolgt bisweilen in der Form des eben erwähnten
Verschlagenwerdens. Dauernde, freiwillige Answande-
rungen finden seit unserer Herrschaft auf Jap kaum
noch statt. Vorübergehend aber verlassen viele die
Jusel, teils auf kurge Frist, um Nachbarinseln zu be-
suchen, teils in Ge estalt der Arbeiteranwerbung nach
auswärts. Diese hat wie überall in der Südsee einen
nachhaltigen Einfluß auf das Volkswohl. Ich möchte
mich trotzdem an dieser Stelle über ihre Bedeutung
Janz kurg fassen, da ich dieses Thema nach noch ein-
gehenderer Beschäftigung mit der Materie auch in
anderen Teilen des Schutzgebietes scharf unter die
hygienische Lupe nehmen will. Auf Jap ist die An-
werbung nach auswärts im Vergleich zu anderen Teilen
unseres Südseebesitzes gering und wird 3 v. H.
Gesamtbevölkerung kaum überschreiten. Es gilt ader
zu berücksichtigen, daß gerade bei einem in der Ab-
nahme begriffenen Volke durch jede Anwerbung das
ereits beleuchtete ungünstige Verhältnis der produk-
tiven zu den unproduktiven Altersklassen noch mehr
verschlechtert wird, denn aus jenen rekrutieren sich die
Angeworbenen. Selbst nach der absoluten Höhe ge-
würdigt, kaun es nicht belanglos für die Volksver-
mehrung sein, wenn 3 v. H. der Jungmannschaft
dauernd außer Landes ist. Wie stark die Beeinträchti-
gung des Nachwuchses dadurch ist, läßt sich leider Qicht
zahlenmäßig errechnen; ich glaube aber, daß der Fern-
stehende sie im allgemeinen unterschätzt. Betrug doch
für Deutschland im Jahre 1871, wo auch ungefähr
3 v. H. des Volkes dem heimischen Herde für weniger
als ein Jahr fern gewesen waren, der Geburtenrück-
gang volle 10 v. H.
5. Volksernährung und Genußmittel.
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ist der, daß diese Chamorros
dem Reis und Fleisch in ihren
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