Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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nahme des zum Njarasasee offenen Südens ist das 
Hochplatean von e umrahmt. 
nzung gidet von Süden nach 
Norden . scharectteresech, in die Eene vorgeschobene 
Gruppe des Kerruwassiri, die Verge von Vusenien und 
die Gruppen des Jaruboro, Ngruma und Lemeduni. 
Den Norden schließen der Vanagi und die Hügel- 
hruppe des Loignoniro, die sich längs des Mkonoflusses 
is zum Grumechen fortsetzt, an den sich weiter nach 
Osten bis zum Bruchrand zur Ssaleesteppe Loignorok 
und Lamuniane in Zwischenräumen anschließen. 
Den Nordosten schließt eine Reihe dem Graben- 
rand aufgesetzter Berge, unter denen Oldonjo Gol und 
Lolomerik die bedeutendsten sind, auf welche als Südost- 
rahmen das Hochland der Riesenkrater folgt, unter 
denen der gegen die Steppe vorgeschobene Lemagrut 
eine vorstechende Landmarke bildet. 
2. Geologische Verhältnisse. 
Außerst mannigsaltig sind die geologischen Ver- 
hältnisse des Gebietes 
Granit bildet, lokal in deringer Ausdehnung von 
teilweise stark dislozierten Schiefern abgelöst, die west- 
lichen Berggruppen und zieht sich, wie die granitischen 
Inselberge beweisen, bis fast an den Ostrand der Seren- 
geti als Grundlage hin. Darüber sind vom Hochlande 
der Riesenkrater her in, von Westen nach Osten, ent- 
sprechend der Annäherung an das Auswurfszentrum 
zunehmender Stärke, vulkanische Tuffe und Aschen ge- 
breitet, deren im Westen sehr dünne Decke heute aller- 
dings nur aus dem feinkörnigen Charakter der. Böden 
(s. u.) sich erschließen läßt und bis fast zur Steppen- 
mitte vollkommen verwittert zu sein scheint. 
Im Norden herrschen neben Granit und wenig 
Gneis in der Hauptsache Quarzite und entsprechend 
Schiefer, die in den anschließenden Arndtbergen (Kili- 
macha-fesa) die neuen, anscheinend reichen Goldfelder 
des Bezirkes Ikoma enthalten und in den Berggruppen 
des Sirgoin und Grumechen ebenfalls viele Goldspuren 
aufweisende Riffe zeigen, deren genauere Untersuchung 
entschieden als lohnend zu bezeichnen ist. 
Qnarzite und Schiefer, vielfach von jungvulkanischen 
Produkten und von äußerst glimmerreichen Gneisen 
unterbrochen, in denen z. B. am Malamodurchbruch 
durch den Grabenrand ein Schürfen auf Glimmer an- 
gezgeigt erschiene, bilden auch die nordöstlichen Berge 
bis zum jungvulkanischen Hochland der Riesenkrater. 
3. Boden= und Vegetationsverhältnisse. 
Wie soeben erwähnt, ist trotz der betrographischen 
Mannigfaltigkeit der Bergumrahmung der Serengelie 
die Gesteinsgrundlage der Steppe selbst sehr einheitlich: 
Granit als ständig von Westen nach Osten von zu- 
nehmenden Tufischichten überlagerter Untergrund. 
Unter diesen Umständen kann es in Anbetracht 
des (wie mit Sicherheit anzunehmen) seit Ende der 
Pluvialzeit semiariden") Klimas der Gegend und der 
dadurch bedingten relativen obersigelem von ge- 
ologisch wirksamem Oberflächenwasser nicht überraschen. 
daß die Bodenbildungen im ganzen Steppengebiet von 
einer außerordentlichen Gleichmäßigkeir sind. 
Der vorherrschende Boden, der praktisch die 
Serengeti charakterisiert, ist ein tiefgründiger (an allen 
Probestellen über zwei Meter tief vollkommen unver- 
ändert) leicht humoser, frischer Lehm, hervorgegangen 
aus der Verwitterung der Tuffdecke und der leichten 
Durchmischung dieser Verwitterungsprodukte mit den 
  
*) D. h. die aus dem Sättigungsdefizit der Luft 
sich ergebende theoretische Verdunstungsmenge ist größer 
als die zahlreichen Niederschläge. 
  
eingeschwemmten Verwitterungsprödukten der Gneise- 
Schiefer und Granite der Bergumrahmmng der Serengeti- 
Im Westen, wo die verwitterte Asch= und Tuffdecke 
von geringerer Mächtigkeit war, ist der Lnarz, d. h. 
Sandgehalt der Böden, etwas größer und steigt mit zu- 
nehmender Bodentiese und damit zunehmenden Vor- 
wiegen der granitischen Reste. In der Mitte und imÖsten 
der Steppe tritt der Sandgehalt auch in den tieferen 
Schichten, mit Ausnahme der nächsten Umgebung der 
granitischen Inselberge, wo der Granitgrund die Ober- 
fläche erreicht, stark zurück, und die Böden sind fein- 
körniger. rohne damit ihren Gesamtcharakter als Lehm 
u änder 
- Schundär haben diese Lehme nach ihrer Bildung 
dann lokal eine Reihe von limwandlungsprozessen 
durchgemacht, die in das heutige bodenkundliche Bild 
eine gewisse Mannigfaltigkeit bringen. ohne jedoch den 
Gesamticharakter zu ändern. Die feinsten Teilchen 
haben sich unter dem Einfluß der Flächenspülung der 
Regen in allen, oft ausgedehnten Senken etwas a 
gereichert und damit den Senkenböden den Eeraher. 
von Tonen verliehen, während gleichzeitig die Höhen- 
rücken, denen diese feinsten Bodenteilchen entzogen 
sind, oberflächlich etwas leichteren Charakter ange- 
nommen haben. 
Den klimatischen Verhältnissen eintstrechent. sind 
die kleinen intermittierenden abflußlosen Seen c 
Senlen vielfach zu Salzseen geworden (Abb. 8) 
deren bedentendste der Lgarjasee im Süden der Seren- 
geti, den Baumann als erster erwähnt, und der 
oben bereits genannte, bisher unbekannte Salzsee am 
oberen Mbalageti sind. Kleinere Salzansammlungen 
beziehungsweise dauernde Becken salzigen oder doch 
sork bo brackigen Wassers sind in der Serengeti sehr 
a 
* Vlalen diesen temporären Wasseransammlungen, 
die bald nach Ablagerung der Tuffe eine anßerordent= 
lich viel größere Ausdehnung gehabt haben müssen 
und zur Pluvialzeit vielleicht, nach den Spuren zu 
schließen, eine ständige Wasserdecke über roßen Teilen 
des Steppengeländes bildeten, ist nun eine boden 
kundlich und auch praktisch wichtige Erscheinung auf- 
getreten, die namentlich aus Wüstengebicten seit langem 
bekannt ist: alle Punkte starker Verdunstung, also die 
Kämme der umliegenden Hügel. und zwar soweit sic von 
den Tümpeln kapillar mit Wasser versorgt werden 
können, und die jeweiligen Strandlinien der cin- 
trocknenden Wasserstellen sind die Ausgangspunkte einer 
Infiltration und Inkrustation der Unterlage mit Kalk 
geworden 
Im Kaue der Fahrtausende haben sich die einzeln 
kaum merkbaren Kalkinkrustate in allen größeren 
Senken bis zu 3 dm starken Platten verdichtet, die die 
ganzen Hügelhänge und die Senken überdecken, dadurch 
Kalkpfannen bildend (Abb. 9), wie sie Passarge u. a. 
aus Südwestafrika beschrieben haben. Während aber 
in Südwest die Kalke mehr oder weniger zurage treten 
und vielfach durchbrochen sind, ist das in der Serengeti 
nicht der Fall. 
Die Kalke sind in wechselnder Mächtigkeit von 
Bodensubstanz überlagert, die teilweise als primär, 
d. h. schon bei der Bildung der Kalke vorhanden, teils 
als nachträglich durch ähnliche Ablagerung gebildet zu 
betrachten sind. Nur vereinzelt treten in den Hängen 
die Kalke zutage. Nur die größeren Salzwasser- 
ansammlungen Durchbrechen diese Schichten in voller 
Ausdehnung. In der Regel sind sie in allen Senken, 
vielfach sogar unter einer Salzansammlung, mehr oder 
weniger intakt. 
eise, wie an einzelnen Inselbergen und auch 
im abedschne Vorland der Serengeti nördlich der 
 
	        
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