Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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Flächen. Diese Abnahme ist hauptsächlich auf den 
Mangel an Arbeitskräften und Arbeitsvieh, auf den 
Mangel an Wasser zur Bewässerung und an Samen 
sowie auf andere Gründe zurückzuführen. Im Zu- 
sammenhange damit war auch die gesamte Baumwoll= 
ernte im Lande im Vergleich zum vorhergehenden 
Jahre 1915 geringer. 
Die Anbauflächen und die Ernteergebnisse im 
Jahre 1916 waren im Vergleich zum Vorjahr wie folgt: 
  
Anbaufläche · , 
GouvernementsIIIIMDtIstir-ctt Ernte in 1000 Pud 
1915 1916 1915 1916 
Eriwan 35,2 23,5—30.,0 382,0 352,5—430,0 
Jelisawetpol 42,1 28,3—34,0 539,0 150,0—516.8 
Baku 2,0 21,0—27,0 565.0 139,0—404,0 
Tiflis 41 20 — 1.0 20,75 10.0. 39.0 
Kutais 1.8. 1.5 10,1 24.7— 27,0 
115,.5 79,8—93,5 1516,85 1285,2—1506,.8 
Mangel an Arbeitern und hohe Arbeitslöhne 
waren, wie erwähnt, u. a. die Gründe für die Ver- 
minderung der Baumwollanbauflächen gewesen. Wie 
bedeutend die Arbeitslöhne gestiegen sind, zeigen fol- 
gende Angaben: 
Gouvernements 
Eriwan Zellsawelpol Baku Kutais Tiflic 
Ein Arbeiter mit Be- Kop. 
köstigung erhielt: 
915 100 213 
92 112 116 
1916 1I55 
Ein Arbeiter mit 
eigener Bekösti= 
162 200 204 125 
gung erhielt: 
1915 112 136 111 156 224 
1916 . 209 179 223 260 — 
Eine Arbeiterin er- 
bielt bei Beköstigung 
seitens d. Pflanzers: 
1915 ... 88 70 90 180 
1916 100 101 186 131 125 
Eine Arbeiterin bei 
eigener Beköstigung 
erhielt: 
1915 J8 110 93 110 98 
1916 134 120 186 180 — 
Ein Halbwüchsiger 
erhielt bei Bekösti- 
gung seitens des 
Pflanzers: 
1915 506 58. 60 78 180 
1916 80 74 147 9 100 
Ein Halbwüchsiger 
erhielt bei eigener 
Beköstigung: 
515 . . 74 89 86 86 88 
1919 97 89 162 136 — 
Kauf und Verkauf der Baumwolle vollgogen sich 
im ganzen Lande anßerordentlich flau., besonders in 
der ersten Hälfte des Herbstes 1016, was das Ergebnis 
der Unbestimmtheit der Einführung von festen Preisen 
jfür Baumwolle von der Ernte des Jahres 1916 zu 
begeichnen ist. 
WBis zur Bekanntmachung der neuen Höchstpreise 
hielten sich sowohl die Aufkäufer als auch die Pflauzer 
von Abschlüssen zurück, die ersteren, weil sie zuviel zu 
zahlen glaubten, die letzteren, weil ihnen die gebotenen 
Preise zu niedrig erschienen. Erst nach ihrer Bekannt- 
gabe wurden die Abschlüsse lebhafter, trotzdem war der 
Baumwollverkauf am 15./28. Degember noch lange 
  
nicht zum Abschluß gelangt, und an einzelnen Stellen 
war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Hälfte 
der Ernte verkauft. - 
Die Preise für Rohbaumwolle und Faser hatten 
d 
— 
im Herbst 1916 folgenden Stand: 
Rohbaumwolle Faser 
Eriwan: in Kop. für 1 Pud 
September 786 2350 
Oktober 860 2671 
November. 970 2875 
Dezember. 1078 2972 
Jelisawetpol: 
September · 742 — 
Oktober 726 — 
November 834 3000 
Dezember. 945 3880 
Baku: 
September 800 — 
tober 810 — 
November. 915 — 
Dezember. 989 —- 
Tiflis: 
September 700 — 
Oktober 800 — 
Novembeer. 920 — 
Dezember — 
Kutais: 
September — — 
Oltober 650 — 
November. 865 3500 
Dezember. 900 3650 
Bezirk Suchum: 
September — — 
Oktober .. - —- 
November. 1800 4000 
Dezember. 1300 4000 
(Nach dem Wieslnik Finanzow Nr. 33 
vom 20. August 2. Sept. 1917.) 
Handel der Goldkhüfte 1916.7) 
Nach einem in der Gouvernment (inzette ver- 
öffentlichten Berichte des Zollkontrolleurs in Accra be- 
lief sich die Ausfuhr von Erzeugnissen der Kolonie 
im Jahre 1916 auf 5 576 134 L gegen 5 814 810 2 und 
4469 753 L in den Jahren 1915 und 1914. Von der 
Gesamtausfuhr entfielen auf Kakao 3 847720 gegen 
3051 311 L im Jahre 1915, auf Gold und Goldstaub 
1200 808 L gegen 1755 552 L im Vorjahr. Die 
Einfuhr (ausschließlich der für die Regierung) be- 
werteie sich auf 4881 946 2 gegen 3 116 686 2 und 
3 158 171 in den FJahren 1915 und 1911. Na 
diesen Zahlen zeigte sich für 1915 eine Abnahme von 
4 vH gegenüber dem Jahre 1914, dagegen eine Zu- 
nahme von 50 v H im Jahre 1916. Diese Zunahme 
ist teilweise auf den erhöhten Wert der Waren bei 
der Einfuhr zurückzuführen; in vielen Fällen sind so- 
wohl die Mengen als auch die Werte gestiegen. 
Die britische Einfuhr bewertete sich auf 4 500 181K 
im Jahre 1916 gegen 3 069 109 L im Jahre 1915; die 
Zunahme beträgt danach 1 431 072 L. 
An dem Einfuhrhandel, einschließlich Regierungs- 
vorräte und Bargeld, waren in der Hauptsache in den 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1917, S. 19.
	        
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