Deutsches Koloniaiblatt
Amtsblatt für die Schutzgebiete in Afrika und in der Südsee
Herausgegeben vom Reichs-Kolonlalamt
28. Jahrgang Berlin, den 22. Dezember 1917. Uummer 24a.
Diele zeilsawift erschent in der Regel am 1. und 15. jedes Monats. Dertfelben werpen # Bobeste cbeige 10n die z indeten einl
ösertellabrli. erscheinenden: „Milleilungen uns den demschen Schutzgebleten-. Herausge Ma tdsen.
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Ohbtze ai und Csierreich Ungarus. 1) . 6.— für die Länder des Welldo lbereins. — iumterwwühtr en u Anfragen sin d
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Die Sukunft Rfrikas.
Vortrag Semer Erzellenz des Herrn Staatssekretärs Dr. Solf. gehalten in der Berliner „Philharmonie“
am 21. Dezember 1917.
Meine Herren! nötig, stark zu sein, damit die Geguer nicht
Ein dauerhafter Friede, das ist das Ziel, das in Versuchung geführt werden. Aber diese
hent die kriegführenden Mächte sowohl als die Vorbedingung allein reicht zur Vermeidung künf-
Neutralen auf ihre Fahnen schreiben. Selbst liger Kriege nicht aus! Selbsibewußte Bölker
Kriegshetzer wie Lord Northeliffe und Lloyd George schenen sich nicht auch vor großen Wagnissen,
sönnen sich nur dadurch vor ihren Völkern halten, wenn es um ihre Ehre geht. Mir brauchen mehr
daß sic als das wahre Ziel ihrer Bestrebungen zur Ausschaltung des Kriegswillens der anderen
die Vermeidung künftiger Kriege hinstellen. Uberall als die eigene Stärke! Der Friede, der zu-
freilich, in Feindesland wie auch bei uns, scheiden stande kommt, muß die Aufräumung aller jener
sich die Geister, wenn es sich darum handelt; die Krankheitsherde zuwege bringen, welche die Welt-
Grundlagen zu neunen, auf denen sich dieser katastrophe von 1914 möglich gemacht haben.
danerhafte Friede aufbauen soll. Die einen sagen: Bei diesem Heilungsprozeß wird die Sicherstellung
die einzige Bürgschaft für einen dauerhaften Frieden der kolonialen Zukunft Deutschlands eine große
liegt darin, das rigene Land so stark zu machen, Nolle spielen. Mir liegt nun daran, gleich zu
daß in jedem künftigen Kriege jede denkbare Anfang als Ergebnis meiner Ausführungen vor-
seindliche Kombination sich mit Sicherheit eine wegeunehmen, daß das koloniale Problem, wie
Niederlage holen muß. Sie finden sich damit ich es sehe und wie ich es Ihnen des weiteren
ab, daß die Feinde von dem Willen beseclt entwickeln werde, unlösbar ist, wenn die Mächte
bleiben, es bei nächster Gelegenheit noch ein= nicht an die Gesamtordumg der Dinge in einem
mal zu versuchen und banen auf die eigene Geiste heramtreten, der ceinen Frieden der Zu-
Fähigleit, die Feinde in einem Zustande von friedenstellung, der gerechten Zufriedenstellung
Ohnmacht zu halten, so hilfloser Ohnmacht, daß schaffen will.
sie an der Ansführung ihres kriegerischen Willens Cine Beruhigung der internalionalen Bezie-
verhindert werden. hungen wäre nicht zu erwarten, salls bei der
Demgegenüber jehen andere die einzige Negelung der kolonialen Frage lediglich der
Grundlage eines dauerhaften Friedeus in der Status duc ante wiederhergestellt würde die
Ausschaltung des Willens zum Kriege auf ab— Möglichkeit einer Verewigung der jetzigen Kriegs-
jehbare zeit hinaus. Hierfür ist es einmal r larte schalte ich solbstverständlich ans.