schaft in der Welt zu erlangen. Sie verwechselt dabei
erstens Ursache und Wirkung und legt uns zweitens Be-
weggründe unter, die unseren wirklichen Beweggründen
gerade entgegengesetzt waren. Sie verwechselt Ursache
und Wirkung, weil das Lavieren zwischen dem Zwei-
bund und England durch die Unvwerföhnlichkeit Frank-
reichs veranlaßk wurde und nicht ekwa die Unversöhnlich-
keit Frankreichs durch unser Lavieren, und sie legk uns
ZBeweggründe unter, die unseren wirklichen Beweggrün-
den gerade enkgegengesetzt waren. Denn dieses Lavieren
war offenbar — die oben mikgekeilke Noke des Fürsten
Hohenlohe beweist es schlagend — ganz allein von der
Besorgnis davor geleikek, daß unser Streben nach well-
polikischen Zielen jenen Zusammenschluß zwischen Eng-
land und dem Zweibund zur Folge haben könnke, den
die französische Politik immer wieder herbeiführen wollke,
und den wir leider schließlich doch nicht zu verhindern
vermochten. Dieser Zusammenschluß aber — das bewies
das Jahr 1914 — steigerke die Kriegsgefahr in ungehen-
rem Il#aße, denn er bewirkte, daß die auf die gewaltsame
Anderung des status quo gerichkeken Bestrebungen Ruß-
lands und Frankreichs mächtig geförderk wurden, weil
nun der Erfolg ihnen winkke, während die Mächte, die
an der Erhalkung des status quo, also an der des Frie-
dens, ein Lebensinkeresse hatken, und das waren Deuksch-
land und Osterreich-Ungarn, in die ungünstigste Lage ge-
rieken.
Alle die Annäherungsversuche an den Zweibund und
die Versuche einer Verständigung mit England enkspran-
gen nichk der Absicht, durch Zwiekracht und Krieg die
Vorherrschaft Deutschlands in der Welk zu begrün-
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