mobilisiert habe? Hätte es den ihm angedichteten Gedan-
kengängen nicht entsprochen, wenn er, wie es Osterreich
tat, erklärt hätte, daß eine solche Antwort den Krieg
erst recht nölig mache? Er aber stellt sofork fest, daß mit
dieser Ankwork jeder Kriegsgrund entfällt, und fügt
binzu, er hätle auf eine solche Antwork hin nie mobi-
lisiert. Ja, er schreibk sofork dem Skaakesekrekär des
Auswärkigen einen eigenhändigen Brief, der mil fol-
genden Worten beginnk: „Nach Durchlesung der serbi-
schen Antwork, die ich heute morgen erhielk, bin ich der
Überzeugung, daß im großen und ganzen die Wünsche
der Donaumonarchie erfüllk sind. Die paar Reserven,
welche Serbien an einzelnen Punkken macht, können
meines Erachtens noch durch Verhandlungen wohl
geklärt werden. Aber die Kapitulation demütigster
Ark liegk darin urbi et orbi verkündek, und durch sie
entfällt jeder Grund zum Kriege.“1 Die letzten
Worte hat der Kaiser unkerstrichen. In demselben Brief
schlägk er freilich wegen der Unzuverlässigkeit Serbiens
vor, daß Osterreich als Faustpfand für die Erzwingung
der Versprechungen Belgrad besetzen möge, ein Vor-
schlag, der nach dem, was wir jetzt wissen, im höchsten
Grade nokwendig war, aber das kak er doch in der festen
Uberzeugung, solche Forderung ohne Kriegserklärung
würde auf dem Wege der Verhandlung durchzusetzen
sein. In demselben Brief forderk er Herrn v. Jagow auf,
auch in Wien mitzukeilen, daß kein Kriegsgrund
mehr vorhanden sei, weil der Rückzug Serbiens in sehr
demütigender Form erzwungen sei, und der österrei-
1) Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch, Bd. II, S. 18,
Nr. 293.
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