6 8 1. Die Auflösung des Deutschen Bundes.
en s’engageant & reconnaftre les dispositions, quel Leurs dites
Majestes prendront & l’&gard de ces duches.
Dadurch sind allerdings die Herzogtümer Holstein und Lauenburg
aus dem Deutschen Bund nicht ausgeschieden; die Wahrung ihrer
Rechte war aber fortan in die Hände der Souveräne von Preußen und
Oesterreich, und nachdem Oesterreich seine Rechte auf Lauenburg
durch die Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 Art. IX und auf
Schleswig-Holstein durch den Nikolsburger Frieden Art. III an Preußen
abgetreten hatte, in die Preußens allein gelegt.
Sodann beantragte in der Sitzung vom 19. Mai 1866 der König
der Niederlande die Entlassung des Herzogtums Limburg aus dem
Deutschen Bunde!); der Antrag kam aber nicht mehr zur ordnungs-
mäßigen Erledigung.
Nachdem Preußen am 1A. Juni 1866 seinen Austritt aus dem
Deutschen Bunde erklärt hatte, folgten seinem Beispiele in der Zeit
bis Anfang August’): Oldenburg, Lippe-Detmold, Sachsen-Altenburg,
Anhalt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Schwarzburg-Rudol-
stadt, Schaumburg-Lippe, Hamburg, Bremen, Lübeck, Koburg-Gotha,
Reuß j. L., Mecklenburg, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Baden
und Braunschweig.
Oesterreich erkennt im Art. II des Präliminarfriedensvertrages
von Nikolsburg vom 26. Juli 1866 °)
»die Auflösung des bisherigen Deutschen Bundes an und gibt
seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne
Beteiligung des Oesterreichischen Kaiserstaates«.
Die Bestimmungen des Nikolsburger Friedens wurden anerkannt
und der Beitritt zu denselben, soweit sie die Zukunft Deutschlands
betreffen, erklärt von
Württemberg im Berliner Frieden vom 13. August 1866 Art. IX *).
Baden im Berliner Frieden vom 17. August 1866 Art. X °).
Bayern im Berliner Frieden vom 22. August 1866 Art. V®).
Großh. Hessen im Berliner Frieden vom 3. Sept. 1866 Art. XIII?)
Reuß ä. L. im Berliner Frieden vom 26. Sept. 1866 Art. 1°).
Sachsen-Meiningen im Berliner Frieden vom 8. Okt. 1866 Art. I?)
Königreich Sachsen im Berliner Frieden vom 21. Okt. 1866 Art. II'9).
1) Staatsarchiv XI, Nr. 2227.
2) Vgl. die chronologische Zusammenstellung in Schulzes Einleitung in das
deutsche Staatsrecht (neue Ausgabe 1867) S. 399, Note 3.
3) Staatsarchiv XI, 2364 ; Hahn S. 188; Glaser S. 32.
4) Staatsarchiv XI, 2372: Hahn S. 198; Glaser S. 41.
5) Staatsarchiv XI, 2374; Hahn S. 199; Glaser S. 49.
6) Staatsarchiv XI, 2373; Hahn S. 200; Glaser S. 4.
7) Staatsarchiv XI, 2375; Hahn S. 202; Glaser S. 61.
8) Staatsarchiv XI, 2430; Glaser S. 72.
9) Staatsarchiv XI, 2432; Glaser S. 70.
10) Staatsarchiv XI, 2434; Hahn S. 205; Glaser S. 52.