— 267 —
ein altes Blockhaus gedeckt, die längste Seite der Ve-
stung, bei der Josephs-Burg, mit Erfolg beschießen
konnte. Der österreichische Befehlshaber in Kufstein,
Major Ujhatzi wartete den Erfolg dieser Maßregeln
nicht ab, sondern unterzeichnete den nämlichen Tag die
Bedingungen der Uebergabe. Die Besatzung erhielt freien
Abzug. Sobald die Vestung den Baiern eingeräumt war,
übertrug General Mezanelli den Oberstlieutenant La-
motte mit dessen leichten Bataillon, Kufstein zu besetzen,
und rückte mit seiner Brigade über St. Johann, dem
Generallieutenant Baron Wrede zum Hauptheer in
Oesterreich nach,
Erzherzog Johann hatte bis dahin seine Stellung
auf dem Brenner behalten. Ney, welcher von Innsbruck
aus die Verbindung mit den Baiern vor Kufstein suchte,
war für größere Unternehmungen zu schwach, hinderte
daher die Bewegungen des Erzherzogs wenig, und schob
seine Vorposten nur bis an den Isel-Berg vor Wildau.
Was den Erzherzog am meisten hemmte, war seine Hoff-
nung, noch das Corps des Prinzen Rohan gus den
Gegenden von Imst und Landeck im Oberinnthal, wie
auch das des General Jellachich, der noch im Vor-
arlberg stand, mit sich zu verbinden. Erst, als ihm der
Prinz Rohan selbst meldete, es sey unmdglich — denn
schon war er ringsum von Feinden bedrängt — setzte er
die begonnenen Bewegungen vom Brenner herab gegen
das Innere von Oesterreich fort. Der Zug gieng (Liten
November) über Mühlbach, Mederndorf und Sillian.
Chasteler deckte, von Werfen aus, die linke Seite
desselben, und General Siegenthal an den Eingän-
gen der Ponteba und Pfftsch, nachher bei Oberdrau-
hurg und im Gristhal bei Mauthen, die rechte.