I. Grundwissenschaften.
A. MNaturgeschichte.
Allgemeines.
86.
Aedentung der Naturgeschichte.
Wir kommen nun zur eigentlichen Naturgeschichte, welche uns mit
den Merkmalen der Naturkörper soweit bekannt macht, daß wir sie von
einander unterscheiden und in die verschiedenen Reiche, in die sie getheilt
sind, einreihen können; wir wollen an ihrer Hand lernen, wonach man
z. B. den Hirsch und die Eiche im Walde, den Stein in der Kies-
grube 2c. erkennt.
87.
Organische und unorganische Körper; Charakltteristik der Naturreiche.
Eine erste Verschiedenheit besteht darin, daß der Stein, z. B. der
Kiesel, aus einer ganz gleichmäßigen Masse gebildet wird; zerschlägt
man ihn, so bleiben die Stücke ihrem Wesen nach genau das, was sie
waren, nämlich Kieselsteine, nur sind sie kleiner geworden. Die Eiche
im Walde besteht dagegen aus einer ganz ungleichartigen Masse, aus
Blättern, Blüthen, Rinde, Holz, Wurzeln, Säften 2c. Nehmen wir
einen Theil davon, z. B. ein Blatt, ein Stück Rinde, so haben
wir nicht wieder eine Eiche, sondern ganz anders beschaffene Theile
derselben. Die einzelnen Theile, welche zusammen das Ganze, hier
also die Eiche, ausmachen, nennt man Werkzeuge oder Organe,
weil sie gewisse Verrichtungen haben, ohne welche das Ganze (Indi-
viduum genannt) nicht gut fortbestehen kann. Alle mit Organen aus-
gestatteten Naturkörper heißen organische oder lebendige, z. B. Thiere,
Pflanzen, im Gegensatz zu den unorganischen oder leblosen, z. B.
Steine, Erden.
Die Eiche zeigt durch Wachsen, Blühen und Reifen Leben und
Bewegung. Anders ist es bei Thieren, z. B. dem Hunde, ebenfalls
einem mit Organen ausgestatteten lebenden Wesen. Der Hund kann
laut werden durch Bellen und Winseln, er kann laufen und springen,
kann fressen, wann und was er will; er kann sich also willkürlich be-
wegen, ernähren, fortpflanzen, kurz er hat viel mehr und viel aus-